2. Dezember
Hl. Luzius
Bischof, Märtyrer
Luzius, der Patron von Stadt
und Bistum Chur, war nach der Überlieferung der erste Bischof von Chur. Er
stammte wahrscheinlich aus dem nördlichen Teil von Churrätien und missionierte
im 5. und 6. Jahrhundert in der Gegend von Chur. Einzelheiten über sein Leben
sind schwer mit Sicherheit festzustellen, da er in der Überlieferung vielfach
mit einem gleichnamigen britischen König Luzius verwechselt wird, der ein
Zeitgenosse des Papstes Eleutherus (174-189) gewesen sein und als Glaubensbote
in Chur den Märtyrertod haben soll. - Die Reliquien des Bischofs Luzius ruhen
in St. Luzi in Chur.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Märtyrer
Tagesgebet
Gott, du Licht unseres Glaubens,
du hast den heiligen Bischof Luzius berufen,
der Kirche von Chur
durch Wort und Beispiel zu dienen.
Seine Fürsprache helfe uns,
den Glauben zu bewahren,
den er in seiner Predigt gelehrt,
und den Weg zu gehen,
den er uns durch sein Leben gewiesen hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Seligpreisung in Jak 1,12 („Glücklich der Mann ...“) weist
inhaltlich auf 1,2 zurück und spricht einen Grundgedanken des Alten und des
Neuen Testaments aus: der Glaube und die Treue des Menschen müssen sich in der
Prüfung bewähren. Die Bewährung ist aber nur in der Liebe möglich. Denen, die
Gott lieben, wird das Leben
als Siegeskranz verheißen. Im Alten Testament ist es wiederholt
Gott selbst, der die Menschen „prüft“ (z. B. Abraham, Gen 22,1). Ist also Gott
dafür verantwortlich, wenn der Mensch versagt? Eine solche Vorstellung wird
entschieden abgewiesen. Gott prüft zwar, aber er „versucht“ nicht (vgl. V. 3
und V. 13): er gibt Gelegenheit zur Bewährung, aber er stellt keine Falle. Von
Gott kommen nur gute Gaben; von ihm kommt das Licht, nicht die Finsternis; das
Leben. nicht der Tod (V. 16-18). Versuchung, Sünde und Tod (V. 13-15) können
nur aus dem Herzen des Menschen kommen, von der Begierde, die den Menschen
lockt und fängt und verdirbt. Woher die Begierde letzten Endes kommt, wird hier
nicht erklärt. Wichtig ist dem Verfasser, dass sie nicht von Gott kommt, und
das weiß er aus seiner klaren und großen Gottesvorstellung. - Röm 8,28; Weish
5,15-16; Spr 19,3; Sir 15,11-20; Röm 7,8-10.23; 5,12; 6,23; Mt 7,11; Joh
3,3; 8,12; 1 Joh 1,5; Joh 1,12-13; Eph 1,13; 1 Petr 1,23; Offb 14,4.
ERSTE Lesung |
Jak 1, 12-18 |
Glücklich der Mann, der in der Versuchung standhält
Lesung
aus dem Jakobusbrief
12Glücklich
der Mann, der in der Versuchung standhält. Denn wenn er sich bewährt, wird er
den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben.
13Keiner,
der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.
Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch
selbst niemand in Versuchung.
14Jeder
wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung
geführt.
15Wenn
die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist
die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor.
16Lasst
euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder;
17jede
gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der
Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt.
18Aus
freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir
gleichsam die Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.
Antwortpsalm |
Ps 89 (88), 2-3.20a u. 4-5.21-22.25 u. 27 (R: 2a) |
R Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen. - R |
(GL neu 557,3 oder 401) |
2 Von den Taten deiner Huld Herr, will ich ewig singen |
II. oder VI. Ton |
bis zum fernsten Geschlecht laut deine
Treue verkünden.
3
Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für
immer und ewig;
deine Treue steht fest im Himmel. - (R)
20a Einst hast du in einer Vision zu deinen
Frommen gesprochen:
4 „Ich habe einen Bund geschlossen mit
meinem Erwählten
und David, meinem Knecht, geschworen:
5 Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,
und von Geschlecht zu Geschlecht
richte ich deinen Thron auf. - (R)
21 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden
und ihn mit meinem heiligen Öl
gesalbt.
22 Beständig wird meine Hand ihn halten
und mein Arm ihn stärken. - (R)
25 Meine Treue und meine Huld begleiten ihn,
und in meinem Namen erhebt er sein
Haupt.
27 Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,
mein Gott, der Fels meines Heiles.“ - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium „Hirten“ nannten sich
in der alten Welt die Könige und Führer des Volkes (vgl. Ez 34). Jesus ist der
wahre, der „gute Hirt“, er hält den Seinen die Treue bis zum Opfer des Lebens.
Erst im Licht des Osterereignisses (Tod und Auferstehung) offenbart das
Bibelwort vom guten Hirten seine tiefe Wahrheit: die Einheit zwischen Jesus und
dem Vater und die Gemeinschaft, die ihn mit seiner Jüngergemeinde verbindet.
Zwei ernste Mahnungen enthält das Wort vom guten Hirten: an alle die Mahnung
zur Einheit im Glauben und in der Liebe; an die Hirten, die Verantwortlichen in
der Gemeinde, die Mahnung, es dem guten Hirten nachzutun und der anvertrauten
„Herde“ zu dienen, nicht sie beherrschen zu wollen. Dienen heißt: für die
anderen da sein, arbeiten, leben, leiden. - Hebr 13, 20-21; Jer 23, 1-2; Ez
34,3-10; Joh 10, 26-27; Eph 2, 14-18.
Evangelium |
Joh 10, 11-16 |
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus:
11Ich
bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12Der
bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören,
lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der
Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht,
13weil
er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
14Ich
bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15wie
mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für
die Schafe.
16Ich
habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen,
und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und
einen Hirten.
Fürbitten
Wir
rufen zu Jesus Christus, dem guten Hirten, der sein Leben für seine Schafe gab:
Für die Kirche von Chur und alle Gläubigen in der Schweiz: um Treue zu
Gottes Gebot. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für
die Mächtigen in der Welt: um Achtung der Religionsfreiheit. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden: um Mut und
Zuversicht. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
unsere Gemeinde: um Wachstum im Glauben. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Allmächtiger Gott, von dir kommt jede gute Gabe. Höre auf unser Gebet und
erhöre uns durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.