17. September

Hl. Robert Bellarmin

Bischof, Kirchenlehrer

 

In Montepulciano (Toskana) 1542 geboren, trat Robert mit achtzehn Jahren bei den Jesuiten ein. Nach seiner Priesterweihe 1570 wurde er als erster Jesuit Professor an der Universität von Löwen. 1576 wurde er an das Römische Kolleg berufen, wo er Vorlesungen über die unterscheidenden Lehren der beiden christlichen Konfessionen hielt. Daraus erwuchs sein Werk „Streitfragen“ (Controversiae), das er 1593 vollendete. 1597 veröffentlichte er seinen „Kleinen Katechismus“, der in alle europäischen und eine Reihe anderer Sprachen übersetzt wurde; 1598 den größeren Katechismus. 1599 erhob ihn Klemens VIII. zum Kardinal; 1602 wurde er zum Erzbischof von Capua ernannt. Hier wurde aus dem Gelehrten ein Seelsorger, Prediger und Reformer im Sinn des Konzils von Trient. Aber schon 1605 wurde er nach Rom zurückgerufen, wo er bis zu seinem Tod als Präfekt der Vatikanischen Bibliothek und Berater der römischen Kurie tätig war. Er schrieb auch weiterhin Bücher, als letztes „Die Kunst zu sterben“. Er starb am 17. September 1621. 1930 wurde er heilig gesprochen, 1931 zum Kirchenlehrer erhoben.

 

Gottes Angesicht

„Die Augen, Ohren und Herzen der Menschen sind nur gewöhnt, begrenzte und endliche Freuden zu genießen; wer aber Gott anschaut, schaut ein Licht, dem niemand nahen kann, und ein wahrhaft unendliches Gut, welches in sich alles Gute begreift, wie der Herr dem Mose verheißen hat, indem er sprach: ,Ich will dir alles Gute zeigen‘, da dieser ihn zuvor gebeten hatte: ,Zeig mir dein Angesicht!‘“ (Robert Bellarmin)

 

Commune-Texte:

Messformular für Bischöfe

oder für Kirchenlehrer

Schriftlesung für Hirten der Kirche

oder für Kirchenlehrer

 

 

Tagesgebet

Ewiger Gott,

du hast uns im heiligen Robert Bellarmin

einen Bischof und Gelehrten geschenkt,

der durch seine Schriften

den Glauben der Kirche gefestigt hat.

Höre auf seine Fürsprache und hilf deinem Volk,

diesen Glauben in seiner ganzen Fülle

zu bewahren und weiterzugeben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung  Das Lob der Weisheit in Weish 7 wird ebenso wie das Gebet um Weisheit in Kapitel 9 dem König Salomo in den Mund gelegt. Der Verfasser weiß Macht, Reichtum, Gesundheit und Schönheit zu schätzen, aber er weiß, das alles hat keinen Bestand, und es ist nichts wert ohne die Weisheit. Die Sonne scheint nur am Tag, die Weisheit aber bleibt dem Menschen als „ewiges Licht“, denn sie ist letzten Endes nichts anderes als die Erkenntnis Gottes und die Gemeinschaft mit Gott. Diese aber kann der Mensch sich nicht selbst geben; er kann sie nur als kostbares Geschenk empfangen. - Zu 7,8-11: Spr 3,14-15; Ijob 28,15-19; 1 Kön 3,7-13.

 

 

ERSTE Lesung

Weish 7, 7-10.15-16

Ich liebte die Weisheit mehr als Gesundheit und Schönheit

Lesung aus dem Buch der Weisheit

7Ich betete, und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte, und der Geist der Weisheit kam zu mir.

8Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.

9Keinen Edelstein stellte ich ihr gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand, und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.

10Ich liebte sie mehr als Gesundheit und Schönheit und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.

15Mir aber gewähre Gott, nach meiner Einsicht zu sprechen und zu denken, wie die empfangenen Gaben es wert sind; denn er ist der Führer der Weisheit und hält die Weisen auf dem rechten Weg.

16Wir und unsere Worte sind in seiner Hand, auch alle Klugheit und praktische Erfahrung.

 

 

Antwortpsalm

Ps 19 (18B), 8.9.10.11-12 (R: 10b oder vgl. Joh 6, 63b)

          R Die Urteile des Herrn sind wahr,

(GL neu 312, 7)

          gerecht sind sie alle. - R

             Oder:

          R Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. - R

8        Die Weisung des Herrn ist vollkommen,

II. Ton

          sie erquickt den Menschen.

          Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,

          den Unwissenden macht es weise. - (R)

9        Die Befehle des Herrn sind richtig,

          sie erfreuen das Herz;

          das Gebot des Herrn ist lauter,

          es erleuchtet die Augen. - (R)

10      Die Furcht des Herrn ist rein,

          sie besteht für immer.

          Die Urteile des Herrn sind wahr,

          gerecht sind sie alle. - (R)

11      Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge.

          Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.

12      Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen;

          wer sie beachtet, hat reichen Lohn. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 6, 63b.68c

Halleluja. Halleluja.

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.

Du hast Worte des ewigen Lebens.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  Die Bergpredigt, die mit den Seligpreisungen begonnen hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es genügt nicht, den Willen Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu hören   . „Klug“ ist in dieser entscheidenden Zeit. die mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos vor sich hin lebt. vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus spricht wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur eine Allerweltsmoral für anständige Menschen. Seine Botschaft ist Anspruch, sie verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine Königsherrschaft geltend macht. - Lk 6,46-49; Jes 29,13-14; Am 5,21-24; Jak 1,22; 2,14-17; Mt 25,11-12; Lk 13,26-27; Spr 10,25; 12,3-7; 1 Joh 3,18; 2,17; Ez 33,31; 13,10-14.

 

 

Evangelium

Mt 7, 21-29

Jesus lehrte wie einer, der göttliche Vollmacht hat

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

22Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?

23Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!

24Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.

25Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

26Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.

27Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.

28Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre;

29denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

 

 

Fürbitten

Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der für die Wahrheit Zeugnis ablegte:

Erneuere die Kirche aus dem Reichtum des Evangeliums.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Schenke den getrennten Christen die Einheit, die auf Wahrheit und Liebe gebaut ist.

Erleuchte alle, die nach einem festen Halt für ihr Leben suchen.

Hilf uns, den Glauben zu bewahren, den der heilige Robert Bellarmin verteidigt hat.

Herr Jesus Christus, in dir wurde uns die Fülle der Wahrheit und des Lebens geschenkt. Dir sei Lobpreis und Ehre in alle Ewigkeit.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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