Freitag der 1. Woche im
Advent
Eröffnungsvers
Seht, der Herr kommt zu uns,
er bringt uns seinen Frieden und schenkt uns
ewiges Leben.
Tagesgebet
Biete auf deine Macht, Herr, unser Gott,
und komm.
Entreiße uns den Gefahren,
in die unsere Sünden uns bringen.
Mache uns frei und rette uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung Nach der Drohweissagung V. 1-16 sprechen die Verse 17-24 von einer
völligen Umwandlung der Menschen, die nach der Katastrophe übrig bleiben
werden. Das sind nicht die Großen und Mächtigen in Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft; für die Blinden und Tauben, die Armen und Demütigen gibt es
Heilung und Heil (vgl. Evangelium). Dass es die Armen sind, die Schwachen und
Benachteiligten, denen Gott seine Liebe zuwendet, ist die Botschaft des Alten
wie des Neuen Testaments. Für die Reichen, d. h. für die satten, zufriedenen
und harten Menschen, war das immer ärgerlich. Es wird zu den großen Wundern der
Erneuerung der Welt gehören, dass die Irrenden zur Einsicht kommen und die
Harten weich werden und sich belehren lassen: durch die Ereignisse selbst und
durch das Wort Gottes. Dieses Wunder erhofft der Prophet für „jenen Tag“ (V.
18), an dem Gott sich sein neues Volk schaffen wird. - 1 Sam 2,1-10; Lk 1,46-55; Jes 41, 8; 51,2.
Lesung Jes 29, 17-24
In jenem Tag sehen die Augen der Blinden
Lesung
aus dem Buch Jesaja
17Nur noch kurze
Zeit, dann verwandelt sich der Libanon in einen Garten, und der Garten wird zu
einem Wald.
18An jenem Tag
hören alle, die taub sind, sogar Worte, die nur geschrieben sind, und die Augen
der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern.
19Die Erniedrigten
freuen sich wieder über den Herrn, und die Armen jubeln über den Heiligen
Israels.
20Denn der
Unterdrücker ist nicht mehr da, der Schurke ist erledigt, ausgerottet sind
alle, die Böses tun wollen,
21die andere als
Verbrecher verleumden, die dem Richter, der am Tor sitzt, Fallen stellen und
den Unschuldigen um sein Recht bringen mit haltlosen Gründen.
22Darum - so
spricht der Herr zum Haus Jakob, der Herr, der Abraham losgekauft hat: Nun
braucht sich Jakob nicht mehr zu schämen, sein Gesicht muss nicht mehr
erbleichen.
23Wenn das Volk
sieht, was meine Hände in seiner Mitte vollbringen, wird es meinen Namen heilig
halten. Es wird den Heiligen Jakobs als heilig verehren und erschrecken vor
Israels Gott.
24Dann kommen die
Verwirrten zur Einsicht, und wer aufsässig war, lässt sich belehren.
Antwortpsalm Ps
27 (26), 1.4.13-14 (R: 1a)
R Der
Herr ist mein Licht und mein Heil. - R (GL
neu 38, 1)
1 Der Herr ist mein Licht und mein Heil: IV. Ton
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen? - (R)
4 Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach
verlangt mich:
Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage
meines Lebens,
die Freundlichkeit des Herrn zu
schauen
und nachzusinnen in seinem Tempel. - (R)
13 Ich bin gewiss, zu schauen
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14 Hoffe auf den Herrn, und sei stark!
Hab festen Mut, und hoffe auf den
Herrn! - R
Ruf vor dem
Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Seht,
unser Herr kommt mit Macht;
die
Augen seiner Knechte schauen das Licht.
Halleluja.
Zum Evangelium In der Erzählung von der Heilung der zwei Blinden gilt die ganze
Aufmerksamkeit des Evangelisten dem Gespräch zwischen Jesus und den beiden.
Alle Einzelheiten des Vorgangs lässt er weg (vgl. 20, 29-34), um deutlich den
Anteil herauszustellen, der bei der Heilung dem Glauben zukommt. Der Glaube ist
schon in der Anrede an Jesus und in der Bitte „Hab Erbarmen mit uns“ (eleison)
enthalten. Diesem Glauben kann Jesus seine Antwort nicht versagen. Die wirkende
Ursache der Heilung ist nicht der Glaube, sondern der Wille und das Wort Jesu.
Der Glaube ist aber die notwendige Voraussetzung, damit Jesus das Wunder tun
kann; er ist ja nicht als Wunderdoktor gekommen, sondern um den Menschen zu
sagen, dass die Herrschaft Gottes nahe ist. Gott will sich offenbaren; ob er es
kann, das hängt von den Menschen ab. - Mt 1,1; 8,10; Röm 1, 3.
Evangelium Mt 9, 27-31
Da wurden ihre Augen geöffnet
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Matthäus
27Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und
schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!
28Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden
zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie
antworteten: Ja, Herr.
29Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr
geglaubt habt, so soll es geschehen.
30Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl
ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren.
31Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der
ganzen Gegend.
Fürbitten
Voll
Vertrauen bitten wir unseren Herrn Jesus Christus, der das Licht der Welt ist:
Steh den Glaubensboten bei, die den Völkern das Licht der Wahrheit
bringen. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Erlöse
die Menschen von der Blindheit ihrer Herzen. (Stille)
Christus, höre uns.
Mach
uns sehend für die Not unseres Bruders. (Stille)
Christus, höre uns.
Führe
unsere Toten in dein ewiges Licht. (Stille)
Christus, höre uns.
Herr, du machst Blinde sehend. Lass uns erkennen, was uns zum Heil dient,
der du lebst und herrschst in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott
wir bekennen, dass wir immer wieder versagen
und uns nicht auf unsere Verdienste berufen
können.
Komm uns zu Hilfe, ersetze, was uns fehlt,
und nimm unsere Gebete und Gaben gnädig an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers Phil
3, 20-21
Wir erwarten den Retter, den Herrn Jesus
Christus,
der unseren armseligen Leib verwandeln wird
in die Gestalt seines verherrlichten Leibes.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
im heiligen Mahl
hast du uns mit deinem Geist erfüllt.
Lehre uns durch die Teilnahme an diesem
Geheimnis,
die Welt im Licht deiner Weisheit zu sehen
und das Unvergängliche mehr zu lieben
als das Vergängliche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Allmächtiger Gott, der in der Höhe wohnt,
Heiliger, der über den Heiligen ruht:
du hast uns durch deinen Sohn Jesus Christus
die Erkenntnis gegeben,
damit wir deine Herrlichkeit rühmen
und deinen Namen, den du uns offenbart hast.
Schau auf deine Herde, befreie sie
von Unwissenheit und schlechter Tat.
Gib, dass wir dich in Liebe fürchten
und in Ehrfurcht lieben (Altchristliche
Liturgie).