MONTAG DER 5.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gütiger
Gott,
du
bist das Leben der Gläubigen,
der
Reichtum der Armen,
die
Freude der Auserwählten,
wir
sehnen uns nach deinen Verheißungen.
Stärke
unsere Hoffnung
und
schenke uns überreiche Erfüllung.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus. (MB
166)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Das erste Buch der Bibel (1 Mose) heißt mit
dem griechischen Namen „Genesis“ = Entstehung. In der hebräischen Bibel
heißt es „Bereschit“ nach dem ersten Wort: „Im Anfang“. Vom Anfang handelt
dieses Buch; nicht von irgendwelchen Anfängen, sondern vom Anfang überhaupt. Wie
hat alles begonnen: die Welt, der Mensch, die Geschichte? Der Anfang liegt,
ebenso wie das Ende, jenseits der Geschichte und kann nicht eigentlich
geschichtlich dargestellt werden. Das ist bei den drei ersten Kapiteln der
Genesis ganz offenkundig, auch wenn es in früheren Jahrhunderten nicht immer
gesehen wurde. - Im biblischen Bericht von der Erschaffung der Welt und des
Menschen handelt es sich gewiss um Tatsachen, aber die Art, wie von diesen
Tatsachen gesprochen wird, ist wesentlich von der religiösen Erfahrung Israels
und von seiner Gottesvorstellung bestimmt. Schöpfungsordnung und Heilsordnung
sind nicht zwei getrennte Ordnungen: der Heilsplan steht am Anfang der
Schöpfung. Dass Gott der Schöpfer der Welt ist, dass er diese Welt geordnet,
sinnvoll und gut geschaffen hat als den Raum, in dem sich die Geschichte Gottes
mit den Menschen ereignen soll, ist die Grundaussage des ersten
Schöpfungsberichts. Das vorausgesetzte Weltbild (Himmel oben, Erde unten) und
die Erschaffung in sechs Tagen sind nicht Inhalt der Glaubensaussage, sondern
deren zeitbedingte Form der Darstellung, die auch für den heutigen Menschen noch
verständlich und sinnvoll ist. - Ps 8; 104; 148; Ijob 38-39; Hebr 11,3; Spr 8,22-31; Joh 1,1-18; Eph 1,3-14; Kol 1,15-17.
ERSTE Lesung |
Gen 1, 1-19 |
Gott
sprach, und es geschah so
Lesung aus dem Buch
Genesis
1Im
Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
2die
Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist
schwebte über dem Wasser.
3Gott
sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
4Gott
sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der
Finsternis,
5und
Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend,
und es wurde Morgen: erster Tag.
6Dann
sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von
Wasser.
7Gott
machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser
oberhalb des Gewölbes. So geschah es,
8und
Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter
Tag.
9Dann
sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit
das Trockene sichtbar werde. So geschah es.
10Das
Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah,
dass es gut war.
11Dann
sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die
Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen
darin. So geschah es.
12Das
Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle
Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es
gut war.
13Es
wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.
14Dann
sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu
scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen
und Jahren dienen;
15sie
sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So
geschah es.
16Gott
machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das
kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.
17Gott
setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin
leuchten,
18über
Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah,
dass es gut war.
19Es
wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag.
Antwortpsalm |
Ps 104 (103), 1-2a.5-6.10 u. 12.24 u. 35abc (R: vgl. 31b) |
R Der Herr freut sich an seinen Werken. - R |
(GL neu 33,1) |
1 Lobe den Herrn, meine Seele! |
VII. Ton |
Herr, mein Gott, wie groß bis du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2a Du hüllst dich in
Licht wie in ein Kleid. -
(R)
5 Du
hast die Erde auf Pfeiler gegründet;
in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
6 Einst
hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid,
die Wasser standen über den Bergen. -
(R)
10 Du lässt die
Quellen hervorsprudeln in den Tälern,
sie eilen zwischen den Bergen dahin.
12
An den Ufern
wohnen die Vögel des Himmels,
aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. -
(R)
24
Herr, wie
zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
35ab Doch die Sünder sollen von der Erde
verschwinden,
und es sollen keine Frevler mehr da sein.
35c Lobe den Herrn, meine Seele!
- R
Jahr II
Zur
Lesung Mit der Überführung der Bundeslade wird der
Tempel, den Salomo gebaut hat, zum Heiligtum für ganz Israel. Termin der
Tempelweihe ist das Laubhüttenfest im 7. Monat; es bildet den Abschluss der
Weinlese und der Olivenernte, erinnert aber auch an den Aufenthalt Israels in
der Wüste (Lev 23,42-43). An die Stelle der Wüste ist die Stadt getreten, an
die Stelle des Sinai tritt nun der Tempel auf dem Zionsberg. Zeichen der
Gegenwart Gottes ist „die Wolke“, die am Weihefest den Tempel erfüllt, wie sie
in der Wüste die Wohnung des Offenbarungszeltes erfüllt hatte (Ex 40,34-35). -
In dem Weihespruch (V. 12-13) ist Jahwe selbst als Bauherr und Eigentümer des
Tempels vorgestellt; Salomo ist der Baumeister, der das fertige Haus seinem
Eigentümer übergibt. Der weise Salomo weiß, dass Gott auf dieses „fürstliche
Haus“ nicht angewiesen ist. Nicht Gott braucht den Tempel, sondern die Menschen
brauchen ihn als den Ort, an dem sie ihre Gaben, Fragen und Nöte vor Gottes
Gegenwart bringen und seine heilige, heilende Nähe erfahren können (vgl.
Evangelium). - 2 Chr 5,2 - 6,2; Ex 25,10-22; 2 Sam 6,1-19; Dtn 10,2-5;
Ex 19,16-19; 40,34-38; Jes 6,4; Ez 10,4; Offb 15,8; Ex 24,16; Ez 43,4-5;
Ps 18,12; 97,2; Ex 15,17; Ps 132,13-14.
ERSTE Lesung |
1 Kön 8, 1-7.9-13 |
Sie
stellten die Bundeslade in das Allerheiligste, und die Wolke erfüllte das Haus
des Herrn
Lesung aus dem ersten Buch
der Könige
In jenen Tagen
1versammelte Salomo
die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen
Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt
Davids, das ist Zion, heraufzuholen.
2Am Fest im Monat Etanim, das
ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo
zusammen.
3In Gegenwart aller Ältesten
Israels nahmen die Priester die Lade
4und brachten sie zugleich
mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf.
Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.
5König Salomo aber und die
ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten
Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen
konnte.
6Darauf stellten die Priester
die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das
Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.
7Denn die Kerubim breiteten
ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen
von oben her.
9In der Lade befanden sich
nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln
des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen
hatte.
10Als dann die Priester aus
dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des
Herrn.
11Sie konnten wegen der Wolke
ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus
des Herrn.
12Damals sagte Salomo: Der
Herr hat die Sonne an den Himmel gesetzt; er selbst wollte im Dunkel
wohnen.
13Ich habe ein fürstliches
Haus für dich gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
Antwortpsalm |
Ps 132 (131), 6-7.8-9.10 u. 13 (R: 8a) |
R Erhebe dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe! - R |
(GL neu 651,7) |
6 Wir hörten von seiner Lade in Efrata, |
V. Ton |
fanden sie im Gefilde von Jaar.
7 Lasst
uns hingehen zu seiner Wohnung
und niederfallen vor dem Schemel seiner Füße! -
(R)
8 Erheb
dich, Herr, komm an den Ort deiner Ruhe,
du und deine machtvolle Lade!
9 Deine
Priester sollen sich bekleiden mit Gerechtigkeit,
und deine Frommen sollen jubeln. -
(R)
10 Weil David dein
Knecht ist,
weise deinen Gesalbten nicht ab!
13 Denn der Herr hat
den Zion erwählt,
ihn zu seinem Wohnsitz erkoren. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 4, 23b |
Halleluja.
Halleluja.
Jesus
verkündete das Evangelium vom Reich
und
heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Brotvermehrung (6,35-44) hat zwar die
Leute satt gemacht, wurde aber weder von der Masse des Volkes noch von den
Jüngern verstanden (6,52). Auch in der zusammenfassenden Schilderung des
heutigen Evangeliums ist von vielen Wundern, nicht aber vom Glauben der
Geheilten die Rede. Die Menge rechnet mit der heilenden Kraft Jesu und begnügt
sich damit, ohne nach dem Geheimnis seiner Person zu fragen. Jesus lässt sich
das gefallen. Er fragt nicht nach dem Glauben, er hilft, ohne Bedingungen
zu stellen. Auch das sollen die Jünger von ihm lernen. - Mt 14,34-36; Mk 5,27-28; Apg 5,15.
Evangelium |
Mk 6, 53-56 |
Alle,
die ihn berührten, wurden geheilt
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
53fuhren
Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen nach Genesaret und legten dort
an.
54Als
sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort.
55Die
Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren
zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.
56Und
immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man
die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum
seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden
geheilt.
FÜRBITTEN
Zu
Christus, der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt, beten
wir:
Ermutige
die Hirten der Kirche, die Gläubigen in deiner Nachfolge zu
bestärken.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Bewahre
die Völker der Erde vor Krieg, Hunger und jeglichem
Unheil.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Richte
auf, die durch Krankheit und Not gebeugt sind.
Gib
uns eine feste Hoffnung, dass sich deine Verheißungen
erfüllen.
Allmächtiger
Gott, deine Güte ist ohne Grenzen. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren
Herrn. A.: Amen.
„Christus ist bei der Weltschöpfung beteiligt; das
Wort, durch das Gott mit dem Licht den ersten Schöpfungsmorgen heraufgerufen
hat, ist das gleiche ‚Wort‘, das in der Wende der Zeiten im gesegneten Schoß der
Jungfrau einen menschlichen Leib angenommen hat; der gleiche Geist, der als der
göttliche Lebensodem das Haus seiner Kirche erfüllt, ist es, der im Urbeginn
über den Wassern schwebte (Kol 1,16f.). Nur dieses, streng trinitarische
Verständnis der Schöpfung bewahrt den Christen vor der Furcht, das äußere
Weltgeschehen vollziehe sich nach ,ehernen Gesetzen‘, die mit dem Heil des
Menschen nichts zu tun haben; der Mensch sei also wehrlos den Schicksalsmächten
preisgegeben, in denen ein tieferer Sinn weder zu erkennen noch zu glauben ist,
und es hafte also allem Christusglauben, der um das Heil der Seele besorgt ist,
etwas schemenhaft Unwirkliches am Rande der wirklichen Welt an. Wenn wir an
einen uranfänglichen Ratschluss Gottes glauben dürfen, der sich in unserer
christlichen Existenz verwirklicht, dann ist alle schöpfungsmäßige Wirklichkeit
ein von Gott selbst geformter Raum, der in allen seinen Teilen auf diese
christliche Existenz als seinen eigentlichen Sinn und Inhalt bezogen ist“
(Wilhelm Stählin).
„Gottes
Natur ist,
dass
er aus nichts etwas macht.
Darum:
Wer noch nicht nichts ist,
aus
dem kann Gott auch nichts machen“ (Martin Luther).