22. Januar
Hl. Vinzenz
Diakon, Märtyrer
Vinzenz, der spanische
Märtyrer, war Diakon der Kirche von Saragossa. Er bildet mit Stephanus und
Laurentius das berühmte Diakonen-Dreigestirn der Alten Kirche. Der Bericht über
das Martyrium des Vinzenz (um 304) wurde bald romanhaft ausgeschmückt und trug
zu seiner Verehrung in Spanien und Gallien, aber auch in Rom und in Afrika bei.
Augustinus (gest. 430) konnte über ihn sagen: „Wo gibt es eine Gegend, eine
Provinz des Römischen Reiches oder der Kirche, wo nicht der Jahrestag des
Vinzenz freudig gefeiert wird?“
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
Schriftlesungen für Märtyrer
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit
rufen wir zu dir:
Erfülle uns mit deinem Geist und gib uns jene
Liebe,
die den heiligen Diakon Vinzenz fähig machte,
die Qualen des Martyriums zu bestehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der Ort, wo Gottes Herrlichkeit in der Welt sichtbar wird, ist der
menschgewordene Sohn, der gekreuzigte und auferstandene Herr. Tod, Auferstehung
und Herrlichkeit: auf diesen Weg ist auch der Jünger gestellt, der das
Evangelium verkündet. Die Wirkung des Evangeliums kommt nicht von dem Menschen,
der es verkündet, nicht von dem „zerbrechlichen Gefäß“; mehr als andere hat
Paulus die Not und Ohnmacht des christlichen Predigers erfahren; er sagt „wir“
(V. 7): Es muss jedem so gehen, der wirklich Christus predigt. So wird klar,
dass der Erfolg allein das Werk Gottes ist (V. 7); in der Todesgemeinschaft mit
Christus dient der Apostel dem Leben. Nicht die machtvolle Persönlichkeit und
die gute Methode sind wichtig, sondern die Ohnmacht: die Bereitschaft dieses
„zerbrechlichen Gefäßes“, zerbrochen zu werden, „euretwegen“ (V. 15); in der
Danksagung der Vielen erreicht der Dienst des Apostels sein Ziel. - 2 Kor 1,9;
12,9-10; 1 Kor 1,27; 2 Kor 6,4-10; 4,9-13; Kol 1,24; 1 Kor 15,31; Ps 116,10;
Röm 1,4; 1 Kor 1,11.
ERSTE Lesung |
2 Kor 4, 7-15 |
Wir tragen das Todesleiden Jesu an unserem Leib
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
7Den
Schatz der Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß
der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
8Von
allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir
wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht;
9wir
werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und
doch nicht vernichtet.
10Wohin
wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit
auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.
11Denn
immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert,
damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird.
12So
erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht.
13Doch
haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich
habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir.
14Denn
wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit
Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird.
15Alles
tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen
Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9 (R: vgl. 5b) |
R All meinen Ängsten hat mich der Herr entrissen. - R |
(GL neu 651,3) |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
IV. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 5, 10 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Bereits in der
Bergpredigt steht der Hinweis auf Verfolgungen, mit denen der Jünger Jesu zu
rechnen hat (Mt 5,10-12). Die Ankündigung bei Mt 10,17-22 steht im
Zusammenhang mir der Jüngeraussendung; sie kehrt wieder in der Rede Jesu über
die Ereignisse der Endzeit (Mt 24,9-14). Wir werden also nachdrücklich darauf
aufmerksam gemacht, was wir von den „Menschen“ zu erwarten haben. „Menschen“
werden hier die genannt, die von Gottes Wegen nichts verstehen und nichts
wissen wollen und die es für nötig halten, diesen ganzen christlichen
„Aberglauben“ aus der Welt zu schaffen. Die Mittel, die dafür eingesetzt
werden, sind verschiedener Art: gleichgültige Duldung, Verächtlichmachung,
Verleumdung, Benachteiligung, brutale Gewalt - viele Formen und Möglichkeiten
hat der Hass. Aber die Verfolger sind schlechter daran als die Verfolgten. Die
Verfolger wissen nicht, was sie tun; der Jünger weiß, warum und wozu er leidet.
„Um meinetwillen ... damit ihr Zeugnis ablegt“ (10,18). Der Glaube der
Verfolgten ist für die Verfolger ein „Zeugnis“, das sie anklagt, beschämt,
beunruhigt. Gottes Kraft wird in der Treue und Liebe schwacher Menschen
sichtbar. - Mt 24,9-14; Mk 13,9-13; Lk 21,12-19. - Mt 16,23; Joh 16,1-4;
Lk 12,11-12; 1 Tim 6,12-16; 2 Tim 4,16-17; Joh 15,18-25.
Evangelium |
Mt 10, 17-22 |
Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und
Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
17Nehmt
euch vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte
bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr werdet
um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den
Heiden Zeugnis ablegt.
19Wenn
man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden
sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
20Nicht
ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Brüder
werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden
sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
22Und
ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum
Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Fürbitten
Jesus
Christus, der seine Kirche nicht verlässt, bitten wir:
Gib,
dass der Dienst der Diakone deine Liebe glaubwürdig bezeugt. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Fördere
unter den Völkern Vertrauen und Zusammenarbeit. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Verleihe
allen, die um deines Namens willen verfolgt werden, Beharrlichkeit bis zum
Ende. (Stille) Herr, erbarme dich.
Ermutige
alle, die sich auf den Dienst im Diakonat vorbereiten. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Denn das Himmelreich gehört denen, die um der Gerechtigkeit willen
Verfolgung leiden. Dir sei Ehre und Ruhm in Ewigkeit. A.: Amen.