MONTAG DER 21. WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Herr, unser Gott,
wir haben uns im Namen deines Sohnes
versammelt und rufen zu dir:
Erhöre die Bitten deines Volkes,
mach uns hellhörig
für unseren Auftrag in dieser Zeit
und gib uns die Kraft, ihn zu erfüllen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 292)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Über die Gründung der
Gemeinde in Thessalonich wird in Apg 17 berichtet. Etwa drei Wochen konnte
Paulus in Thessalonich bleiben, dann musste er die Stadt wegen der Feindschaft
der dortigen Juden verlassen. Die Gemeinde, an die Paulus diesen Brief (im Jahr
49 oder 50) schreibt, bestand vorwiegend aus Heidenchristen. Die Verse 1,9-10
sind eine kurze Zusammenfassung der Missionspredigt, wie sie vor Heiden gehalten
wurde; sie hat zwei Hauptpunkte: l. Abkehr von den Götzen und Hinwendung zum
lebendigen und wahren Gott, 2. die Erwartung Jesu, den der Vater von den Toten
auferweckt hat und der vom Himmel her als Retter kommen wird. Die Christen von
Thessalonich haben das Wort gehört, sie haben sich rufen lassen und sind
dadurch die Ekklesia, das versammelte Gottesvolk von Thessalonich geworden. Das
alles ist für den Apostel Grund zum Staunen und zum Danken. Im Glauben dieser
Gemeinde, in ihrer tätigen Liebe und ihrem Ausharren in der Hoffnung sieht
Paulus die Zeichen ihrer Erwählung (vgl. Einführung zur 2. Lesung am 29. Und am
30. Sonntag -
Jahr A). -
Zu 1,3-5: Offb 2,2; 2 Thess 2,13; 1, Kor 2,4. – Zu
1,9-10: Hebr 5,11-14; Apg 14,15-17; 17,30-31; Röm 5,9.
ERSTE Lesung |
1 Thess 1, 1-5.8b-10 |
Ihr habt euch von den Götzen zu Gott bekehrt, um seinen Sohn zu erwarten, den er von den Toten auferweckt hat
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
1Paulus,
Silvanus und Timotheus an die Gemeinde von Thessalonich, die in Gott, dem
Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede.
2Wir
danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken;
3unablässig
erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die
Opferbereitschaft eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf
Jesus Christus, unseren Herrn.
4Wir
wissen, von Gott geliebte Brüder, dass ihr erwählt seid.
5Denn
wir haben euch das Evangelium nicht nur mit Worten verkündet, sondern auch mit
Macht und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit; ihr wisst selbst,
wie wir bei euch aufgetreten sind, um euch zu gewinnen.
8bÜberall
ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, so dass wir darüber nichts mehr zu
sagen brauchen.
9Denn
man erzählt sich überall, welche Aufnahme wir bei euch gefunden haben und wie
ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott
zu dienen
10und
seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, Jesus, den er von den Toten auferweckt
hat und der uns dem kommenden Gericht Gottes entreißt.
Antwortpsalm |
Ps 149, 1-2.3-4.5-6a u. 9b (R: 4a) |
R Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. - R |
(GL neu 80, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied! |
VII. Ton |
Sein Lob erschalle in der Gemeinde der
Frommen.
2 Israel soll sich über seinen Schöpfer
freuen,
die Kinder Zions über ihren König
jauchzen. - (R)
3 Seinen Namen sollen sie loben beim
Reigentanz,
ihm spielen auf Pauken und Harfen.
4
Der Herr hat an seinem Volk Gefallen,
die Gebeugten krönt er mit Sieg. - (R)
5 In festlichem Glanz sollen die Frommen
frohlocken,
auf ihren Lagern jauchzen:
6a
Loblieder auf Gott in ihrem Mund,
9b
herrlich ist das für all seine Frommen. - R
Jahr II
Zur Lesung Wie im ersten
Thessalonicherbrief lobt Paulus auch im zweiten den Glauben und die Liebe der
Christen von Thessalonich. Als Drittes war dort die Hoffnung genannt; sie wird
im zweiten Brief ersetzt durch die Standhaftigkeit in Verfolgung und Bedrängnis
(1,4). Schon im ersten Brief war die „Ausdauer“ das Kennzeichen der Hoffnung;
inzwischen hat Paulus offenbar neue Nachrichten über Verfolgungen in
Thessalonich erhalten. Dass die Kraft des Glaubens und die Freude, die der
Heilige Geist gibt, lebendig geblieben sind, ist auch jetzt wieder Grund zum
Danken. Wenn Paulus anderen Gemeinden Mut zusprechen muss (V. 4), ist ihm das
Verhalten der Christen von Thessalonich nicht nur Anlass des Rühmens; es ist
ihm eine große Hilfe, denn diese Treue in der Verfolgung ist allein schon eine
eindrucksvolle Predigt. Aber: Muss denn Verfolgung sein? Paulus versteht die
gegenwärtige Situation im Hinblick auf den Tag Christi: es wird ein Tag der
Vergeltung sein für die Verfolger und für die, die Verfolgung erlitten haben.
Im Leiden gewinnt der Glaube Tiefe und Festigkeit, und in der Treue der
Gemeinde wird die Kraft Gottes sichtbar. - 1 Thess 1,2-3; 3,6-12; Apg 14,22;
1 Thess 1,7-8; 2,19-20; 2,14. - Zu 1,12: Joh 17,10.24.
ERSTE Lesung |
2 Thess 1, 1-5.11-12 |
Der Name Jesu soll in euch verherrlicht werden und ihr in ihm
Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
1Paulus,
Silvanus und Timotheus an die Gemeinde von Thessalonich, die in Gott, unserem
Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist:
2Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
3Wir
müssen Gott euretwegen immer danken, Brüder, wie es recht ist, denn euer Glaube
wächst, und die gegenseitige Liebe nimmt bei euch allen zu.
4Wir
können in den Gemeinden Gottes mit Stolz auf euch hinweisen, weil ihr im Glauben
standhaft bleibt bei aller Verfolgung und Bedrängnis, die ihr zu ertragen habt.
5Dies
ist ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes; ihr sollt ja des Reiches
Gottes teilhaftig werden, für das ihr leidet.
11Darum
beten wir auch immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache
und in seiner Macht allen Willen zum Guten und jedes Werk des Glaubens
vollende.
12So
soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm,
durch die Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 3a) |
R Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn! - R |
(GL neu 54, 1) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
VIII. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! - (R)
3
Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
4 Denn groß ist der Herr und hoch zu
preisen,
mehr zu fürchten als alle Götter. - (R)
5 Alle Götter der Heiden sind nichtig,
der Herr aber hat den Himmel
geschaffen.
6 Hoheit und Pracht sind vor seinem
Angesicht,
Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
R
Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn!
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 27 |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Meine
Schafe hören auf meine Stimme;
ich
kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum Evangelium Auf
drei Tage verteilt (Montag, Dienstag, Mittwoch), hören wir die Wehrufe Jesu
über die Schriftgelehrten und Pharisäer (Mt 23,13-32). Der Vergleich mit
Markus und Lukas zeigt, dass es sich hier, ähnlich wie in der Bergpredigt,
nicht um eine geschlossene Rede handelt, sondern um eine Summe von Jesusworten,
die bei verschiedenen Gelegenheiten gesprochen wurden. Wehrufe sind uns aus der
Gerichtspredigt der alttestamentlichen Propheten bekannt; auch die Wehrufe Jesu
verbindet Matthäus mit einer Gerichtsdrohung: der Tempel wird zerstört werden
(24,2). - Der heutige Abschnitt enthält drei Anklagen: 1. als berufene
Verwalter des Schriftwortes haben die Schriftgelehrten und Pharisäer die
„Schlüssel des Himmelreiches“, nach Lk 11,52 „den Schlüssel der Erkenntnis“;
aber statt zu öffnen, schließen sie zu, sie machen es dem Volk unmöglich, den
wahren Gotteswillen zu erkennen; 2. sie setzen Himmel und Erde in Bewegung, um
auch nur einen einzigen Heiden für das Judentum zu gewinnen; der Erfolg ihrer
Propaganda steht in keinem Verhältnis zum Aufwand, und es ist gut so; denn wenn
der Bekehrte zu einem selbstgerechten Fanatiker wird, wäre er besser in seinem
Heidentum geblieben; 3. der Widerspruch einer festgefahrenen religiösen Praxis
zur wahren, lebendigen Gottesverehrung zeigt sich in der spitzfindigen und
zugleich leichtfertigen Auffassung vom Schwören. Das Schwören ist überhaupt vom
Übel, es entehrt in Wirklichkeit Gott und den Menschen. - Jes 5,8-24; Mt 16,19; Lk 11,52; Joh 9,38-41; Mt 5,33-37.
Evangelium |
Mt 23, 13-22 |
Weh euch, ihr seid blinde Führer!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
13Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.
(14)15Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.
16Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden.
17Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht?
18Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden.
19Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht?
20Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt.
21Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.
22Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt, wollen wir beten:
Bestärke deine Diener, deinen Geboten mit aufrichtigem Herzen zu gehorchen.
A.: Wir bitten dich. erhöre uns.
Bewahre die Völker der Erde vor Krieg, Hunger und jeglichem Unheil.
Richte
alle auf, die durch Krankheit und Not gebeugt sind.
Komm
uns zu Hilfe, und erfülle deine Verheißungen.
Allmächtiger Gott, auf dein Wort können wir uns verlassen. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„was ist eine Gemeinde? Nach dem Neuen Testament ist
sie die Kirche in ihrer örtlichen und sichtbaren Gestalt und also die
konkreteste Selbstbekundung der Kirche. Für die Orts-Kirche und die
Gesamt-Kirche hat das Neue Testament den gleichen Ausdruck. Denn es gibt nur
Eine Ekklesia, und diese ist
keine Summe von Gruppen und Individuen, sondern ein Ganzes, das in jeder
einzelnen Gestalt voll und ganz gegenwärtig ist. Mit anderen Worten: jede
örtliche Kirche soll die gesamte Wirklichkeit, den ganzen Gehalt des Lebens in
Christus zur Darstellung bringen. Jede Gemeinde ist berufen, sein Leib zu sein. Das bedeutet
zweierlei. Erstens: ,in Christus‘ zu leben, ihm eingeleibt zu sein, an ihn
gebunden zu sein wie ein Glied an den Leib, sein Leben zu manifestieren, wie
der Leib den Geist manifestiert. Zweitens: durch ihn und in ihm eine
Gemeinschaft zu bilden, deren Kennzeichen eine große Vielfalt der Funktionen
ist, den vielfältigen Aufgaben der Glieder eines Leibes vergleichbar, und die
weiterhin durch einen völligen Zusammenhalt charakterisiert ist, wie er dem
eines gesunden Körpers entspricht“ (W. A. Visser ‘t Hooft).