FREITAG DER 4.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott,
nach
deinem geheimnisvollen Ratschluss
lässt
du die Kirche
am
Leiden deines Sohnes teilhaben.
Stärke
unsere Brüder,
die
wegen des Glaubens verfolgt werden.
Gib
ihnen Geduld und Liebe,
damit
sie in ihrer Bedrängnis auf dich vertrauen
und
sich als deine Zeugen bewähren.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus. (MB
1050)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Im Schlusskapitel des Hebräerbriefs (Kap.
13) sind verschiedene Mahnungen zusammengefasst: Bruderliebe, Gastfreundschaft,
Verhalten in der Ehe und Verhalten gegenüber dem Geld (V. 1-6). Die Bruderliebe
soll „bleiben“: sie gehört zu den wesentlichen und unvergänglichen Gaben (vgl. 1
Kor 13,13). Die Pflicht zur Gastfreundschaft wird aus den Glaubenserfahrungen
des Alten Testaments begründet. Gäste, Gefangene, Misshandelte: das alles gehört
nicht der Vergangenheit an. Ehebruch und Habgier zerstören jede Gemeinschaft und
widersprechen der Berufung des Christen zur Gemeinschaft mit Christus. Direkt
auf das Verhalten der Gemeinde blicken die Verse 7-17. Eindringlich werden die
Christen an die Lehre und das Beispiel ihrer Vorsteher verwiesen, der
verstorbenen (V. 7) und der lebenden. Christus selbst steht hinter ihnen als
lebendige und bleibende Mitte der Gemeinde; er ist immer gleich aktuell,
„gestern“ als der ewige Gottessohn, der Mensch wurde und für uns starb, „heute“
als der Auferstandene, als der Hohepriester, auf den wir uns verlassen können,
„und in Ewigkeit“ als der wiederkommende Richter und Herr. - Röm 12,13; Gen 18,1-16; 19,1-3; Hebr 10,34; Mt 25,36; Weish 3,13; Eph 5,5-6; Phil 4,12; Dtn
31,6; Ps 27,1-3; 118,6; Röm 8,31-39; 2 Thess 3,7; Ps 102,27; Hebr 1,12;
Offb 1,17-18.
ERSTE Lesung |
Hebr 13, 1-8 |
Jesus
Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
1Die
Bruderliebe soll bleiben.
2Vergesst
die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel
beherbergt.
3Denkt
an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen; denkt an die Misshandelten, denn
auch ihr lebt noch in eurem irdischen Leib.
4Die
Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden, und das Ehebett bleibe unbefleckt;
denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.
5Euer
Leben sei frei von Habgier; seid zufrieden mit dem, was ihr habt; denn Gott hat
versprochen: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich
nicht.
6Darum
dürfen wir zuversichtlich sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich fürchte mich
nicht. Was können Menschen mir antun?
7Denkt
an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende
ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach!
8Jesus
Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.
Antwortpsalm |
Ps 27 (26), 1.3.5.7-8 (R: 1a) |
R Der Herr ist mein Licht und mein Heil. - R |
(GL neu 38,1) |
1 Der Herr ist mein Licht und mein Heil: |
IV. Ton |
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens.
Vor wem sollte mir bangen? -
(R)
3 Mag
ein Heer mich belagern:
Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben:
Ich bleibe dennoch voll Zuversicht. -
(R)
5 Denn
er birgt mich in seinem Haus
am Tage des Unheils;
er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes,
er hebt mich auf einen Felsen empor. -
(R)
7
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
sei mir gnädig, und erhöre mich!
8 Mein
Herz denkt an dein Wort: „Sucht mein Angesicht!“
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. -
R
Jahr II
Zur
Lesung In der Erinnerung des Volkes lebt David als
der Mann Gottes weiter. Im Buch Jesus Sirach, das von Kapitel 44 an die großen
Gestalten von Henoch bis zum Hohenpriester Simon feiert, wird David wegen seiner
Heldentaten und seiner Frömmigkeit gerühmt. Weil David die Hilfe Gottes anrief,
konnte er den Riesen Goliat besiegen. Weil er seine Sünde bekannte, wurde ihm
verziehen. Weil er seinen Schöpfer von ganzem Herzen liebte (V. 8), hat er ihm
Lieder gesungen und den glanzvollen Tempelkult begründet. - Ben Sirach sagt
seinen Zeitgenossen über David das, was für sie selbst Bedeutung hat: Vertrauen
auf Gott, Demut vor Gott, Liebe zu Gott. Für das späte, politisch machtlose
Judentum ist David ein Vorbild der Frömmigkeit und ein Zeichen der
Hoffnung. - 1 Sam 17,34-37.40-54; 18,7; 2 Sam 5,1-3; 1 Chr 16; 2 Sam 12,13.24-25; 7,1.
ERSTE Lesung |
Sir 47, 2-11 (2-13) |
David
stimmte Loblieder an auf Gott, den Höchsten. Er liebte seinen Schöpfer von
ganzem Herzen
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
2Wie das Fett herausgehoben
ist aus dem Opferfleisch, so David aus Israel.
3Er spielte mit Löwen, als
wären es Ziegen, mit Bären, als wären es Schafe.
4In seiner Jugend erschlug er
den Riesen und befreite das Volk von der Schmach, indem er mit der Hand die
Schleuder schwang und Goliats Hochmut zerbrach.
5Denn er hatte Gott, den
Höchsten, angerufen, und dieser gab seiner rechten Hand Kraft, um den
kampferprobten Mann niederzustrecken und die Macht seines Volkes zu
mehren.
6Darum haben ihn die Frauen
besungen und ihm zugerufen: Zehntausend erschlug er!
7Als er die Krone trug,
führte er Krieg und demütigte ringsum die Feinde. Er schlug die feindlichen
Philister und zerbrach ihre Macht bis heute.
8Bei allen seinen Taten
stimmte er Loblieder an auf Gott, den Höchsten, mit rühmenden Worten. Er liebte
seinen Schöpfer von ganzem Herzen, alle Tage pries er ihn mit
Liedern.
9Vor dem Altar ließ er
Saiteninstrumente aufstellen und schuf Psalmweisen für die
Harfenbegleitung.
10Den Festen verlieh er Glanz
und verschönerte die Feiertage im Kreislauf des Jahres. Vom Lobgesang auf Gottes
heiligen Namen hallte das Heiligtum wider schon vor dem
Morgen.
11Der Herr verzieh ihm seine
Sünde und begründete seine Macht für immer. Er übergab ihm das Königsgesetz und
festigte seinen Thron über Israel.
Antwortpsalm |
Ps 18 (17), 31 u. 47.48-49.50-51 (R: vgl. 47b) |
R Gepriesen sei Gott, der mich rettet. - R |
(GL neu 307,5) |
31 Vollkommen ist Gottes Weg, |
I. Ton |
das Wort des Herrn ist im Feuer geläutert.
Ein Schild ist er für alle, die sich bei ihm bergen.
47 Es lebt der Herr!
Mein Fels sei gepriesen.
Der Gott meines Heils sei hoch erhoben. -
(R)
48 Denn Gott
verschaffte mir Vergeltung
und unterwarf mir die Völker.
49 Du hast mich von
meinen Feinden befreit,
mich über meine Gegner erhoben,
dem Mann der Gewalt mich entrissen. -
(R)
50 Darum will ich
dir danken, Herr, vor den Völkern,
ich will deinem Namen singen und spielen.
51 Seinem König
verlieh er große Hilfe,
Huld erwies er seinem Gesalbten,
David und seinem Stamm auf ewig. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 8, 15 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die das Wort mit aufrichtigem Herzen hören
und
Frucht bringen in Geduld.
Halleluja.
Zum
Evangelium Herodes hört von den Taten und Reden Jesu.
Er ist beunruhigt; sein schlechtes Gewissen bringt ihn auf die Idee, Johannes
der Täufer lebe in Jesus weiter. Herodes war nicht der Einzige, der mit einer
solchen Möglichkeit rechnete (vgl. Mk 8,28). Aber Johannes ist tot, wirklich
tot; man weiß auch, wo er begraben ist. Über die Umstände seines Todes berichtet
Markus ausführlicher als Matthäus und Lukas. Er schiebt die Hauptschuld der
Herodias zu und verstärkt dadurch die Ähnlichkeit zwischen Johannes dem Täufer
und Elija, der ebenfalls von einer Königin verfolgt wurde. Johannes musste
sterben; Jesus geht den Weg. Und doch haben beide die Wahrheit und die Macht
Gottes auf ihrer Seite. - Mt 14,1-12; Lk 9,7-9; 3,19-20; 1 Kön 19,1-2; 21;
Mk 9,11-13.
Evangelium |
Mk 6, 14-29 |
Johannes,
den ich enthaupten ließ, ist auferstanden
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
14hörte
der
König Herodes von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden, und man
sagte: Johannes der Täufer ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche
Kräfte in ihm.
15Andere
sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten
Propheten.
16Als
aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist
auferstanden.
17Herodes
hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran
war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet
hatte.
18Denn
Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines
Bruders zur Frau zu nehmen.
19Herodias
verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber
nicht durchsetzen,
20denn
Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter
und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er
unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.
21Eines
Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag
lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern
von Galiläa zu einem Festmahl ein.
22Da
kam die Tochter der Herodias und tanzte, und sie gefiel dem Herodes und seinen
Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich
werde es dir geben.
23Er
schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn
es die Hälfte meines Reiches wäre.
24Sie
ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias
antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes.
25Da
lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf
einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt.
26Da
wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur
geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.
27Deshalb
befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des
Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete
Johannes.
28Dann
brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen, und das Mädchen gab
ihn seiner Mutter.
29Als
die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten
ihn in ein Grab.
FÜRBITTEN
Wir
beten zu Jesus Christus, der die Schmach des Kreuzes auf sich
nahm:
Führe
alle Christen durch das Dunkel der Zeit zur Herrlichkeit deines Lichtes. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Bestärke
die Menschen, ihre Gegensätze friedlich auszutragen. (Stille) Christus, höre uns
Gib
den Kranken Kraft, ihr Leiden anzunehmen und mit deinem Leiden zu vereinen.
(Stille) Christus, höre
uns.
Führe
unsere Verstorbenen zur Auferstehung und zum Leben. (Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger
Gott, durch das Leiden deines Sohnes hast du der Welt das Heil geschenkt. Schaue
auf seine Hingabe, und erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
Ob
heute der kirchenferne Mensch zu Jesus Christus
hinfindet, hängt entscheidend davon ab, dass ihm dieser Jesus in einem seiner
Jünger überzeugend begegnet. „Ein Christ überzeugt vor allem als der ,Mensch für
andere‘, überzeugt heute den Außenstehenden nur damit, dass er ehrlicher,
selbstloser und tiefer am Menschen interessiert ist als jene Menschenbeglücker
unserer Tage, für die das Glück des anderen zusammenfällt mit der Zugehörigkeit
zu ihrer Gruppe und ihren Ansichten ... Es kann heute in weiten Bereichen
wichtiger, vordringlicher und der christlichen Berufung entsprechender sein,
durch schlichtes unscheinbares Eintauchen unter die Menschen dem Inkognito Jesu
zur
Verfügung zu stehen, als durch Predigten oder ein anderes offizielles
kirchlich-christliches Tun dieses Inkognito zu beseitigen“ (H.
Spaemann).