SAMSTAG DER 31. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,

erhöre unser Gebet und beschütze uns,

denn wir setzen unsere ganze Hoffnung auf dich.

Reinige uns von aller Sünde

und hilf uns, in deiner Gnade zu leben,

damit wir Erben deiner Verheißung werden.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 132)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Wie ist es möglich, dass Paulus in Rom, wo er noch nicht gewesen war, so viele Bekannte und Freunde hatte? Es wurde die Vermutung ausgesprochen, die ganze Grußliste in Röm 16 stehe nicht am richtigen Ort, sie habe ursprünglich zu einem anderen Brief gehört. Aber auch das hat seine Schwierigkeiten. Setzen wir voraus, dieses Kapitel stehe hier im Römerbrief am richtigen Platz, so bestätigt sich durch die Liste der Namen, dass schon die Kirche der apostolischen Zeit eine wandernde Kirche war. Man hatte viele Gründe, von einer Stadt in eine andere zu reisen, und überall fanden die Christen einander, überall konnte ein Christ allmählich damit rechnen, Glaubensbrüder zu finden, die ihn mit herzlicher Freude aufnahmen. Das ist inzwischen anders geworden. - Mit Vers 24 ist der Brief eigentlich zu Ende. Doch können auch die Verse 25-27 von Paulus stammen; er sprengt jedes Briefmuster, wenn der Geist ihn treibt. Dank und Bitte, Wunsch und Lobpreis, Geheimnis Gottes und Geheimnis des Apostels: ein großer und feierlicher Akkord beschließt den Brief an die Römer. - Apg 18,2-3.26; 1 Kor 16,19; 2 Tim 4,19; 1 Kor 16,15; Apg 20,37; 2 Kor 13,12; 1 Kor 1,14. - Zu 16,25-27: Jud 25; Röm 1,5; Apg 15,14.

 

 

ERSTE Lesung

Röm 16, 3-9.16.22-27

Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer

Brüder!

3Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,

4die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar.

5Grüßt auch die Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt. Grüßt meinen lieben Epänetus, der die Erstlingsgabe der Provinz Asien für Christus ist.

6Grüßt Maria, die für euch viel Mühe auf sich genommen hat.

7Grüßt Andronikus und Junias, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehene Apostel und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt.

8Grüßt Ampliatus, mit dem ich im Herrn verbunden bin.

9Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und meinen lieben Stachys.

16Grüßt einander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.

22Ich, Tertius, der Schreiber dieses Briefes, grüße euch im Namen des Herrn.

23Es grüßt euch Gaius, der mich und die ganze Gemeinde gastlich aufgenommen hat. Es grüßt euch der Stadtkämmerer Erastus und der Bruder Quartus.

24Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen! Amen.

25Ehre sei dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben - gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war,

26jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen.

27Ihm, dem einen, weisen Gott, sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.

 

 

Antwortpsalm

Ps 145 (144), 2-3.4-5.10-11 (R: vgl. 2b)

          R Herr, deinen Namen will ich loben immer und ewig. - R

(GL neu 62, 1 oder 79, 1)

2        Ich will dich preisen Tag für Tag

V. oder VII. Ton

          und deinen Namen loben immer und ewig.

3        Groß ist der Herr und hoch zu loben,

          seine Größe ist unerforschlich. - (R)

4        Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke

          und erzähle von deinen gewaltigen Taten.

5        Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden;

          ich will deine Wunder besingen. - (R)

10      Danken sollen dir, Herr, all deine Werke

          und deine Frommen dich preisen.

11      Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden,

          sollen sprechen von deiner Macht. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Die große Aussage dieser Lesung steht in Vers 13: Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt. Alles: Überfluss und Armut, Freiheit und Gefangenschaft, Leben und Tod. Von den Philippern hat Paulus, der Gefangene, eine Liebesgabe erhalten und angenommen, obwohl er sonst Wert darauf legt, unabhängig zu sein. Sein Dank an die Spender ist vielmehr ein Dank gegen Gott, der ihnen die Gnade des Schenkens gegeben hat. Er wird ihnen auch in Zukunft alles Notwendige geben; er wird ihnen bei der Vollendung auf seine Weise die Zinsen anrechnen (V. 17) und ihnen den Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. Mein Gott, sagt Paulus hier; mehr als je weiß er sich jetzt in der Gefangenschaft eins mit seinem Gott, und er will, dass auch die Christen von Philippi dieses sein Geheimnis wissen. - 2 Kor 11,8-9; 1 Tim 6,6-7; 2 Kor 12,10; 2 Tim 4,17; Hebr 13,16.

 

 

ERSTE Lesung

Phil 4, 10-19

Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

Meine geliebten Brüder!

10Ich habe mich im Herrn besonders gefreut, dass ihr eure Sorge für mich wieder einmal entfalten konntet. Ihr hattet schon daran gedacht, aber es fehlte euch die Gelegenheit dazu.

11Ich sage das nicht, weil ich etwa Mangel leide. Denn ich habe gelernt, mich in jeder Lage zurechtzufinden:

12Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. In jedes und alles bin ich eingeweiht: in Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung.

13Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.

14Trotzdem habt ihr recht daran getan, an meiner Bedrängnis teilzunehmen.

15Ihr wisst selbst, ihr Philipper, dass ich beim Beginn der Verkündigung des Evangeliums, als ich aus Mazedonien aufbrach, mit keiner Gemeinde durch Geben und Nehmen verbunden war außer mit euch

16und dass ihr mir in Thessalonich und auch sonst das eine und andere Mal etwas geschickt habt, um mir zu helfen.

17Es geht mir nicht um die Gabe, es geht mir um den Gewinn, der euch mit Zinsen gutgeschrieben wird.

18Ich habe alles empfangen und habe jetzt mehr als genug. Mir fehlt nichts mehr, seit ich von Epaphroditus eure Gaben erhielt, ein schönes Opfer, eine angenehme Opfergabe, die Gott gefällt.

19Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.

 

 

Antwortpsalm

Ps 112 (111), 1-2.5-6.8a u. 9 (R: vgl. 1a)

          R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R

(GL neu 31, 1)

          (Oder: Halleluja.)
1        Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt

IV. Ton

          und sich herzlich freut an seinen Geboten.

2        Seine Nachkommen werden mächtig im Land,

          das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. - (R)

5        Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist,

          der das Seine ordnet, wie es recht ist.

6        Niemals gerät er ins Wanken;

          ewig denkt man an den Gerechten. - (R)

8a      Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nie;

9        reichlich gibt er den Armen,

          sein Heil hat Bestand für immer;

          er ist mächtig und hoch geehrt. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. 2 Kor 8, 9

Halleluja. Halleluja.

Jesus Christus, der reich war, wurde aus Liebe arm.

Und durch seine Armut hat er uns reich gemacht.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium An das Gleichnis von der Klugheit des unredlichen Verwalters (gestriges Evangelium) reiht Lukas Worte Jesu über Geld und Besitz an. Vom „bösen Mammon“ ist die Rede. Mammon ist Geld und alles, was Geldwert hat. „Böse“ ist der Mammon, weil mit dem Geld die Unredlichkeit, die Unsicherheit und die Unfreiheit beginnen. Der Jünger Jesu muss vor allem wissen, dass er nicht Eigentümer ist, sondern Verwalter. Vom Verwalter erwartet man Klugheit und Treue. Ein Beispiel für Klugheit ist der Verwalter des vorausgehenden Abschnitts: er denkt an seine Zukunft. Was für Freunde soll sich der Jünger Jesu mit dem ungerechten Mammon machen? Doch wohl die, denen er mit seinem Geld hilft, also die Armen. Nach den Versen 10-13 ist die Treue in der Verwaltung des irdischen Besitzes (des „Kleinen“) Voraussetzung dafür, dass Gott uns das rechte und „wahre Gut“ anvertraut: die Wahrheit Gottes und die bleibende Gemeinschaft mit ihm. - Zu 16,9: Spr 19,17; Mt 10,42; 1 Tim 6,7.17-19; Mt 25,37-40. - Zu 16,10-13: Sir 5,15; Mt 25,21; Lk 19,17; Mt 6,24; Dtn 18,13.

 

 

Evangelium

Lk 16, 9-15

Wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

9Ich sage euch: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht.

10Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen unrecht tut, der tut es auch bei den großen.

11Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen?

12Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben?

13Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

14Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn.

15Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

 

 

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, dem Mittler zwischen Gott und den Menschen wollen wir voll Vertrauen beten:

Für alle Hirten der Kirche: gib ihnen Klugheit und Tatkraft. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für die Völker: zeige ihnen Wege, wie sie ihre Probleme lösen können. (Stille) Christus, höre uns.

Für die Armen: mach uns bereit, mit ihnen zu teilen. (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Gemeinde: lass sie Vertrauen und Freude ausstrahlen. (Stille) Christus, höre uns.

Gütiger Gott, du hast uns für eine unvergängliche Freude geschaffen. Mach uns froh in deinem Dienst durch Christus, unseren Herrn.    A.: Amen.

 

 

ES BEDEUTET EINEN ENTSCHEIDENDEN SCHRITT in der Christlichkeit, dass man sich entschließt, die Worte der Heiligen Schrift genau zu nehmen, wie sie dastehen. Es ist tief glaubwürdig, wenn das Wort sagt: Tu anderen Gutes mit dem Geld, das so tief mit Unrecht durchtränkt ist, damit dann, wenn du hinüberkommst und im Licht Gottes stehst, wo du dich nirgends bergen kannst, wo alle Klugheiten zusammenfallen und alle Schutzwehren verschwinden, einer komme und sage: Lass ihn ein in die Wohnungen, die beim Vater sind; er hat mir geholfen. - Wenn man den ethischen und sonstigen Hochmut ablegt und die eigene Armseligkeit fühlt, dann tut es sehr gut, sich an die heilige Kraft dieses Gedankens zu halten (R. Guardini).

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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