MONTAG DER
2.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Herr,
unser Gott,
durch
den Tod
und
die Auferstehung deines Sohnes
sind
wir dein Volk geworden.
Lass
die Freude über die Erlösung
in
uns mächtig werden,
damit
sie unser ganzes Leben bestimmt.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 187)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Jesus ist der Hohepriester, den wir
brauchen: er kann Mitleid haben, weil er einer von uns ist (2,17), und er kann
Mittler sein zwischen uns und Gott, weil er von Gott selbst eingesetzt ist. Er
ist Hoherpriester durch seine ewige Gottessohnschaft, und er ist es geworden
durch seine Menschwerdung, seinen Gehorsam und sein Leiden. - Der Verfasser
führt zwei Psalmtexte an, von denen der eine die Gottessohnschaft, der andere
das Priestertum Jesu zeigen soll (Ps 2,7 und Ps 110,4). Psalm 2 spricht seinem
Wortsinn nach von der Einsetzung des davidischen Königs: in Psalm 110,4 wird
dem König und „Sohn“ die priesterliche Würde zugesprochen. Der Hebräerbrief
versteht beide Stellen als Worte, die Gott an Jesus richtet. - Hebr 7,26-28;
Lev 9,7; 16,6; Joh 3,27; Ex 28,1; Jes 50,4-6; Mk 14,32-42; Joh 12,27;
Phil 2,7-11; Hebr 2,10; Joh 17,19; Hebr 6,20.
ERSTE Lesung |
Hebr 5, 1-10 |
Obwohl
er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam
gelernt
Lesung aus dem
Hebräerbrief
1Jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen
eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden
darzubringen.
2Er
ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er
der Schwachheit unterworfen ist;
3deshalb
muss er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer
darbringen.
4Und
keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so
wie Aaron.
5So
hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen,
sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich
gezeugt,
6wie
er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung
Melchisedeks.
7Als
er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und
Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört
und aus seiner Angst befreit worden.
8Obwohl
er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;
9zur
Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen
Heils geworden
10und
wurde von Gott angeredet als „Hoherpriester nach der Ordnung
Melchisedeks“.
Antwortpsalm |
Ps 110 (109), 1-2.3.4-5 (R: 4b) |
R Du bist Priester auf ewig |
(GL neu 59,1) |
nach der Ordnung Melchisedeks. - R |
1 So spricht der Herr zu meinem Herrn: |
I. Ton |
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die
Füße.
2 Vom
Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus:
„Herrsche inmitten deiner Feinde!“ -
(R)
3 Dein
ist die Herrschaft am Tage deiner Macht,
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe. -
(R)
4 Der
Herr hat geschworen, und nie wird‘s ihn reuen:
„Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung
Melchisedeks.“
5 Der
Herr steht dir zur Seite;
er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. -
R
Jahr II
Zur
Lesung Über die Regierung Sauls haben wir einen
zusammenfassenden Bericht in 1 Sam 14,47-52. Es war ein ewiges Kriegführen nach
allen Seiten, vor allem gegen die mächtigen Philister. Saul tat, was er konnte,
aber glücklich war seine Regierung trotzdem nicht. Gescheitert ist er jedoch
nicht an seinen Feinden, sondern an sich selbst. Ein erstes Wetterleuchten war
schon in Kap. 13 zu sehen, wo es wegen Sauls Opfer in Gilgal zum Bruch mit
Samuel kam. - Den Krieg gegen die Amalekiter (Kap. 15) unternahm Saul auf
ausdrücklichen Befehl Jahwes. Als Israel von Ägypten heraufzog, hatten die
Amalekiter, ein Beduinenstamm im Süden, ihm den Weg versperrt. Daher soll er
jetzt „dem Untergang geweiht werden“. Dieser Ausdruck gehört in die Sprache des
so genannten „heiligen Krieges“, den Jahwe selbst gegen seine Feinde führt (und
der uns heutigen Menschen schwer verständlich ist). In diesem Krieg gibt es
keine Beute, es gibt nur Vernichtung. Das wusste Saul. und weil er sich an
Gottes Eigentum vergriff, wurde er verworfen. Wo Gott „Untergang“ beschlossen
hat, kann der Mensch nicht auf Opfer ausweichen. „Gehorsam ist besser als
Opfer.“ - Ex 17,8-16; Spr 21,3; Hos 6,6; Am 5,21-25; Mt 12,7; Hebr 10,8-9.
ERSTE Lesung |
1 Sam 15, 16-23 |
Gehorsam
ist besser als Opfer; weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er
dich als König
Lesung aus dem ersten Buch
Samuel
In jenen Tagen
16sagte Samuel zu Saul: Ich will dir verkünden, was der Herr mir heute Nacht gesagt hat. Saul
antwortete: Sprich!
17Samuel sagte: Bist du nicht,
obwohl du dir gering vorkommst, das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich
zum König von Israel gesalbt.
18Dann hat dich der Herr auf
den Weg geschickt und gesagt: Geh und weihe die Amalekiter, die Übeltäter, dem
Untergang; kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast.
19Warum hast du nicht auf die
Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was
dem Herrn missfällt?
20Saul erwiderte Samuel: Ich
habe doch auf die Stimme des Herrn gehört; ich bin den Weg gegangen, auf den der
Herr mich geschickt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und
die Amalekiter dem Untergang geweiht.
21Aber das Volk hat von der
Beute einige Schafe und Rinder genommen, das Beste von dem, was dem Untergang
geweiht war, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu
opfern.
22Samuel aber sagte: Hat der
Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam
gegenüber der Stimme des Herrn? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer,
Hinhören besser als das Fett von Widdern.
23Denn Trotz ist ebenso eine
Sünde wie die Zauberei, Widerspenstigkeit ist ebenso schlimm wie Frevel und
Götzendienst. Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als
König.
Antwortpsalm |
Ps 50 (49), 8-9.16b-17.21 u. 23 (R: 23b) |
R Wer rechtschaffen lebt, dem zeig‘ ich mein Heil. - R |
(GL neu 53,1) |
8 Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, |
VI. Ton |
deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.
9 Doch
nehme ich von dir Stiere nicht an
noch Böcke aus deinen Hürden. -
(R)
16bc „Was zählst du meine Gebote
auf
und nimmst meinen Bund in deinen Mund?
17 Dabei ist Zucht
dir verhasst,
meine Worte wirfst du hinter dich. -
(R)
21 Das hast du
getan, und ich soll schweigen?
Meinst du, ich bin wie du?
Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.
23 Wer Opfer des
Lobes bringt, ehrt mich;
wer rechtschaffen lebt, dem zeig‘ ich mein Heil.“ - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Hebr 4, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
Lebendig
ist das Wort Gottes und kraftvoll.
Es
richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.
Zum
Evangelium Nach der Frage der Sündenvergebung ist jetzt
die Frage des Fastens Gegenstand der Auseinandersetzung; darauf folgt
(Evangelium von morgen) die Frage des Sabbats. Die Pharisäer, aber auch die
Johannesjünger stießen sich an der Unabhängigkeit der Jünger Jesu gegenüber den
überlieferten Bräuchen. Jesus verteidigt das Verhalten seiner Jünger mit einer
erstaunlichen Begründung. Das Fasten hat dort seinen Platz, wo man Vergangenes
sühnen oder sich für Kommendes vorbereiten will. Für die Jünger Jesu aber gilt
jetzt weder Vergangenheit noch Zukunft: die Gegenwart Jesu ist alles. Es ist
Festzeit, nicht Zeit des Fastens. Das Bild von der Hochzeit stammt aus dem Alten
Testament: Gott ist der Herr und „Gemahl“ seines Volkes, das freilich den Bund
hundert Mal gebrochen hat. Wenn Jesus behauptet, jetzt seien die Tage der
Hochzeit, so beansprucht er damit dasselbe, wie wenn er Sünden vergibt: nur Gott
kann Sünden vergeben, und Gott ist auch der „Gemahl“ des neuen Gottesvolkes. An
das Wort von der Hochzeit schließen sich zwei weitere: das vom neuen Fleck auf
dem alten Kleid und das vom jungen Wein in alten Schläuchen. Ein revolutionärer
Optimismus spricht aus all dem: Jesus hält es für möglich, allerdings auch für
notwendig, die Welt und die Menschen von Grund auf zu erneuern. - Mt 9,14-17;
Lk 5,33-39.
Evangelium |
Mk 2, 18-22 |
Der
Bräutigam ist bei ihnen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
18Da
die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu
Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des
Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?
19Jesus
antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam
bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht
fasten.
20Es
werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag
werden sie fasten.
21Niemand
näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch
vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer
Riss.
22Auch
füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die
Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein
gehört in neue Schläuche.
FÜRBITTEN
Wir
bitten Christus, der uns in sein Volk berufen hat:
Lass
die Kirche unter den Völkern ein wirksames Zeichen deiner Wahrheit und Liebe
sein.
A.:
Herr, erhöre unser Gebet.
Überwinde
Streit, und stifte Frieden unter Feinden.
Erhalte
allen, die von einer Not bedrängt werden, Mut und Zuversicht.
Schenke
uns die wahre Freiheit, damit wir dir in Freude dienen.
Allmächtiger
Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein Licht gerufen. Lass uns als Kinder
des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„König
in Israel kann nur sein, ,auf welchem der Geist des
Herrn ruht‘ (Jes 11,2). Der erste König ist wie ein Zeichen, aufgerichtet nach
dem rechten Königsamt hin, aber eben darum auch ein Zeichen in dem Sinne, dass
der Mensch, der dies Amt innehat, an ihm zerbrechen kann. König im Gottesvolk
kann nur sein, der Gott ganz König sein lässt, der also ganz gehorsam ist.
Dieser Maßstab wird in größter Strenge an den ersten König gelegt, und der erste
König kann, an solchem Maßstab gemessen, nicht bestehen. Aber er bleibt dennoch
Gesalbter und trägt das ihm übergebene Panier des Königtums weiter; auch als
verworfener König bleibt er König, Eröffner der Linie, an deren Ende der einzig
ganz Gehorsame steht“ (H. W. Hertzberg).