Dritter Sonntag im Jahreskreis

Das Evangelium vom Reich Gottes, d. h. von der anbrechenden Gottesherrschaft, ist gute Nachricht für den, der sich darauf einlässt. Verstanden wird sie vom Menschen in dem Maß, als er sich in die Nachfolge Jesu begibt und anfängt, ein anderer Mensch zu werden: ein Mensch in der Freiheit, die Gott ihm gibt.

EröffnungsversPs 96 (95), 1.6

Singet dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Lande!
Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht,
Macht und Glanz in seinem Heiligtum!

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen
und gib,
dass wir im Namen deines geliebten Sohnes
reich werden an guten Werken.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Große Teile des israelitischen Nordreichs waren im Jahr 732 v. Chr. dem assyrischen Reich angegliedert und die Bevölkerung Galiläas (die Stämme Sebulon und Naftali) verschleppt worden. Der Prophet Jesaja kennzeichnet diese Periode als „Dunkelheit“. Aber in das Dunkel hinein leuchtet ein Licht (vgl. 1. Lesung der Weihnachtsmesse in der Nacht). Das Matthäusevangelium sieht diese Verheißung erfüllt, da Jesus in das Gebiet von Galiläa kommt, das Reich Gottes ausruft und zur Nachfolge auffordert.

Erste LesungJes 8, 23b – 9, 3

In Galiläa, dem Gebiet der Heiden, sah das Volk ein helles Licht

Lesung
aus dem Buch Jesája.

8, 23bWie der Herr in früherer Zeit
das Land Sébulon und das Land Náftali verachtet hat,
so hat er später
den Weg am Meer zu Ehren gebracht,
das Land jenseits des Jordan, das Gebiet der Nationen.
9, 1Das Volk, das in der Finsternis ging,
sah ein helles Licht;
über denen, die im Land des Todesschattens wohnten,
strahlte ein Licht auf.
2Du mehrtest die Nation,
schenktest ihr große Freude.
Man freute sich vor deinem Angesicht,
wie man sich freut bei der Ernte,
wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
3Denn sein drückendes Joch
und den Stab auf seiner Schulter,
den Stock seines Antreibers zerbrachst du
wie am Tag von Mídian.

AntwortpsalmPs 27 (26), 1.4.13–14 (Kv: 1a)

Kv Der Herr ist mein Licht und mein Heil. – KvGL 38, 1

1Der Herr ist mein Licht und mein Heil: *
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens: *
Vor wem sollte mir bangen? – (Kv)
4Eines habe ich vom Herrn erfragt, dieses erbitte ich: *
im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens;
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen *
und nachzusinnen in seinem Tempel. – (Kv)13Ich bin gewiss, zu schauen *
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14Hoffe auf den Herrn, /
sei stark und fest sei dein Herz! *
Und hoffe auf den Herrn! – Kv

Zur 2. Lesung   In der Gemeinde von Korinth gibt es Spaltungen, Gruppen oder Grüppchen, die sich auf bestimmte Missionare und Lehrer berufen; Paulus kritisiert deutlich diesen Persönlichkeitskult. Damit wird Christus „zerteilt“, die Mitte des Evangeliums zerstört. Nicht vom persönlichen Charisma eines Predigers, seinem Charme und Talent lebt die Gemeinde, sondern von der Kraft des Kreuzes Christi.

Zweite Lesung1 Kor 1, 10–13.17

Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

10Ich ermahne euch, Schwestern und Brüder,
im Namen unseres Herrn Jesus Christus:
Seid alle einmütig
und duldet keine Spaltungen unter euch;
seid vielmehr eines Sinnes und einer Meinung!
11Es wurde mir nämlich, meine Brüder und Schwestern,
von den Leuten der Chloë berichtet,
dass es Streitigkeiten unter euch gibt.
12Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt:
Ich halte zu Paulus –
ich zu Apóllos –
ich zu Kephas –
ich zu Christus.
13Ist denn Christus zerteilt?
Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt?
Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?17Christus hat mich nicht gesandt zu taufen,
sondern das Evangelium zu verkünden,
aber nicht mit gewandten und klugen Worten,
damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mt 4, 23b

Halleluja. Halleluja.
Jesus verkündete das Evangelium vom Reich
und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.
Halleluja.

Zum Evangelium   Jesus beginnt seine öffentliche Tätigkeit in Galiläa; er ruft die Königsherrschaft Gottes aus und heilt Kranke. Wort und Wunder sind die Zeichen des Heils, das Gott für die Menschen bereit hat. Vor den Wundern aber berichtet Matthäus die Berufung der ersten Jünger: Petrus und Andreas, Jakobus und Johannes; zweimal zwei Brüder. Sie hören den Ruf und verstehen ihn mit dem Herzen, noch ehe sie mit dem Verstand wissen, wie die Nachfolge ihr Leben verändern wird.

EvangeliumMt 4, 12–23

Jesus verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, im Gebiet von Sebulon und Naftali; denn es sollte sich erfüllen, was durch Jesaja gesagt worden ist

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

12Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war,
kehrte er nach Galiläa zurück.
13Er verließ Nazaret,
um in Kafárnaum zu wohnen, das am See liegt,
im Gebiet von Sébulon und Náftali.
14Denn es sollte sich erfüllen,
was durch den Propheten Jesája gesagt worden ist:
15Das Land Sébulon und das Land Náftali,
die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan,
das heidnische Galiläa:16Das Volk, das im Dunkel saß,
hat ein helles Licht gesehen;
denen, die im Schattenreich des Todes wohnten,
ist ein Licht erschienen.
17Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um!
Denn das Himmelreich ist nahe.
18Als Jesus am See von Galiläa entlangging,
sah er zwei Brüder,
Simon, genannt Petrus,
und seinen Bruder Andreas;
sie warfen gerade ihr Netz in den See,
denn sie waren Fischer.
19Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
20Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.
21Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder,
Jakobus, den Sohn des Zebedäus,
und seinen Bruder Johannes;
sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot
und richteten ihre Netze her.
Er rief sie
22und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater
und folgten Jesus nach.
23Er zog in ganz Galiläa umher,
lehrte in den Synagogen,
verkündete das Evangelium vom Reich
und heilte im Volk
alle Krankheiten und Leiden.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumMt 4, 12–17

Jesus verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, im Gebiet von Sebulon und Naftali; denn es sollte sich erfüllen, was durch Jesaja gesagt worden ist

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

12Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war,
kehrte er nach Galiläa zurück.
13Er verließ Nazaret,
um in Kafárnaum zu wohnen, das am See liegt,
im Gebiet von Sébulon und Náftali.
14Denn es sollte sich erfüllen,
was durch den Propheten Jesája gesagt worden ist:
15Das Land Sébulon und das Land Náftali,
die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan,
das heidnische Galiläa:
16Das Volk, das im Dunkel saß,
hat ein helles Licht gesehen;
denen, die im Schattenreich des Todes wohnten,
ist ein Licht erschienen.
17Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um!
Denn das Himmelreich ist nahe.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Die Botschaft Jesu bringt Licht – Freude und Hoffnung – in die Welt. Auch hier und heute, wenn wir sein Wort hören und sein Mahl feiern, ist das Himmelreich schon angebrochen, denn er lebt mitten unter uns.

Gabengebet

Herr, nimm unsere Gaben an und heilige sie,
damit sie zum Sakrament der Erlösung werden,
das uns Heil und Segen bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 34 (33), 6

Blickt auf zum Herrn, so wird euer Gesicht leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.

Oder:Joh 8, 12

Ich bin das Licht der Welt – so spricht der Herr.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen.
Er wird das Licht des Lebens haben.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott, in deinem Mahl
schenkst du uns göttliches Leben.
Gib, dass wir dieses Sakrament
immer neu als dein großes Geschenk empfangen
und aus seiner Kraft leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Was Jesus dem sagt, den er ruft, ist etwa dies: Du kannst ein Mund sein, durch den Gott zu den Menschen spricht. Du kannst ein Auge sein, das tiefer in die Geheimnisse der Welt schaut als die anderen. Du kannst ein Ohr sein, das mehr hört, als sonst zu hören ist. Du kannst eine Hand sein, durch die Gott in dieser Welt wirkt. Du bist ein Stück Zukunft in der stumpfen Sesshaftigkeit der Menschenwelt. Setze dein Leben auf ein einziges Wagnis und lege die Richtung deines Weges eindeutig fest. (Jörg Zink)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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