21. Januar
Hl. Agnes
Jungfrau, Märtyrin
Die Jungfrau und Märtyrin
Agnes („Die Reine“) wird in Rom seit dem 4. Jahrhundert verehrt. Die Basilika
an ihrem Grab (Sant‘ Agnese fuori le mura) geht bis in die Zeit Konstantins
zurück. Ambrosius und Papst Damasus haben die Heilige gefeiert. Dennoch sind
über das Leben und das Martyrium der hl. Agnes nur wenige sichere Nachrichten
vorhanden. Im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren gab sie ihr Leben für
Christus hin; es ist unsicher, ob sie enthauptet oder verbrannt wurde; ob unter
Kaiser Valerian (um 258) oder unter Diokletian (um 304) bleibt ebenfalls
ungewiss.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für
Jungfrauen
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Jungfrauen
Tagesgebet
Ewiger Gott,
du berufst, was schwach ist in dieser Welt,
um das, was stark ist, zu beschämen.
Höre auf die Fürsprache der heiligen Agnes.
Komm uns zu Hilfe,
damit auch wir unbeirrt den Glauben bekennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“ (1,2), ist es wie mit dem
Volk Gottes im Alten Bund: Gott schafft sich sein Volk aus nichts (1,28); er
bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur
die Tatsache des Kreuzes; was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der
Verkündigung des gekreuzigten Christus: nicht mit Macht und Weisheit wird
Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die
Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen,
um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn
damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein erbärmlicher
Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute, wohl auch asoziale Elemente
fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel:
der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen.
- Dtn 7,7-8; Ri 7,2; 1 Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2 Kor 10,17.
ERSTE Lesung |
1 Kor 1, 26-31 |
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
26Seht auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern
das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu
machen.
28Und
das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts
ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit
kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von
ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer
sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der
Schrift.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1) |
R Der Herr ist mein Hirte |
(GL neu 37,1) |
nichts wird mir fehlen. - R |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. |
VI. Ton |
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am
Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen. - (R)
4 Muss ich auch wandern in finsterer
Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir
Zuversicht. - (R)
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 9b.5b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt
in meiner Liebe!
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Die zwei kurzen
Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle könnten zu dem
Missverständnis Anlass geben, als würde Gott mit dem Schatz im Acker und mit
der schönen Perle verglichen. Gott ist aber keine Sache, kein Ding, das wir
erwerben und besitzen können. Gott ist Person, sofern wir mit Person das
lebendige Du meinen, dem wir begegnen, mit dem wir Gemeinschaft haben können.
Diese Begegnung drängt sich nicht auf, sie lässt sich auch nicht erzwingen,
aber sie wird dem geschenkt, der sie aufrichtig sucht. Sie ist dann für den
Menschen die große Überraschung, vor der alle anderen Werte zurücktreten. Mit
Freude wird er arm; er versteht die Botschaft vom Gottesreich und den Ruf zur
Umkehr als die große Einladung zur Freude, die man bei Gott findet. - Spr 2,4-5; 4,7; Mt 19,21.
Evangelium |
Mt 13, 44-46 |
Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte jenen Acker
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
44Mit
dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war.
Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte
er alles, was er besaß, und kaufte den Acker.
45Auch
ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46Als er
eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und
kaufte sie.
Fürbitten
Zu Jesus Christus, der das Schwache erwählte, wollen wir beten:
Für
die Kirche: um Vertrauen auf deinen Beistand. (Stille)
Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für
die Politiker: um Treue zu ihrem Gewissen. (Stille)
Herr, erbarme dich
Für
alle verfolgten Christen: um Mut und Geduld. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für
unsere Kinder und Jugendlichen: um Wachstum im Glauben. (Stille) Herr, erbarme dich.
Allmächtiger Gott, du hast der heiligen Agnes einen unbeirrbaren Glauben
geschenkt. Auf ihre Fürbitte steh uns bei durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen..