Freitag
der 1. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Ps 25 (24), 17b-18 |
Führe
mich heraus aus der Bedrängnis, o Herr.
Sieh
meine Not und Plage an
und
vergib mir all meine Sünden.
Tagesgebet
Allmächtiger
Gott,
gib,
dass deine Gläubigen
sich
in rechter Weise auf Ostern vorbereiten,
und
was wir dem Leib an Entsagung auferlegen,
das
trage reiche Frucht und erneuere unseren Geist.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Der Prophet antwortet auf einen Einwand, der
am Anfang dieses Kapitels ausgesprochen war: „Die Väter essen unreife Trauben,
und den Söhnen werden die Zähne stumpf“ (18,2). Dieses Wort ging „in Israel“ um
(V. 3), wohl im Hinblick auf die Katastrophe Jerusalems (587); Ezechiel selbst
befand sich im Exil und setzte sich von dort aus mit diesem Vorwurf der
angeblichen Ungerechtigkeit Gottes auseinander (vgl. Jer 31,29). Seine Antwort:
Gott ist gerecht, und er will nicht den Tod, sondern das Leben. Er bestraft die
Söhne nicht für die Schuld der Väter (V. 1-20); aber auch im Leben des einzelnen
Menschen wirken weder Sünde noch Gerechtigkeit automatisch weiter. Gott richtet
und begnadet den Menschen nach dem, was er ist, nicht nach dem, was er früher
vielleicht war (V. 21-29). Die Absicht, die der Prophet mit dieser Darlegung
verfolgt, steht in den Versen 30-32: „Kehrt um ... werft alle Vergehen von euch,
die ihr verübt habt! ... Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!“ - Jer 18,8; Ez
33,10-16; Weish 11,26; Hos 11,9; Lk 15,7.10.32; Joh 8,11; 2 Petr 3,9.
ERSTE Lesung |
Ez 18, 21-28 |
Habe
ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen und nicht vielmehr daran, dass er seine
bösen Wege verlässt und so am Leben bleibt?
Lesung
aus dem Buch Ezechiel
So spricht Gott, der Herr:
21Wenn
der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, auf alle meine
Gesetze achtet und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, dann wird er bestimmt
am Leben bleiben und nicht sterben.
22Keines
der Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, wird ihm angerechnet. Wegen
seiner Gerechtigkeit wird er am Leben bleiben.
23Habe
ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen - Spruch Gottes, des Herrn - und nicht
vielmehr daran, dass er seine bösen Wege verlässt und so am Leben
bleibt?
24Wenn
jedoch ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt, wenn er unrecht tut und
all die Gräueltaten begeht, die auch der Böse verübt, sollte er dann etwa am
Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner
Treulosigkeit und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muss er
sterben.
25Ihr
aber sagt: Das Verhalten des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus
Israel: Mein Verhalten soll nicht richtig sein? Nein, euer Verhalten ist nicht
richtig.
26Wenn
der Gerechte sein rechtschaffenes Leben aufgibt und unrecht tut, muss er dafür
sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er
sterben.
27Wenn
sich der Schuldige von dem Unrecht abwendet, das er begangen hat, und nach Recht
und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.
28Wenn
er alle Vergehen, deren er sich schuldig gemacht hat, einsieht und umkehrt, wird
er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.
Antwortpsalm |
Ps 130 (129), 1-2.3-4.5-6b.6c-7a u. 8 (R: 3) |
R Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten, | (GL neu 518 oder 639,3) |
Herr, wer könnte bestehen? - R | |
1 Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: | VII. oder II. Ton |
2 Herr,
höre meine Stimme!
Wende dein Ohr mir zu,
achte auf mein lautes Flehen! -
(R)
3
Würdest du, Herr, unsere Sünden beachten,
Herr, wer könnte bestehen?
4 Doch
bei dir ist Vergebung,
damit man in Ehrfurcht dir dient. -
(R)
5
Ich
hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele,
ich warte voll Vertrauen auf sein Wort.
6ab Meine Seele wartet auf den
Herrn
mehr als die Wächter auf den Morgen. -
(R)
6c
Mehr als die
Wächter auf den Morgen
7a
soll Israel
harren auf den Herrn.
8
Ja,
er wird Israel erlösen
von all seinen Sünden. -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 4, 17 |
Christus,
du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir! -
R
(So
spricht Gott, der Herr:)
Werft
alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt!
Schafft
euch ein neues Herz und einen neuen Geist!
Christus,
du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
Zum
Evangelium Um „Gerechtigkeit“, d. h. um das rechte Tun
des Menschen vor Gott, ging es auch den Schriftgelehrten und Pharisäern; es war
ihnen Ernst damit. Jesus fordert nicht mehr als sie, er fordert etwas völlig
anderes. Sechs scharfe Gegenüberstellungen (V. 21-48) machen deutlich, worin die
neue Gerechtigkeit sich von der alten unterscheidet. „Ich aber sage euch“: Jesus
sagt neu, was Gott einst durch Mose gesagt hat. Gott richtet nicht nach der
äußeren Tat, sondern nach der Entscheidung des Herzens, des inneren Menschen. Im
Fall des Mordes: Groll und Hass wiegen so schwer wie der ausgeführte Mord. Das
ist zum Erschrecken, aber es kann nicht anders sein, wenn Gott die Liebe und
wenn der Mitmensch mein Bruder, meine Schwester ist. - Röm 10,3; Ex 20,13; Sir
10,6; Eph 4,26; Jak 1,19-20; 1 Joh 3,14-15; Sir 28,2; Mk 11,25; Spr 17,14; Lk 12,57-59.
Evangelium |
Mt 5, 20-26 |
Geh
und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder!
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
20Wenn
eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der
Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
21Ihr habt gehört, dass zu den
Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem
Gericht verfallen sein.
22Ich aber sage euch: Jeder,
der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu
seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen
sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle
verfallen sein.
23Wenn du deine Opfergabe zum
Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich
hat,
24so lass deine Gabe dort vor
dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und
opfere deine Gabe.
25Schließ ohne Zögern Frieden
mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst
wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem
Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis
geworfen.
26Amen, das sage ich dir: Du
kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt
hast.
Fürbitten
Durch
Jesus Christus finden wir das Heil. Ihn bitten wir:
Versöhne
alle miteinander, die an dich glauben.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Lass
die Völker Wege finden, ihre Interessen auszugleichen und sich zu
verständigen.
Erlass
jenen, die um Vergebung bitten, ihre Schuld.
Gewähre
unseren Verstorbenen die Vollendung der Erlösung.
Denn du hast alle Schuld gesühnt. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger
Gott,
nimm die Gaben an,
die
wir für die Feier des Opfers darbringen.
Denn
durch dieses Opfer
wolltest
du uns mit dir versöhnen
und
uns von neuem das Heil schenken.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Ez 33, 11 |
So
wahr ich lebe - Wort Gottes des Herrn -,
ich habe kein Gefallen am Tod des
Schuldigen,
sondern
daran, dass er umkehrt und am Leben bleibt.
Schlussgebet
Herr,
unser Gott,
das
heilige Sakrament, das wir empfangen haben,
reinige
uns von der alten Schuld.
Es
richte uns wieder auf
und
schenke uns die Gemeinschaft mit dir,
in
der wir das Heil finden.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Wo
Räder in die Räder greifen,
verändern Maschinen die Welt.
Nur der
Mensch, der sie plant
und bedient, fragt noch immer,
ob es sich lohnt, ob
es sich lohnt,
dass Hände nach Händen greifen.
Wenn Hände nach Händen
greifen,
verändern wir Menschen die Welt.
Nur die Angst, die uns
plagt
und beschleicht, fragt noch immer,
ob es sich lohnt, ob es sich
lohnt.
dass Menschen für Menschen dienen.
Wenn Menschen für Menschen
dienen,
verändern sie gottgleich die Welt.
Denn der Herr, der nicht
herrscht,
sondern dient, fragte niemals,
ob es sich lohnt ob es sich
lohnt,
den andern die Hand zu reichen (D.
Trautwein).