DONNERSTAG DER
4. WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Allmächtiger
Gott,
du
sorgst für dein Volk
durch
die Hirten, die du ihm gibst.
Erwecke
in der Kirche
den
Geist des Glaubens und der Bereitschaft
und
berufe auch in unseren Tagen
Menschen,
die dem Altar dienen
und
die Frohe Botschaft
mit
Festigkeit und Güte verkünden.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1035)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Der Hebräerbrief deutet die
Gotteserscheinung am Sinai in verkürzter Darstellung als Gerichtsandrohung,
nicht um das Alte Testament abzuwerten, sondern um die Christen zu warnen. Der
Alte Bund war eine vorläufige Offenbarung, gegeben „bis zur Zeit einer besseren
Ordnung“ (Hebr 9,10). Die Offenbarung des Neuen Bundes ist zugleich
menschlicher und göttlicher; der Mittler ist der Gottmensch Jesus Christus.
„Berg Zion“, „Stadt des lebendigen Gottes“, „himmlisches Jerusalem“: das sind
Bezeichnungen der unmittelbaren Gottesgegenwart, zu der die Christen bei der
Taufe hinzugetreten sind (V. 18). Die Folgerungen werden in den Versen 25-29
gezogen (nicht mehr in der heutigen Lesung): „Gebt acht, dass ihr den nicht
ablehnt, der redet ...“ - Ex 19,12-18; 20,19; Dtn 4,11; 9,19; Gal 4,24-26;
Offb 14,1; 21,10; Röm 2,6; Hebr 11,40; 8,6; 11,4.
ERSTE Lesung |
Hebr 12, 18-19.21-24 |
Ihr
seid zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen
Gottes
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
18Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hingetreten, zu dunklen
Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,
19zum
Klang der Posaunen und zum Schall der Worte, bei denen die Hörer flehten, diese
Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden;
21Ja,
so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose rief: Ich bin voll Angst und
Schrecken.
22Ihr
seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem
himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen
Versammlung
23und
zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind; zu Gott, dem
Richter aller, zu den Geistern der schon vollendeten
Gerechten,
24zum
Mittler eines neuen Bundes, Jesus, und zum Blut der Besprengung, das mächtiger
ruft als das Blut Abels.
Antwortpsalm |
Ps 48 (47), 2-3b.3c-4.9.10-11 (R: vgl. 10) |
R Deiner Huld, o Gott, gedenken wir |
(GL neu 401) |
in deinem heiligen Tempel. - R | |
2 Groß ist der Herr und hoch zu preisen |
VI. Ton |
in der Stadt unseres Gottes.
3ab Sein heiliger Berg ragt
herrlich empor;
er ist die Freude der ganzen Welt. -
(R)
3cd Der Berg Zion liegt weit im
Norden;
er ist die Stadt des großen Königs.
4 Gott
ist in ihren Häusern bekannt
als ein sicherer Schutz. -
(R)
9 Wie
wir‘s gehört hatten, so erlebten wir‘s jetzt
in der Stadt des Herrn der Heere,
in der Stadt unseres Gottes;
Gott lässt sie ewig bestehen. -
(R)
10 Über deine Huld,
o Gott, denken wir nach
in deinem heiligen Tempel.
11 Wie dein Name,
Gott, so reicht dein Ruhm bis an die Enden der Erde;
deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
R
Deiner Huld, o Gott, gedenken wir
in deinem heiligen Tempel.
Jahr II
Zur
Lesung Durch alle Stürme hindurch hat sich David
als König von ganz Israel behauptet. Er hat Salomo, den Sohn der Batseba, zu
seinem Nachfolger ernannt und ihn zum König über Israel salben lassen (1 Kön 1,28-40). Bevor David stirbt, übergibt er dem Nachfolger sein „Testament“. Es
enthält Mahnungen (V. 3-4) und drei konkrete Aufträge (V. 5-9, nicht in der
heutigen Lesung). Die Aufträge passen nicht in das Bild eines David, der seinen
Feinden verzeiht, und zeigen, wie viel Bitterkeit sich im Herzen des alternden
Königs angesammelt hat. - Die Mahnungen entsprechen der Natan-Weissagung in 2
Sam 7. Der Bund, den Gott am Sinai mit dem Volk geschlossen hat, soll als Bund
zwischen Gott und dem König von Israel bestehen. Der König ist für den Bund
verantwortlich. Von der Treue oder Untreue des Königs wird Heil und Verderben
des Volkes abhängen. - Weish 7,6; Dtn 17,18-20; 2 Sam 23,1-7; Dtn 29,8; 2
Sam 7,12-16; 1 Chr 29,26-27.
ERSTE Lesung |
1 Kön 2, 1-4.10-12 |
David
ermahnte seinen Sohn Salomo: Ich gehe nun den Weg alles Irdischen. Sei also
stark und mannhaft!
Lesung aus dem ersten Buch
der Könige
1Als die Zeit herankam, da
David sterben sollte, ermahnte er seinen Sohn Salomo:
2Ich gehe nun den Weg alles
Irdischen. Sei also stark und mannhaft!
3Erfüll deine Pflicht gegen
den Herrn, deinen Gott: Geh auf seinen Wegen, und befolg alle Gebote, Befehle,
Satzungen und Anordnungen, die im Gesetz des Mose niedergeschrieben sind. Dann
wirst du Erfolg haben bei allem, was du tust, und in allem, was du
unternimmst.
4Und der Herr wird sein Wort
wahr machen, das er mir gegeben hat, als er sagte: Wenn deine Söhne auf ihren
Weg achten und aufrichtig mit ganzem Herzen und ganzer Seele vor mir leben, wird
es dir nie an Nachkommen auf dem Thron Israels fehlen.
10David entschlief zu seinen
Vätern und wurde in der Davidstadt begraben.
11Die Zeit, in der David über
Israel König war, betrug vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben und in
Jerusalem dreiunddreißig Jahre.
12Salomo saß nun auf dem Thron
seines Vaters David, und seine Herrschaft festigte sich mehr und
mehr.
Antwortpsalm |
1 Chr 29, 10b-11a.11b-12a.12b-13 (R: vgl. 12a) |
R Du bist der Herrscher über das All. - R |
(GL neu 52,1) |
10b Gepriesen bist du, Herr, |
VIII. Ton |
Gott unsres Vaters Israel,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
11a Dein, Herr, sind Größe und
Kraft,
Ruhm und Glanz und Hoheit;
dein ist alles im Himmel und auf Erden. -
(R)
11b Herr, dein ist das
Königtum.
Du erhebst dich als Haupt über alles.
12a Reichtum und Ehre kommen von
dir;
du bist der Herrscher über die ganze Schöpfung. - (R)
12b In deiner Hand liegen Kraft
und Stärke;
von deiner Hand kommt alle Größe und Macht.
13 Darum danken wir
dir, unser Gott,
und rühmen deinen herrlichen Namen.
R Du
bist der Herrscher über das All.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mk 1, 15 |
Halleluja.
Halleluja.
Das
Reich Gottes ist nahe.
Kehrt
um, und glaubt an das Evangelium!
Halleluja.
Zum
Evangelium Jesus hat die Zwölf nicht berufen, um mit
ihnen eine Schule aufzumachen oder ein Kloster zu gründen. Er sendet sie als
Missionare hinaus, um so seine eigene Tätigkeit zu vervielfachen. Sie sollen
Boten Gottes sein wie Jesus selbst. Er gibt ihnen Weisungen und Vollmacht: Macht
des Wortes und der Tat. Die Regeln, die in dieser Aussendungsrede den
Missionaren gegeben werden, gelten grundsätzlich auch heute und sind
Voraussetzungen für den Erfolg: praktizierte Armut, Freiheit von Menschenfurcht
und von Illusionen, Bewusstsein der empfangenen Sendung und Glaube an die
göttliche Kraft der Botschaft. - Mt 10,5-16; Mk 3,13-19; Lk 9,1-6; 10,1-16;
Jak 5,14-15.
Evangelium |
Mk 6, 7-13 |
Er
begann, die Zwölf auszusenden
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
7rief
Jesus die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen
die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben,
8und
er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein
Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
9kein
zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
10Und
er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort
wieder verlasst.
11Wenn
man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht
weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen
sie.
12Die
Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr
auf.
13Sie
trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten
sie.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der uns mit seinem Geist erfüllt, wollen wir
beten:
Läutere
die Kirche durch das Wirken des Heiligen Geistes.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Hilf, dass bei allen Völkern die Achtung vor der
Würde jedes Menschen zunimmt.
Wecke
die Gleichgültigen auf, und mach sie eifrig in guten
Werken.
Rufe
junge Menschen, dass sie dir großherzig nachfolgen.
Herr,
unser Gott, du hast uns verschiedene Gaben verliehen. Gib, dass wir damit den
Mitmenschen dienen durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„Was
ist ein Apostel? Er ist Bote eines anderen. Dabei gilt auch
von ihm im christlichen Bewusstsein der von den Rabbinen oft zitierte Satz: ,Der
Abgesandte eines Menschen ist wie dieser selbst.‘ Nun ist der Apostel aber
Gesandter Christi, und über Christus geht seine Aussendung zurück auf den Vater
(Mt 10,40). Das ist die Würde und Ehre des Apostels. In dieser Würde steht er
über der Gemeinde und ist weder ihrer Wahl (Gal 1,1) noch ihrem Gericht
unterworfen (1 Kor 4,3). Dass er Bote eines andern ist, heißt aber auch, dass
er an den Sendenden und dessen Auftrag gebunden ist. Nicht sich selber hat er zu
überbringen, sondern einen Auftrag hat er auszurichten. Ein übergebenes Gut hat
er zu verwalten. Seine eigene Persönlichkeit ist ohne Wichtigkeit. Die
wesenhafte Tugend, die er üben muss, ist die Treue gegen seinen Auftrag (1 Kor
4,2)“ (K. H. Schelkle).