DIENSTAG DER 7.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott.
Dein
Sohn ist zu uns gekommen,
nicht
um sich bedienen zu lassen,
sondern
um zu dienen.
Gib,
dass wir von ihm lernen,
wie
wir leben sollen.
Darum
bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
(MB 307, 8)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Das Problem des Leidens und der gerechten
Vergeltung hat die hebräischen Weisheitslehrer immer schon beschäftigt. Das
Problem war umso schwieriger, als die Lehre vom Weiterleben nach dem Tod noch in
keiner Weise klar war. Für das gegenwärtige Leben ist die Behauptung, dass es
den Guten gut und den Bösen schlecht gehe, kaum aufrechtzuhalten; tatsächlich
wurde sie in den Büchern Ijob und Kohelet heftig angegriffen. Sirach sagt klar,
dass auch die Guten („wer dem Herrn dient“, 2,1) auf Heimsuchungen gefasst sein
müssen (V. 1-6). Trotzdem zweifelt er keinen Augenblick an der Gerechtigkeit
Gottes. Im Leiden wird der Mensch geprüft und geläutert, wie das Gold im Feuer.
Eine zweite Antwort steht in den Versen 7-9: Es gibt einen Lohn, es gibt „immer
währende Freude und Erbarmen“. Woher weiß der Verfasser das? Er weiß es 1. aus
der Geschichte seines Volkes (V. 10), 2. aus dem Wesen Gottes selbst (V. 11).
Freilich, ohne den Glauben an ein Fortleben nach dem Tod kann die Antwort des
Verfassers weder ihn selbst noch seine Leser befriedigen. - Jak 1,24; 1 Petr 4,12; Offb 2,10; 3,20; Röm 5,3; Spr 3,5-6; Ijob 4,7; Ps 22,5-6; 37,25; Ex
34,6-7; Ps 145,8-9.
ERSTE Lesung |
Sir 2, 1-11 (1-13) |
Mach
dich auf Prüfung gefasst!
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
1Mein
Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung
gefasst!
2Sei
tapfer und stark, zur Zeit der Heimsuchung überstürze
nichts!
3Hänge
am Herrn, und weiche nicht ab, damit du am Ende erhöht
wirst.
4Nimm
alles an, was über dich kommen mag, halt aus in vielfacher
Bedrängnis!
5Denn
im Feuer wird das Gold geprüft, und jeder, der Gott gefällt, im Schmelzofen der
Bedrängnis.
6Vertrau
auf Gott, er wird dir helfen, hoffe auf ihn, er wird deine Wege
ebnen.
7Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf sein Erbarmen, weicht nicht ab, damit ihr
nicht zu Fall kommt.
8Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf ihn, und er wird euch den Lohn nicht
vorenthalten.
9Ihr,
die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf Heil, auf immer währende Freude und auf
Erbarmen!
10Schaut
auf die früheren Generationen und seht: Wer hat auf den Herrn vertraut und ist
dabei zuschanden geworden? Wer hoffte auf ihn und wurde verlassen? Wer rief ihn
an, und er erhörte ihn nicht?
11Denn
gnädig und barmherzig ist der Herr; er vergibt die Sünden und hilft zur Zeit der
Not.
Antwortpsalm |
Ps 37 (36), 3-4.18-19.27-28b.39-40b (R: vgl. 5) |
R Befiehl dem Herrn deinen Weg, |
(GL neu 71,1) |
er wird es fügen. - R |
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, |
VIII. Ton |
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
4 Freu
dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt. -
(R)
18 Der Herr kennt
die Tage der Bewährten,
ihr Erbe hat ewig Bestand.
19 In bösen Zeiten
werden sie nicht zuschanden,
sie werden satt in den Tagen des Hungers. - (
R)
27
Meide das Böse
und tu das Gute,
so bleibst du wohnen für immer.
28ab Denn der Herr liebt das
Recht
und verlässt seine Frommen nicht. -
(R)
39 Die Rettung der
Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
40ab Der Herr hilft ihnen und rettet
sie
er rettet sie vor den Frevlern.
R Befiehl dem Herrn deinen
Weg,
er wird es fügen.
Jahr II
Zur
Lesung Dass es in christlichen Gemeinden
Streitereien gibt, ist kein Ausnahmefall und ist doch alles andere als normal -
so wenig es normal ist, dass christliche Völker gegeneinander Kriege führen.
Jakobus fragt nach dem Woher des Unfriedens in der Gemeinde; der Umstand, dass
es in der Gemeinde Reiche und Arme gibt, genügt als Erklärung nicht. Die Wurzel
sitzt im Herzen der Menschen, in der Gier, zu haben. Gewiss soll jeder das
Notwendige haben. das, was er braucht, um als Mensch leben und sich entfalten zu
können. Aber Großtuerei und Verschwendung ist Abfall von Gott: „Ehebruch“ (V. 4)
nannten es die Propheten des Alten Bundes. „Freundschaft mit der Welt“ ist dafür
ein eleganteres Wort; die Sache ist die gleiche. Der „Mensch mit zwei Seelen“
(V. 8), der zwiespältige Mensch, entfernt sich von Gott; er ist im Unfrieden mit
sich selbst und mit den Menschen. - Hos 1-3; Röm 7,23; Gal 5,17; 1 Petr 2,11;
Mt 6,24; 1 Joh 2,15-17; 1 Petr 5,5-9; Spr 3,34; Eph 6,11; Sach 1,3; Mal 3,7.
ERSTE Lesung |
Jak 4, 1-10 |
Ihr
bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht
bittet
Lesung aus dem
Jakobusbrief
Brüder!
1Woher kommen die Kriege bei
euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem
Innern.
2Ihr begehrt und erhaltet
doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts
erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht
bittet.
3Ihr bittet und empfangt doch
nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu
verschwenden.
4Ihr Ehebrecher, wisst ihr
nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein
Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes.
5Oder meint ihr, die Schrift
sage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen
ließ.
6Doch er gibt noch größere
Gnade; darum heißt es auch: Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber
schenkt er seine Gnade.
7Ordnet euch also Gott unter,
leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch
fliehen.
8Sucht die Nähe Gottes; dann
wird er sich euch nähern. Reinigt die Hände, ihr Sünder, läutert euer Herz, ihr
Menschen mit zwei Seelen!
9Klagt und trauert und weint!
Euer Lachen verwandle sich in Trauer, eure Freude in
Betrübnis.
10Demütigt euch vor dem Herrn;
dann wird er euch erhöhen.
Antwortpsalm |
Ps 55 (54), 7-8.9-10.17 u. 23 (R: 23a) |
R Wirf deine Sorge auf den Herrn, |
(GL neu 64,1 oder 649,3) |
er hält dich aufrecht! - R |
7 Ich dachte: „Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, |
II. Ton |
dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.“
8 Weit
fort möchte ich fliehen,
die Nacht verbringen in der Wüste. -
(R)
9
An
einen sicheren Ort möchte ich eilen
vor dem Wetter, vor dem tobenden Sturm.
10 Entzweie sie,
Herr, verwirr ihre Sprache!
Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader. - (R)
17 Ich aber, zu Gott
will ich rufen,
der Herr wird mir helfen.
23 Wirf deine Sorge
auf den Herrn, er hält dich aufrecht!
Er lässt den Gerechten niemals wanken. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Gal 6, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
Ich
will mich allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus
rühmen,
durch
das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Halleluja.
Zum
Evangelium Jesus beendet seine öffentliche Tätigkeit in
Galiläa und widmet sich ganz der Belehrung der Jünger. Über den Erfolg lässt
Markus keinen Zweifel: „Sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht.“ Das bezieht
sich auf die neue Leidensansage Jesu; aber wer dieses zentrale Geheimnis nicht
versteht, der versteht Jesus nicht. Es gelingt den Jüngern noch nicht, ihre
Vorstellungen vom Messias und vom Reich Gottes zu korrigieren. Sie streiten um
die ersten Posten in diesem Reich (V. 34). Das gibt dem Evangelisten Anlass,
hier eine Reihe von Jesusworten zusammenzustellen (V. 35-50): Grundregeln für
das Leben im Reich Gottes und in der Gemeinde. Vor Gott ist groß, wer wie Jesus
zum Dienen bereit ist, nicht aber wer Macht beansprucht. Jesus steht auf der
Seite der Kleinen; er offenbart seine Größe im Dienen bis zur Hingabe des
eigenen Lebens. - Mt 17,22-23; 18,1-5; Lk 9,43-48; Jes 53; Joh 12,44; 13,20.
Evangelium |
Mk 9, 30-37 |
Der
Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert.
Wer
der Erste sein will, soll der Letzte von allen sein
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
30zogen
Jesus und seine Jünger durch Galiläa.
Jesus wollte aber nicht, dass jemand
davon erfuhr;
31denn
er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn
wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach
seinem Tod wird er auferstehen.
32Aber
sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu
fragen.
33Sie
kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr
unterwegs gesprochen?
34Sie
schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von
ihnen der Größte sei.
35Da
setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll
der Letzte von allen und der Diener aller sein.
36Und
er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu
ihnen:
37Wer
ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich
aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt
hat.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, unserem Herrn und Heiland, rufen wir:
Erfülle
alle Christen mit dem Geist der Liebe, um den Menschen zu dienen. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Steh
allen bei, die zur Gerechtigkeit zwischen den Völkern beitragen und Frieden
stiften. (Stille) Christus, höre
uns.
Tröste
die Trauernden, und lindere das Leid der Bedrängten. (Stille) Christus, höre uns.
Ermutige
die Väter und Mütter zur christlichen Erziehung ihrer Kinder. (Stille) Christus, höre uns.
Denn du bist in unserer Mitte, wenn wir in deinem Namen versammelt sind. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit.
A.:
Amen.
„Du
willst, dass ich sterbe,
du
hast es immer gewollt.
Dein
ganzer Wille ist darauf gerichtet,
dass
diese deine Schöpfung,
hingemäht,
in deinen Arm zurücksinke ...
Und
du - du sagst:
Ich
liebe dich, mein Kind!
Welcher
Vater schickt sein Kind ins Dunkel?
Du
tust es. Du.
Ja,
du lockst mich aus dem Dunkel:
Komm,
komm, mein Kind!
Du
ziehst mich, drängst mich,
strömst
mich hin zu dir
und
lässt mir keine Ruhe, bis ich dein bin.
Bis
ich will, was du willst.
bis
ich lasse, was du lässt,
bis
ich sterbe, weil du stirbst,
bis
ich habe, was du hast:
das
ewige Leben“ (Dichterin - Bundesrepublik Deutschland).