13. Januar
Hl. Hilarius
Bischof, Kirchenlehrer
Hilarius, in Poitiers um 315
geboren, im Mannesalter getauft; um 350 Bischof in seiner Heimatstadt. Er
kämpfte gegen die arianische Irrlehre (Leugnung der Gottheit Christi), darin
dem hl. Athanasius vergleichbar (2. Mai). Von Kaiser Konstantius wurde er nach
dem Osten des Reiches verbannt. Dort schrieb er sein Hauptwerk „Über die
Dreifaltigkeit“. Nach dem Tod des Konstantius konnte Hilarius wieder nach
Poitiers zurückkehren, wo er um 367 starb. Er war ein Kenner der Heiligen
Schrift (Erklärungen zu den Psalmen und zum Matthäusevangelium) und verfasste
auch lateinische Hymnen.
Das
Unsagbare
„Es blieb mir nichts anderes
übrig: Mit meinen ungeschickten Worten versuchte ich, die unaussprechlichen
Mysterien zu erklären. An die Zufälligkeiten der menschlichen Sprache lieferte
ich die Geheimnisse aus, die eigentlich in der gläubigen und ehrfürchtigen
Seele verwahrt bleiben müssten.“ (Hilarius, Über den Glauben, an die Arianer)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für
Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
erhöre unser Gebet
am Gedenktag des heiligen Bischofs Hilarius,
der unermüdlich die Lehre
von der Gottheit deines Sohnes verteidigt hat.
Gib uns Weisheit und Kraft,
damit wir die Größe dieses Geheimnisses erkennen
und deinen Sohn glaubwürdig bezeugen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung „Letzte Stunde“ (1 Joh 2,18) ist die Zeit, die der Wiederkunft
Christi vorausgeht, eine Zeit der Krise und der Entscheidung. Der „Antichrist“,
in der urchristlichen Überlieferung eher als politische Macht verstanden, wird
in den Johannesbriefen mit den Irrlehrern gleichgesetzt, die den Kern der christlichen
Lehre angreifen, nämlich die Person Jesu Christi. Im Namen eines höheren
„Wissens“ (Gnosis) bestreiten sie, dass Jesus der Christus ist, der Messias und
Gottessohn. Dagegen appelliert Johannes an das Glaubensbewusstsein der
Gemeinde: „Ihr alle wisst es“ (2,20). Von Christus selbst (dem „Heiligen“)
haben die Gläubigen den Geist und die Erkenntnis der Wahrheit empfangen.
Dadurch ist die Gemeinde fähig, die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden.
Die Wahrheit ist das, „was ihr von Anfang an gehört habt“ (2,24). Und diese
Wahrheit ist nicht teilbar. Wer leugnet, dass Jesus der Sohn Gottes ist,
leugnet auch den Vater. Es gibt keinen anderen Gott als den, der sich durch
Jesus Christus den Menschen offenbart hat. - Zu 2,18-21: Mk 13,5-13; 1 Tim 4,1; 2 Thess 2,4; Joh 14,26. - Zu 2,22-25: Joh 14,7-11; 16,3; 17,11; 5,24-25.
ERSTE Lesung |
1 Joh 2, 18-25 |
Wer bekennt, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
18Meine
Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt,
und jetzt sind viele Antichriste gekommen. Daran erkennen wir, dass es die
letzte Stunde ist.
19Sie
sind aus unserer Mitte gekommen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn wenn sie
zu uns gehört hätten, wären sie bei uns geblieben. Es sollte aber offenbar werden,
dass sie alle nicht zu uns gehörten.
20Ihr
habt die Salbung von dem, der heilig ist, und ihr alle wisst es.
21Ich
schreibe euch nicht, dass ihr die Wahrheit nicht wisst, sondern ich schreibe
euch, dass ihr sie wisst und dass keine Lüge von der Wahrheit stammt.
22Wer
ist der Lügner - wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das
ist der Antichrist: wer den Vater und den Sohn leugnet.
23Wer
leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass
er der Sohn ist, hat auch den Vater.
24Für
euch gilt: Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben; wenn das,
was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt ihr im Sohn und
im Vater.
25Und
seine Verheißung an uns ist das ewige Leben.
Antwortpsalm |
Ps 110 (109), 1-2.3.4-5 (R: 4b) |
R Du bist Priester auf ewig |
(GL neu 59,1) |
nach der Ordnung Melchisedeks. - R |
1 So spricht der Herr zu meinem Herrn: |
I. Ton |
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als
Schemel unter die Füße.
2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner
Macht aus:
„Herrsche inmitten deiner Feinde!“ - (R)
3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner
Macht,
wenn du erscheinst in heiligem
Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem
Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe. - (R)
4 Der Herr hat geschworen, und nie
wird‘s
ihn reuen:
„Du bist Priester auf ewig nach der
Ordnung Melchisedeks.“
5 Der Herr steht dir zur Seite;
er zerschmettert Könige am Tage seines
Zornes. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 16 |
Halleluja.
Halleluja.
Euer
Licht soll vor den Menschen leuchten,
damit
sie eure guten Werke sehen
und
euren Vater im Himmel preisen.
Halleluja.
Zum Evangelium
Die Jünger Jesu leben
in dieser gegenwärtigen Welt, die - mag sie selbst auch das Gegenteil meinen -
eine fade und dunkle Welt ist, eine verlorene Welt, wäre Christus nicht gekommen.
Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr
seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für
diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie
schmackhaft; es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört,
Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist
wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5,14-15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5,16): Euer Licht soll vor
den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen
werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht
unsere Sorge zu sein; in den vorausgehenden Versen 11-12 ist die andere
Möglichkeit genannt: Spott und Verfolgung. - Zu 5,13: Mk 9,50; Lk 14,34-35.
- Zu 5,14: Joh 8,12. - Zu 5,15: Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33.
Evangelium |
Mt 5, 13-19 |
Ihr seid das Licht der Welt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
13Ihr
seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man
es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von
den Leuten zertreten.
14Ihr
seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht
verborgen bleiben.
15Man
zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt
es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
16So
soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und
euren Vater im Himmel preisen.
17Denkt
nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin
nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
18Amen,
das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste
Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer
auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend
lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten
lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der mit dem Vater eines Wesens ist:
Steh allen Christen bei, dass sie nicht wanken im Bekenntnis deiner
wahren Gottheit. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Gib den Glaubensboten überall Freiheit, um ungehindert das Evangelium zu
verkünden. (Stille) Christus, höre uns.
Führe alle, die dich suchen, zur Erkenntnis der Wahrheit. (Stille) Christus, höre uns.
Lass unser Leben bezeugen, was wir glauben. (Stille)
Christus, höre uns.
Denn du lebst und herrschst in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen
Geist in Ewigkeit.