11. August
Hl. Klara
Jungfrau
Gedenktag
Klara, 1194 in Assisi geboren,
ließ sich vom Armutsideal des hl. Franziskus begeistern, als sie ihm mit achtzehn
Jahren begegnete. Am Palmsonntag 1212 erhielt sie von Franziskus im
Portiuncula-Kirchlein das raue Bußkleid und legte die Ordensgelübde ab. Die
Familie, vor allem der Vater, widersetzte sich heftig, gab aber schließlich
nach. Später folgten zwei ihrer Schwestern und nach dem Tod des Vaters auch
ihre Mutter Klaras Beispiel. Franziskus erwarb für sie das Klösterchen San
Damiano; hier fanden die ersten „Klarissen“ ihre Heimat. Sie lebten in großer
Strenge und äußerster Armut. Klara überlebte Franziskus um 27 Jahre. Sie hatte
viele Prüfungen, vor allem ein schmerzliches Siechtum, zu erleiden, war aber
immer fröhlich. Und fröhlich starb sie am 11. August 1253.
Commune-Texte:
Messformulare für Jungfrauen
oder für Ordensleute
Schriftlesungen für Jungfrauen
oder für heilige Frauen
(Ordensleute)
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
aus Liebe zu dir hat die heilige Klara
ein Leben der Armut geführt.
Hilf uns auf ihre Fürsprache,
dass wir unsere Wünsche mäßigen
und mit ganzer Hingabe Christus nachfolgen,
damit wir im Himmel
dich, unser höchstes Gut schauen dürfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem
das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen?
Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles
andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen
Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (3,13).
Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist alles.
Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein lebendiges Wissen
des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer Gemeinschaft mit
Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt; christliche
Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr darin, sich
immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. - Zu 3,8-11:
Röm 1,16; 10,3; Gal 2,16; Röm 1,4; 9,1-5. - Zu 3,12-14: Gal 5,7; 1 Kor
9,24-27; Phil 2,16.
ERSTE Lesung |
Phil 3, 8-14 |
Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu,
meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte
es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9und in
ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz
hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die
Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10Christus
will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit
seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11So
hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12Nicht
dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich
strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen
worden bin.
13Brüder,
ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir
ist.
14Das
Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die
Gott uns in Christus Jesus schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a) |
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R |
(GL 649, 2 |
1 Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. |
II. Ton |
2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr,
mein ganzes Glück bist du allein.“
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst
mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)
7 Ich preise den Herrn, der mich beraten
hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der
Nacht.
8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke
nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt
meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude
in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
R Du, Herr, bist mein Anteil
und Erbe.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Von der Gefahr des
Reichtums hat Jesus schon in der Bergpredigt gesprochen: der Mammon mit seinem
Anspruch steht in direktem Gegensatz zum Anspruch Gottes (Mt 6,24). Jesus
verdammt die Reichen nicht, er will sie retten. Wie schwierig das ist, sagt das
Bild vom Kamel und vom Nadelöhr; die Aussicht hindurchzukommen ist gleich Null.
Mit Recht erschrecken die Jünger, ähnlich wie sie beim Wort von der
Unauflöslichkeit der Ehe erschrocken sind (Mt 19,10). Jesus antwortet ihnen
auf zwei Fragen: 1. „Wer kann dann noch gerettet werden?“ (19,25), 2. „... was
werden wir dafür bekommen?“ (19,27). Gerettet wird nur, wen Gott rettet; darin
sind Arme und Reiche gleich, nur hat Gott es mit den Reichen schwerer: Er muss
sie zuerst arm machen, und sie müssen sich seiner Hand überlassen. Die zweite,
von Petrus ausgesprochene Frage erhält eine doppelte Antwort: Wer Jesus
nachfolgt in Armut, Niedrigkeit und Tod, der wird auch bei ihm sein in der
kommenden Herrlichkeit; wer alles verlässt, wird alles gewinnen. Nur durch den
Tod hindurch gibt es Wiedergeburt und Welterneuerung. - Mk 10,23-31; Lk 18,24-30; 22,28-30; 1 Kor 6,2; Offb 20,4; Lk 14,26; Mt 20,16; Lk 13,30.
Evangelium |
Mt 19, 27-29 |
Ihr, die ihr alles verlassen habt und mir nachgefolgt seid, werdet das Hundertfache erhalten
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
27In
jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir
nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus
erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der
Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir
nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.
29Und
jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater,
Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten
und das ewige Leben gewinnen.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der vor den Gefahren des Reichtums gewarnt hat:
Schenke allen, die der Ordensfamilie des heiligen Franziskus angehören,
deinen Geist, dass sie mit frohem Herzen freiwillig in Armut leben.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Bewahre
die Menschen vor Habsucht und Geiz.
Rege
junge Menschen an, dir mit ungeteiltem Herzen zu folgen.
Schenke
denen, die um deinetwillen alles verlassen haben, den verheißenen Lohn.
Gott, unser Vater, du hast die heilige Klara zu einem Leben in Demut und
Armut gerufen. Lass auch uns erkennen, was du von uns erwartest, durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.