23. Juli
Hl. Birgitta von
Schweden
Ordensgründerin
Fest
Birgitta (Brigitta), aus dem edlen Geschlecht der Folkunger, wurde 1303
(oder 1302) in Finstad bei Uppsala geboren. Es war das Jahr, in dem Papst Bonifaz
VIII. und die hl. Gertrud die Große starben. 1316 vermählte sich Birgitta mit
dem Edlen Ulf Gudmarsson. Der glücklichen Ehe entsprossten acht Kinder,
darunter die hl. Katharina von Schweden. Der Tod ihres Mannes, den sie „liebte
wie ihr eigenes Herz“, bedeutete die große Wende in ihrem Leben. Mit Hilfe des
schwedischen Königs gründete sie um 1346 in Vadstena das erste Kloster des
Birgittenordens, auch „Erlöserorden“ genannt, weil Christus selbst der hl.
Birgitta den Wortlaut der Regel und die Angaben für den Bau der Kirche mitgeteilt
haben soll. Der Orden, vor allem zu Sühne für die Sünden des Landes und zur
Verehrung des Leidens Christi gegründet, erlangte große Bedeutung für die
religiöse und literarische Kultur des Nordens. Birgitta selbst ging, einer
inneren Stimme gehorchend, 1349 nach Rom. Sie verbrachte die letzten 24 Jahre
ihres Lebens in Italien, bemühte sich um die Reform der Kirche und (vergeblich)
um die Rückkehr des Papstes aus Avignon nach Rom. Birgitta hatte von Jugend an
mystische Gnaden und Offenbarungen, die sie in schwedischer Sprache niederschrieb.
Commune-Texte:
Messformulare für heilige Frauen
Schriftlesungen für heilige Frauen (Ordensleute)
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast der heiligen Birgitta
eine innige Liebe zum Gekreuzigten geschenkt
und ihr den Reichtum deines Erbarmens geoffenbart.
Hilf uns,
dass wir Christus auf seinem Leidensweg
nachfolgen,
damit wir ihn auch in seiner Herrlichkeit
schauen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Zur Lesung Keine eigene Leistung, und wäre es die Erfüllung aller göttlichen
Gebote, kann den Menschen vor Gott gerecht machen, sondern allein die Gnade
Christi. Der Getaufte ist mit Christus gestorben (Röm 6,6-7); er ist frei
geworden vom Gesetz, vom Zwang zur Leistung und zur Werkgerechtigkeit.
Christsein heißt sich selbst aufgeben und an die Liebe glauben, die im
gekreuzigten Sohn Gottes sichtbar geworden ist. „Durch die Worte ,So lebe nun
nicht mehr ich, Christus lebt in mir‘ gibt der Apostel zu verstehen: das Leben,
das er lebte, war nicht mehr sein eigenes Leben, denn es war umgestaltet in
Christus, so dass sein Leben mehr göttlich als menschlich war ... Sein Leben
und das Leben Christi waren ganz und gar ein einziges Leben geworden. Das wird
im Himmel vollkommen in Erfüllung gehen an allen, die Gott schauen dürfen ...
Sie leben nicht mehr ihr eigenes Leben, sondern das Leben Gottes, und doch auch
wieder ihr eigenes, denn das göttliche Leben wird das ihre sein“ (Johannes vom
Kreuz, Geistlicher Gesang). - Joh 13,1; 17,23; 1 Joh 3,16; Gal 1,4.
ERSTE Lesung |
Gal 2, 19-20 |
Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Brüder!
19Ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich
bin mit Christus gekreuzigt worden;
20nicht
mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. So weit ich aber jetzt noch in
dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und
sich für mich hingegeben hat.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R |
(GL neu 39, 1) |
Oder: |
R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich freuen.
- (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 9b.5b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt
in meiner Liebe!
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium
Jesus ist der wahre
Weinstock, wie er das wahre Licht ist und der gute Hirt und das lebendige Brot.
Er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis
ist. In der Rede Jesu vom Weinstock gehen Gleichnis und Wirklichkeit ineinander
über. Die gemeinte Wirklichkeit ist die lebensnotwendige Verbindung: der
Rebzweig ist nichts ohne die lebendige Einheit mit dem Weinstock. Nur wer in
der Einheit bleibt, hat das Leben. Die Mahnung „Bleibt in mir!“ (15,4) wird in
15,9 ergänzt und verdeutlicht durch das Wort: „Bleibt in meiner Liebe!“; in
15,17 heißt es dafür: „Liebt einander!“ Die Liebe, die hier gemeint ist, ist
die Treue des Glaubens; nur der liebende Glaube ist fruchtbar. Der Glaube kommt
vom Hören und Aufnehmen des Wortes: in Jesus spricht uns Gott selbst an und
fordert uns. Das Wort macht uns rein (15,3): nicht dadurch, dass wir es
auseinander nehmen und untersuchen, sondern dadurch, dass wir unser
zwiespältiges Leben von der Kraft des Wortes Jesu sammeln und verwandeln
lassen. Und nicht nur das gesprochene Wort ist Wort; auf vielfache Weise nimmt
Gott den Menschen in seine Schule, um ihn rein und reif zu machen. - Jes 5,1-7; Jer 2,21; Mt 15,13; 1 Joh 3,21-24.
Evangelium |
Joh 15, 1-8 |
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Ich
bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
2Jede
Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die
Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
3Ihr
seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
4Bleibt
in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen
kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht
bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5Ich
bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6Wer
nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man
sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7Wenn
ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles,
was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8Mein
Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger
werdet.
Fürbitten
Zu Jesus Christus, der die
Herzen der Menschen erleuchtet, wollen wir beten:
Führe alle Christen, die an
deinem Leiden teilhaben, zur Herrlichkeit der Auferstehung.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Bestärke die Menschen, ihre
Gegensätze friedlich zu überwinden.
Gib den Kranken Kraft, ihre
Leiden anzunehmen und mit deinem Leiden zu vereinen.
Steh uns bei, wenn wir auf
einem Kreuzweg dir nachfolgen sollen.
Herr Jesus
Christus, du hast dich der heiligen Birgitta offenbart und sie dein Kreuz
lieben gelehrt. In deinem Kreuz lass uns Leben und Heil finden jetzt und in
Ewigkeit. A.:
Amen.