22. Februar
Kathedra Petri
Fest
Die Zeit vom 13. bis 23.
Februar war im heidnischen Rom der Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen
geweiht. Bei der Feier wurden für die Toten Speisen und ein Stuhl (cathedra)
bereitgestellt. Die Christengemeinde gedachte in dieser Zeit des Apostels
Petrus, des Vaters ihres Glaubens. Die kirchliche Ablehnung des Totenmahls seit
dem 4. Jahrhundert hatte zur Folge, dass man den Stuhl des Petrus nunmehr als
Lehrstuhl, als Symbol des Lehramts verstand. Gegenstand des christlichen Festes
war aber nicht der Stuhl, sondern die Übernahme des römischen Bischofsstuhls
durch den hl. Petrus, oder richtiger: die Berufung des Petrus zum Lehramt in
der Kirche. Ein zweites Fest der Kathedra des Petrus wurde seit dem 6. oder 7.
Jahrhundert in Gallien am 18. Januar gefeiert. Es wurde dann auch von der
römischen Kirche übernommen, aber Papst Johannes XXIII. hat aus beiden Festen
wieder ein einziges gemacht und es auf den heutigen Tag festgelegt.
Eröffnungsvers |
Lk 22, 32 |
Der Herr sprach zu Simon Petrus:
Ich habe für dich gebetet, damit dein Glaube
nicht erlischt.
Und wenn du wieder zurückgefunden hast,
dann stärke deine Brüder.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus
ist der Felsen,
auf den du deine Kirche gegründet hast.
Lass nicht zu,
dass Verwirrung und Stürme
unseren Glauben erschüttern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Die hier angegebenen Perikopen werden
auch in der Votivmesse des hl. Petrus genommen
Zur Lesung Der Verfasser des ersten Petrusbriefs stellt sich zu Beginn seiner
Mahnung an die Vorsteher der Gemeinden mit drei Titeln vor: 1. als „Ältester
wie sie“, wörtlich „Mit-Ältester“: er wendet sich an die Brüder, denen wie ihm
selbst in der Gemeinde Dienst und Verantwortung aufgetragen sind. Er bezeichnet
sich 2. als Zeugen der Leiden Christi; er hat an sich selbst die Kraft des
Leidens Christi erfahren, daher ist er fähig, andere im Glauben und in der
Treue zu bestärken. Er betrachtet sich 3. als einen, der an der kommenden Herrlichkeit
teilhaben soll; diese gemeinsame Hoffnung verbindet ihn mit den Hirten der
Kirche und mit allen, die an den Tod und die Auferstehung Jesu glauben. Von den
Hirten, den Vorstehern der Gemeinden, verlangt er, dass sie ihrer Herde nach
dem Vorbild des guten Hirten dienen: in freudigem Einsatz; selbstlos, nicht
aus Gewinnsucht; mit Verzicht auf jede Art von Machtstreben und Machtanspruch.
Die „Herde“, die sie leiten, ist das Volk Gottes. Gott selbst ist der wahre
Hirt und das Vorbild für alle, die als Hirten eingesetzt sind (Ez 34,11-16;
Dtn 32,9-12). - Joh 10,11-18; 21,15-17; Apg 20,28; 2 Kor 1,24; 1 Kor 9,25.
ERSTE Lesung |
1 Petr 5, 1-4 |
Ältester und Zeuge der Leiden Christi
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus
Brüder!
1Eure
Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden
Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird:
2Sorgt
als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern
freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung;
3seid
nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde!
4Wenn
dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der
Herrlichkeit empfangen.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1) |
R Der Herr ist mein Hirte |
(GL neu 37,1) |
nichts wird mir fehlen. - R |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. |
V. Ton |
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am
Wasser.
3
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen. - (R)
4 Muss ich auch wandern in finsterer
Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir
Zuversicht. - (R)
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 16, 18 |
(Halleluja. Halleluja.)
Du
bist Petrus - der Fels -,
und
auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen,
und
die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Für die Jünger Jesu ist
es wesentlich, seine Lehre zu verstehen, und dazu ist es auch notwendig,
Klarheit über seine Person zu haben. Diese Klarheit zu schaffen ist der Zweck
der Frage Jesu: für wen halten die Leute den Menschensohn? „Die Leute“ - „ihr
aber“ - „Simon Petrus“: das sind drei Stufen des Glaubens und des Erkennens. Im
Markusevangelium lautet die Antwort des Petrus: „Du bist der Messias“ (Mk 8,29); bei Matthäus fügt er hinzu: „der Sohn des lebendigen
Gottes“. Diese
Antwort ist schon in Mt 14,33 vorbereitet, wo die Jünger in einer plötzlichen
Helligkeit sagten: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn“. Auf Petrus und seinen
Glauben baut Jesus seine Kirche; sie wird dem Ansturm der Todesmächte, den
Nöten, die der Ankunft des Menschensohnes vorausgehen, nicht unterliegen. Aber
es ist keine triumphierende Kirche, die Jesus gründet. Er selbst, der
Menschensohn. muss „vieles erleiden und getötet werden“ (16,21); auch Petrus
wird lernen müssen, nicht das zu denken, „was die Menschen wollen“, sondern
„das, was Gott will“ (16,23). - Mk 8,27-29; Lk 9,18-20.
Evangelium |
Mt 16, 13-19 |
Du bist Petrus, ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit,
13als
Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen
halten die Leute den Menschensohn?
14Sie
sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für
Jeremia oder sonst einen Propheten.
15Da
sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
16Simon
Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!
17Jesus
sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben
dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18Ich
aber sage dir: Du bist Petrus - der Fels -, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche
bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
19Ich
werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst,
das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das
wird auch im Himmel gelöst sein.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der dem Simon Petrus die Schlüssel des Himmelreiches
anvertraut hat:
Für den Nachfolger des heiligen Petrus: festige durch ihn die Einheit der
Kirche. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Regierenden: bewirke, dass sie die Freiheit der Religion und der
Kirche achten. (Stille) Christus, höre uns.
Für alle verunsicherten Menschen: führe die Zweifelnden und Verwirrten
zum Licht der Wahrheit. (Stille) Christus, höre
uns.
Für unsere Gemeinde: gib, dass wir der Lehre der Apostel treu bleiben. (Stille) Christus, höre uns.
Herr, unser Gott, du hast unserem Papst die Sorge für die Einheit der
Kirche anvertraut. Hilf, dass wir uns seiner Führung anvertrauen durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
nimm die Gebete und Gaben
deiner Kirche an.
Hilf uns, unter der Führung des Apostels Petrus
am unverfälschten Glauben festzuhalten,
damit wir das ewige Erbe deiner Kinder erlangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen von den Aposteln
Kommunionvers |
Mt 16, 16.18 |
Petrus sagte zu Jesus:
Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen
Gottes.
Jesus antwortete ihm:
Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich
meine Kirche bauen.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
du hast dem heiligen Petrus aufgetragen,
seine Brüder im Glauben zu stärken.
An seinem Fest haben wir den Leib
und das Blut Christi empfangen.
Gib uns durch diese Speise die Kraft,
in der Einheit der Kirche zu bleiben
und in brüderlicher Liebe miteinander zu leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.