30. Juli
Hl. Petrus Chrysologus
Bischof, Kirchenlehrer
Petrus, wegen seiner Rednergabe „Chrysologus“ („der mit den goldenen
Worten“) genannt, wurde um 380 in Imola (Provinz Bologna) geboren. Über sein
Leben gibt es nur spärliche Nachrichten. Er wurde zwischen 424 und 429 Bischof
von Ravenna, der damaligen Residenzstadt des Weströmischen Reichs. Er hatte
gute Beziehungen zur Kaiserin Galla Placida und zu Papst Leo d. Gr. Dem
Irrlehrer Eutyches gegenüber betonte er die Autorität des römischen Bischofs
als des Nachfolgers des Apostels Petrus. Wegen seiner glänzenden Predigten
wurde er als zweiter Johannes Chrysostomus gefeiert. Er starb in seiner Heimat
Imola am 3. Dezember 450. Einer seiner Nachfolger in Ravenna gab 176 gesammelte
Predigten des Petrus Chrysologus heraus, von denen die meisten echt sind. In
ihnen spiegeln sich die christologischen Auseinandersetzungen in der Zeit
zwischen dem Konzil von Ephesus und dem von Chalkedon, aber auch allgemein die
Probleme und Auffassungen jener Zeit wider.
„Christus
ist gekommen, um unsere Schwachheit anzunehmen und uns seine Kraft zu
geben; er hat für sich das Menschliche gesucht, um uns das Göttliche zu
gewähren.“
„Wenn wir nichts geben, sollen wir uns nicht beklagen, dass wir nichts
empfangen.“ (Petrus
Chrysologus)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Erhabener Gott,
du hast den Bischof Petrus Chrysologus
zu einem begnadeten Verkünder
deines ewigen Wortes gemacht,
das unsere Menschennatur angenommen hat.
Gewähre uns auf seine Fürsprache,
dass wir die Geheimnisse der Erlösung
allezeit im herzen erwägen
und in unseren Werken davon Zeugnis geben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Christus hat seine Kirche auf das Fundament der Apostel und der
Propheten gestellt (Eph 2,20). In Eph 3,2-13 schreibt Paulus von seinem
besonderen Auftrag im Dienst des Evangeliums. Über zwei Dinge muss er
unaufhörlich staunen: l. darüber, dass gerade er, der Unwürdigste von allen,
dazu berufen wurde, die Botschaft zu den Heidenvölkern zu tragen; 2. über den
Inhalt dieser Botschaft, die bisher weder den Menschen noch den Engeln bekannt
war, dass nämlich alle Menschen, auch die Heiden, an den Verheißungen Anteil
haben, die doch nur für Israel gegeben waren. Jetzt erst wird Gottes ewiger
Plan sichtbar, und er verwirklicht sich durch die Mitarbeit von Menschen, die
wissen, dass sie nichts sind und nichts können. - Zu 3,8-9: 1 Kor 15,9-10; 2
Kor 12,1; Eph 1,7.9; Röm 16,25; Kol 1,16.26. - Zu 3,10-12: 1 Petr 1,12;
Röm 11,33; Eph 1,11; Hebr 4,16.
ERSTE Lesung |
Eph 3, 8-12 |
Den Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
8Mir,
dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade geschenkt: Ich soll den
Heiden als Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen
9und
enthüllen, wie jenes Geheimnis Wirklichkeit geworden ist, das von Ewigkeit her
in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war.
10So
sollen jetzt die Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche
Kenntnis erhalten von der vielfältigen Weisheit Gottes,
11nach
seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren Herrn, ausgeführt hat.
12In ihm
haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube an ihn schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b) |
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R |
(GL neu 312, 7) |
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? |
II. Ton |
Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen
Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 5a |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis vom guten
und vom schlechten Baum steht auch bei Matthäus in der Bergpredigt: An ihren
Taten soll man echte und falsche Propheten unterscheiden. Die Regel gilt für
die christlichen Lehrer ebenso wie für die pharisäischen Schriftgelehrten; sie
gilt allgemein für die Beurteilung eines Menschen. Seine Taten zeigen besser
als seine Reden, was wirklich in ihm steckt. Alles, was der Mensch tut, hat
seinen Ursprung in der personalen Mitte, im „Herzen“. Das Evangelium will aber
nicht nur eine Regel für kluge Menschenkenntnis geben; Gott selbst beurteilt
den Menschen nach dem, was er inwendig ist und was er an „Früchten“
hervorbringt. - Zu 6,43-46: Mt 12,33-35; 7,16-20.21-23; 3,10; Jak 3,12.
Evangelium |
Lk 6, 43-45 |
Wovon das Herr voll ist, davon spricht der Mund
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
43Es
gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen
schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt.
44Jeden
Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen,
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
45Ein
guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein
böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das
Herz voll ist, davon spricht der Mund.
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus,
über dessen Lehre die Menschen staunten:
Erfülle mit deinem Geist die
Verkünder des Evangeliums, dass sie die Herzen der Menschen anrühren.
A.: Wir bitten dich, erhöre
uns.
Fördere die Bemühungen der
Politiker, verfeindete Völker zu versöhnen.
A.: Wir bitten dich, erhöre
uns.
Erbarme dich der Menschen,
die sich von dir abgewandt haben.
Erleuchte unsere Herzen,
damit wir das Geschenk der Erlösung tiefer verstehen.
Herr, unser
Gott, auf die Fürsprache des heiligen Petrus Chrysologus hilf uns, im Glauben
an deinen Sohn das ewige Leben zu erlangen durch ihn, Christus, unseren
Herrn. A.:
Amen.