Montag der 1. Woche im Advent

 

Eröffnungsvers                                                   Vgl. Jer 31, 10; Jes 35, 4

Ihr Völker, hört das Wort des Herrn und verkündet es in aller Welt.

Seht, euer Gott wird kommen und euch erretten,

fürchtet euch nicht.

 

 

Tagesgebet

Hilf uns, Gott,

dass wir voll Freude in diesen Tagen

die Ankunft deines Sohnes erwarten.

Nimm alle Trägheit von uns

und mache uns bereit, zu wachen und zu beten,

damit uns Christus nicht schlafend findet,

wenn er kommt und anklopft.

Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Zur Lesung „Zion“ nennt der Prophet nicht den politischen Mittelpunkt des Reiches Juda (das ist „Jerusalem“), sondern den Tempelberg als den Ort der Gegenwart Gottes. Dort hat Jesaja „den König, den Herrn der Heere“, auf seinem hohen Thron geschaut (6,15). Dorthin sieht er in der messianischen Endzeit die Völker pilgern: nicht zum geographisch-histo­rischen Ort, sondern zu dem Gott, von dem die Wahrheit und die Weisung kommen. Seine Königsherrschaft wird den Frieden schauen. Dieses Heils­wort stammt aus der für die Reiche Juda und Israel katastrophalen Zeit gegen Ende des 8. Jahrhunderts. Der Prophet erwartet die Rettung nicht von Menschen, von politischer Kunst oder militärischer Macht, sondern von dem Gott, dessen Herrlichkeit den Tempel erfüllt und das Weltall zu­sammenhält (6, 3-4). - Jes 60, 1-3; Joel 4, 9-11; Mi 4, 1-5; Sach 9, 9-10.

 

 

Lesung                                                                                                                                                          Jes 2, 1-5

Der Herr führt alle Völker zusammen in den ewigen Frieden des Reiches Gottes

Lesung aus dem Buch Jesaja

1Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat.

2Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker.

3Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort.

4Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.

5Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.

 

Oder zur Wahl, wenn im Lesejahr A die oben angegebene Perikope am voraufgehenden Sonntag schon gelesen wurde:

 

Nach dem Gericht über das Volk und seine Führer verheißt der Prophet Heil und Glück für den geretteten „Rest“ (vgl. 6, 13: 10, 19-21). Dieser Rest wird „heilig“ (6,3) sein: er darf für immer in der Nähe des heiligen Gottes leben. Der messianische „Spross“ (4, 2) ist ursprünglich kaum als persönliche (göttliche und irdische) Messias verstanden worden: zunächst ist der reiche Segen der messianischen Zeit überhaupt gemeint, das, was Gott „sprießen“ lässt, „die Früchte des Landes“. - Die Heiligkeit des künftigen Volkes kommt zustande 1. durch das läuternde Strafgericht, 2. durch die Gegenwart Gottes, der wie in der Zeit des Auszugs seinem Volk nahe sein, es führen und beschützen wird. Da ist kein Raum mehr für hochmütige Selbstbehauptung oder auch für großen Heroismus. Gott allein wird groß sein. - Jer 23, 5-6; Sach 3, 8; 6, 12; Zef 3, 13; Ex 13, 21-22.

 

 

Lesung                                                                                                                                                          Jes 4, 2-6

Was der Herr sprossen lässt, wird eine Zierde und Ehre sein für alle, die entron­nen sind

Lesung aus dem Buch Jesaja

2An jenem Tag wird, was der Herr sprossen lässt, für alle Israeliten, die entronnen sind, eine Zierde und Ehre sein; die Früchte des Landes sind ihr Stolz und Ruhm.

3Dann wird der Rest von Zion, und wer in Jerusalem noch übrig ist, heilig genannt werden, jeder, der in Jerusalem in das Verzeichnis derer, die am Leben bleiben sollen, eingetragen ist.

4Wenn der Herr durch den Sturm des Gerichts und den Sturm der Läuterung von den Töchtern Zions den Kot abgewaschen und aus Jerusalems Mitte die Blutschuld weggespült hat,

5dann kommt er, und über dem ganzen Gebiet des Berges Zion und seinen Festplätzen erscheint bei Tag eine Wolke und bei Nacht Rauch und eine strahlende Feuerflamme. Denn über allem liegt als Schutz und Schirm die Herrlichkeit des Herrn;

6sie spendet bei Tag Schatten vor der Hitze und ist Zuflucht und Obdach bei Unwetter und Regen.

 

 

Antwortpsalm                                                   Ps 122 (121), 1-3.4-5.6-7.8-9 (R: 1b)

          R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R                                                    (GL neu 68, 1)

1        Ich freute mich, als man mir sagte:                                                                                VI. Ton

          „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“

2        Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:

3        Jerusalem, du starke Stadt,

          dicht gebaut und fest gefügt. - (R)

4        Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn,

          wie es Israel geboten ist,

          den Namen des Herrn zu preisen.

5        Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht,

          die Throne des Hauses David. - (R)

6        Erbittet für Jerusalem Frieden!

          Wer dich liebt, sei in dir geborgen.

7        Friede wohne in deinen Mauern,

          in deinen Häusern Geborgenheit. - (R)

8        Wegen meiner Brüder und Freunde

          will ich sagen: In dir sei Friede.

9        Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes,

          will ich dir Glück erflehen. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium                                           Vers: vgl. Ps 80 (79), 3.4

Halleluja. Halleluja.

Komm uns zu Hilfe, Herr, unser Gott!

Lass dein Angesicht leuchten, dann sind wir gerettet.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Die Wunder Jesu sind „Zeichen“ der anbrechen­den Gottesherrschaft (Joh 2, 11.23; 4, 54 ...). Höhepunkte des heutigen Evangeliums sind die Worte des Hauptmanns von Kafarnaum (V. 8f.) das Wort Jesu in V. 10. - „Herr, ich bin nicht würdig ...“; so betet bis heute die Gemeinde, wenn sie dem Herrn beim heiligen Mahl begegnet. Worte der Ehrfurcht und des Vertrauens. Jesus ist vom Glauben des Hauptmanns zuinnerst bewegt und sieht in diesem Einen schon die Vielen, die aus Ost und West kommen werden. Aber die Söhne des Reiches, das ungläubige Israel, bleiben ausgeschlossen (V. 11-12). Die Herrschaft Gottes verwirklicht sich da, wo die Menschen auf alle Selbstbehauptung verzichten und sich dem Wort Gottes und seiner Liebe ausliefern. - Mk 6, 5-6; Lk 7, 1-10; Joh 4, 46-54; Röm 11, 11-15; Jes 6, 5; 25, 6; 60.

 

 

Evangelium                                                                                                     Mt 8, 5-11

Viele werden von Osten und Westen in das Himmelreich kommen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

5Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:

6Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.

7Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

8Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

9Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

10Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.

11Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;

 

 

Fürbitten

Christus, unser Herr, kam, der Welt den Frieden zu bringen. Wir rufen ihn an:

Mach deine Kirche zur Freudenbotin deines Friedens. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Erbarme dich aller Völker, die von Krieg und Aufruhr heimgesucht werden, und lass sie Wege zum Frieden finden. (Stille) Christus, höre uns.

Führe alle Suchenden auf den rechten Weg. (Stille) Christus, höre uns.

Stärke in uns den Glauben, der uns die Tür zum himmlischen Gastmahl öffnet. (Stille) Christus, höre uns.

Bei dir, Herr, ist Friede und Heil. Dir sei Ehre in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Allmächtiger Gott,

alles was wir haben, kommt von dir.

Nimm die Gaben an, die wir darbringen.

Mache sie für uns in diesem Leben

zum Sakrament der Erlösung

und rufe uns an deinen Tisch im kommenden Reich.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen vom Advent

 

 

Kommunionvers                                                      Vgl. Ps 106 (105), 4-5; Jes 38, 3

Komm, Herr, such uns heim mit deinem Erbarmen;

dann wird unsere Freude vollendet sein.

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

du hast uns an deinem Tisch

mit neuer Kraft gestärkt.

Zeige uns den rechten Weg

durch diese vergängliche Welt

und lenke unseren Blick auf das Unvergängliche,

damit wir in allem dein Reich suchen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Kein Zweifel, dass der Katholik sein ausdrückliches Zugehören zur Kirche mit Recht als unverdiente Gnade, als Glück, als Verheißung des Heils empfindet und preist; dabei freilich aber auch bis ins Tiefste erschreckt weiß, dass die größere Gnade auch die höhere Gefahr ist, dass von dem mehr verlangt wird, dem mehr gegeben ist und der nicht weiß, ob er dem gerecht wird, was von ihm - und nicht von den anderen - verlangt wird. Er weiß, dass auch hier gelten kann, was der Herr gesagt hat: dass viele von Osten und Westen kommen werden, die Kinder des Reiches aber in die Finsternis hinausgeworfen werden (Mt 8,11 f.)“ (Karl Rahner).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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