1. Mai

Hl. Josef, der Arbeiter

 

Den 1. Mai, der überall in der heutigen Welt als Tag der Arbeit begangen wird, hat Pius XII. zum Fest des heiligen Josef des Arbeiters bestimmt. Damit soll der heilige Josef geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusstgemacht werden. Josef hat als Handwerker gearbeitet und für seine Familie das Brot verdient. Die Arbeit, wie sie heute von der Masse der Arbeiter getan und auch erlitten wird, ist sehr verschieden von der Arbeit in der alten Welt. Aber immer geht es darum, dass der Mensch, indem er die Kraft seines Körpers und seines Geistes einsetzt, sein eigenes Leben verwirklicht, seine Persönlichkeit entfaltet und das Leben in dieser Welt lebenswert oder doch erträgli­cher macht. Der Christ weiß außerdem, dass er seine Arbeit von Gott her und zu Gott hin tut.

 

Frömmigkeit

„Es gibt im Grunde nur Gebete,

so sind die Hände uns geweiht,

dass sie nichts schufen, was nicht flehte;

ob einer malte oder mähte,

schon aus dem Ringen der Geräte

entfaltete sich Frömmigkeit.“ (Rainer Maria Rilke)

 

 

Eröffnungsvers

Ps 128 (127), 1-2

Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt

und der auf seinen Wegen geht!

Was deine Hände erwarben, kannst du genießen;

wohl dir, es wird dir gut ergehen. Halleluja.

 

 

Tagesgebet

Gott, du Schöpfer der Welt,

du hast den Menschen

zum Schaffen und Wirken bestimmt.

Auf die Fürsprache unseres Schutzpatrons,

des heiligen Josef,

der mit seiner Hände Arbeit

die Heilige Familie ernährte,

gib uns Kraft und Ausdauer,

damit wir deinen Auftrag auf Erden erfüllen

und so den verheißenen Lohn empfangen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Der Schöpfungsbericht Gen 1,1 - 2,4a schildert die Erschaffung der Welt als ein Werk von sechs Tagen, das am siebten Tag, dem Sabbat, von Gott als vollendet erklärt, gleichsam eingeweiht wird. Es ist klar, dass hier nicht ein geschichtlicher (oder vorgeschichtlicher) Vorgang berichtet, sondern eine theologische Aussage gemacht wird: die Lehre über das Verhältnis Gottes zur Welt und über die Stellung des Menschen in der Welt und vor Gott wird hier in so verdichteter Form dargestellt wie kaum irgendwo sonst in der Bibel. - „Himmel und Erde“, das Weltall mit seinen Geheimnissen und die Erde mit ihrem Reichtum, wurden vor dem Menschen und für ihn geschaffen. Der Mensch soll diese Erde bewohnen und über sie herrschen. Als Abbild Gottes wurde der Mensch geschaffen; wie kein anderes Geschöpf kann er über sich selbst und über die Dinge verfügen. Der Auftrag, über die Erde zu herrschen, ist Auftrag, ihr zu dienen. Der Mensch ist für diese Erde verantwortlich, vor den Menschen, die neben ihm und nach ihm leben, letzten Endes aber vor Gott selbst, der ihm die Erde anvertraut hat. - Ps 8; 104; Weish 10,1-2; Sir 17,1-14; Kol 1,15-17; Jak 3,7; Hebr 4,4.

 

 

ERSTE Lesung

Gen 1, 26 - 2, 3

Unterwerft euch die Erde!

Lesung aus dem Buch Genesis

26Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.

27Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.

28Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.

29Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.

30Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.

31Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

1So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.

2Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte.

3Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.

 

Oder:

ERSTE Lesung

Kol 3, 14-15.17.23-24

Einführung Die Lesung nennt kurz die Pflichten von Frauen und Männern, Kindern und Eltern. Norm aller christlichen Ethik ist Christus selbst. Er macht die Menschen auch fähig, miteinander in Frieden zu leben. Das gilt für die Familie wie für die Gemeinde. Wo der Friede wohnt, wird das Wort Christi gehört und dankbar aufgenommen; da wird auch die Freude spürbar, im gemeinsamen Beten und Singen und in der mühsamen täglichen Arbeit. - Ps 128; 133.

 

Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen   

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser

Brüder!

14Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht.

15In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

17Alles, was ihr in Worten und Werken tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Durch ihn dankt Gott, dem Vater!

23Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn und nicht für Menschen;

24ihr wisst, dass ihr vom Herrn euer Erbe als Lohn empfangen werdet. Dient Christus, dem Herrn!

 

 

Antwortpsalm

Ps 90 (89), 3-4.5-6.12-13.14 u. 17 (R: 17c)

          R Herr, lass gedeihen das Werk unsrer Hände! - R

(GL 708, 1)

          Oder:

          R Halleluja! - R

3        Du lässt die Menschen zurückkehren zum Staub

IV. Ton

          und sprichst: „Kommt wieder, ihr Menschen!“

4        Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag,

          der gestern vergangen ist,

          wie eine Wache m der Nacht. - (R)

5        Von Jahr zu Jahr säst du die Menschen aus;

          sie gleichen dem sprossenden Gras.

6        Am Morgen grünt es und blüht,

          am Abend wird es geschnitten und welkt. - (R)

12      Unsere Tage zu zählen, lehre uns!

          Dann gewinnen wir ein weises Herz.

13      Herr, wende dich uns doch endlich zu!

          Hab Mitleid mit deinen Knechten! - (R)

14      Sättige uns am Morgen mit deiner Huld!

          Dann wollen wir jubeln und uns freuen all unsre Tage.

17      Es komme über uns die Güte des Herrn, unsres Gottes!

          Lass das Werk unsrer Hände gedeihen,

          ja, lass gedeihen das Werk unsrer Hände! - R


 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Ps 68 (67), 20

Halleluja. Halleluja.

Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag!

Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe.

Halleluja.

 

 

Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages

Zum Evangelium In seiner Heimatstadt Nazaret begegnet Jesus einer abweisenden Skepsis. Dort kennt man ihn und seine Familie, und gerade dieser Umstand erschwert das richtige Hinhören. Woher hat er das alles? fragen sie und meinen damit: Wer ist er denn? Was bildet er sich ein, dass er so zu uns spricht? Ist er denn mehr als wir? Ähnlich fragen auch heute nicht wenige Gelehrte; sie wollen wissen, woher er das hat, um dann sagen zu können, wer er ist. Mit einer solchen Fragestellung kann man zu interessanten Ergebnissen kommen und selber interessant werden, zum Glauben kommt man damit schwerlich. Man wird sich, wie die Leute von Nazaret, daran stoßen, dass Jesus einer von uns ist, ein Mensch wie die anderen, der Sohn des Zimmermanns, und dass Gott sich nicht auf göttliche Weise offenbart hat. - Mk 6,1-6a; Lk 4,16-30; Joh 7,15; 6,42; Lk 3,23; Mt 12,46; 11,6.

 

 

Evangelium

Mt 13, 54-58

Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns?

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit

54kam Jesus in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun?

55Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder?

56Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles?

57Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie.

58Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

 

 

Fürbitten

Wir beten zu Jesus Christus, der sich der väterlichen Fürsorge des heiligen Josef anvertraute:

Verteidige durch die Kirche die Rechte des arbeitenden Menschen.

A.: Herr, erhöre uns.

Gib, dass die Arbeit allen Menschen Segen bringt.

Bewahre die Arbeitslosen vor Elend, und lass sie ihre Zeit sinnvoll nützen.

Steh uns bei, damit unsere Arbeit deinem Plan mit der Schöpfung entspricht.

Allmächtiger Gott, auf die Fürbitte des heiligen Josef lass das Werk unserer Hände gelingen durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Gott, du Quelle aller Barmherzigkeit,

nimm die Gaben entgegen,

die wir am Gedenktag des heiligen Josef darbringen.

Schütze uns durch die Kraft dieses Opfers,

da wir in all unseren Nöten auf dein Erbarmen vertrauen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Präfation vom heiligen Josef

Josef in der Heilsgeschichte

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und am Fest (bei der Verehrung) des heiligen Josef die Wege deiner Weisheit zu rühmen. Denn ihm, dem Gerechten, hast du die jungfräuliche Gottesmutter anvertraut, ihn, deinen treuen und klugen Knecht, bestellt zum Haupt der Heiligen Familie. An Vaters statt sollte er deinen eingeborenen Sohn beschützen, der durch die Überschattung des Heiligen Geistes empfangen war, unseren Herrn Jesus Christus. Durch ihn loben die Engel deine Herrlichkeit, beten dich an die Mächte, erbeben die Gewalten. Die Himmel und die himmlischen Kräfte und die seligen Serafim feiern dich jubelnd im Chore. Mit ihrem Lobgesang lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: Heilig ...

 

 

Kommunionvers

Kol 3, 17

Alles, was ihr in Worten und Werken tut,

geschehe im Namen Jesu, des Herrn;

durch ihn dankt Gott, dem Vater. Halleluja.

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

du hast uns zu diesem Mahl der Freude geladen.

Lass uns nach dem Vorbild des heiligen Josef

Zeugnis geben von der Liebe,

die du uns erwiesen hast, und schenke uns

den Segen eines beständigen Friedens.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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