Donnerstag
der 2. Osterwoche
Eröffnungsvers |
Vgl. Ps 68 (67), 8-9.20 |
Gott, du zogest vor deinem
Volke einher;
wohnend in ihrer Mitte
bahntest du ihnen den Weg.
Da erbebte die Erde, Segen
ergossen die Himmel. Halleluja.
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
gib, dass die Gnade,
die wir in der Feier der österlichen Geheimnisse
empfangen haben,
durch alle Tage unseres Lebens fruchtbar bleibt.
Darum bitten wir durch Jesus
Christus.
Zur Lesung Weder Polizeigewalt noch autoritäre
Einschüchterungsversuche können die Apostel daran hindern, als freie Menschen
aufzutreten und zu bezeugen, was sie gesehen und erlebt haben. Petrus
wiederholt seine frühere Antwort: „Man muss Gott mehr gehorchen als den
Menschen“. Gott hat aber deutlich gesprochen, 1. durch die Ereignisse: er
hat Jesus auferweckt und zum „Herrn“ gemacht: und 2. durch den Geist,
der die Sicherheit des Glaubens und die Kraft des Wortes gibt. Es ist der „Gott unserer Väter“: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der auch
jetzt noch Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden schenken will. Im Glauben
an diesen Gott weiß Petrus sich mit den Männern des Hohen Rates einig. Er kann
sich nicht vorstellen, dass Israel das Angebot Gottes abweisen oder dass Gott
sein Angebot zurückziehen wird. - Apg 4,18-21; Dtn 21,22-23; Gal 3,13; 1
Petr 2,24; Ps 118,16-18; Joh 7,39.
ERSTE LESUNG |
Apg 5, 27-33 |
Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist |
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
27führten der Tempelhauptmann
und seine Leute die Apostel herbei und
stellten sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie
28und sagte: Wir haben euch
streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer
Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
29Petrus und die Apostel
antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
30Der Gott unserer Väter hat
Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.
31Ihn hat Gott als Herrscher
und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung
der Sünden zu schenken.
32Zeugen dieser Ereignisse sind
wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
33Als sie das hörten, gerieten
sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2 u. 9.17-18.19-20 (R: vgl.7) |
R Der Herr erhört den Armen, |
(GL neu 651,3) |
er hilft ihm aus all seiner Not. - R |
Oder: |
R Halleluja. - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen, |
IV. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund!
9
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist,
wohl dem, der bei ihm sich birgt. - (R)
17
Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen
die Bösen,
um ihr Andenken von der Erde zu
tilgen.
18
Schreien die Gerechten, so hört sie der
Herr,
er entreißt sie all ihren Ängsten. - (R)
19
Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen,
hilft denen auf, die zerknirscht sind.
20
Der Gerechte muss viel leiden,
doch allem wird der Herr ihn
entreißen.
R Der
Herr erhört den Armen,
er hilft ihm aus all seiner Not.
Oder:
R Halleluja.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 20, 29 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Weil du mich gesehen hast,
Thomas, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen
und doch glauben.
Halleluja.
Zum Evangelium Wie die Verse 3,13-21 im Anschluss an das Nikodemus-Gespräch, so sind
die Verse 31-36 Überlegungen des Evangelisten im Anschluss an das Zeugnis des Täufers
über Jesus (V. 27-30). Das ergibt sich aus sprachlichen wie inhaltlichen
Beobachtungen. - Der Vorläufer Johannes ist bei aller Größe, die ihm zuerkannt
wird, „irdisch und redet irdisch“ (V. 31). Jesus aber kommt von oben,
vom Himmel; was er sagt, ist wahr und gültig, er redet die Worte Gottes, er
selbst ist das Wort, er ist die Wahrheit. Grundaussagen über Gott und über den
Menschen stehen in diesem Abschnitt: In Gott gibt es Wahrheit, Liebe, Zorn (V.
33.35.36). Der Mensch, der Gottes Wort, die vom Sohn bezeugte Wahrheit Gottes
hört, kann sie annehmen und glauben, oder er kann den Gehorsam verweigern;
glauben heißt gehorchen (V. 36). Der Gehorsam des Glaubens entscheidet über das
Leben des Menschen. - Joh 8,23; 3,11; 1 Joh 1,1-3; 2,27; 5,10; Mt 3,17;
17,5; Joh 3,15.
Evangelium |
Joh 3, 31-36 |
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
31Er, der von oben kommt,
steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er,
der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
32Was er gesehen und gehört
hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.
33Wer sein Zeugnis annimmt,
beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
34Denn der, den Gott gesandt
hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
35Der Vater liebt den Sohn und
hat alles in seine Hand gegeben.
36Wer an den Sohn glaubt, hat
das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen,
sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.
FÜRBITTEN
Zu Jesus
Christus, unserem Herrn, dem der Vater alles in die Hand gegeben hat, wollen
wir beten:
Erhalte alle
Priester in der Treue zu ihrer Sendung.
A.: Herr, erhöre uns.
Lass alle
Menschen zum Glauben an dich und den Vater gelangen.
Entreiße die Gerechten, denen man nachstellt,
der Bosheit ihrer Verfolger.
Gib uns den
Heiligen Geist, der uns vor Menschenfurcht befreit.
Denn durch den Glauben an dich haben wir das ewige Leben. Dich loben wir in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr und Gott,
lass unser Gebet zu dir aufsteigen
und nimm unsere Gaben an.
Reinige uns durch deine Gnade,
damit wir fähig werden,
das Sakrament deiner großen Liebe zu empfangen.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die Osterzeit
Kommunionvers |
Mt 28, 20 |
Ich bin bei euch alle Tage bis
zum Ende der Welt. Halleluja.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns durch die Auferstehung Christi
neu geschaffen für das ewige Leben.
Erfülle uns
mit der Kraft dieser heilbringenden Speise,
damit das österliche Geheimnis
in uns reiche Frucht bringt.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
„Der Neutestamentliche Begriff des
Gehorchens steht zumeist im
Zusammenhang mit einer Entscheidung des Glaubens, hat also den Sinn von
Glaubensgehorsam . . . Damit ist aber ein bedingungsloser Gehorsam, ein
Gehorchen, das nicht weiß und nicht danach fragt, wem es Gehorsam schuldet, für
den Christen ausgeschlossen. Ebenso freilich auch das Nebeneinander von
verschiedenen Gehorsamsmotiven. Gehorchen folgt aus dem Hören auf die Stimme
des einen Herrn und ist im Neuen Testament auch Menschen gegenüber nur dort
wirkliches Gehorchen, wo es auf d i e s
e Stimme, auf das ,Evangelium des
Herrn‘ (2 Thess 1, 8) bezogen ist. Gehorsam im
strengen Sinn geschieht
gegenüber dem Zuspruch und Anspruch Gottes“ (Ernst Wolf).