26. Mai

Hl. Philipp Neri

Priester

Gedenktag

 

Philipp Neri ist wie Don Bosco ein typisch italienischer Heiliger. Er wurde 1515 in Florenz geboren, im gleichen Jahr wie die hl. Theresia von Avila. Mit 21 Jahren kam er nach Rom und lebte dort bis zu seinem Tod in äußerster Bedürfnislosigkeit. Sein Leben war Gebet, Nächstenliebe, Seelsorge, Buße. Der sittlichen Erneuerung Roms galt seine Hauptsorge. Durch seine neuen Methoden der Seelsorge und seinen gewinnenden Humor gewann er großen Einfluss. Der „lachende Heilige“ war mit Päpsten, Kardinälen und Heiligen befreundet. Er war einer der großen Seelenführer und Erneuerer. Zur Verbreitung und Verwirklichung seiner Ideen gründete er eine Vereinigung von Weltpriestern, die nach dem Betsaal, in dem der Heilige sie versammelte, Oratorium genannt wurde. Philipp sah fünfzehn Päpste kommen und gehen. Er starb als Achtzigjähriger am 26. Mai 1595 in Rom.

 

Ich suche dich

„Ich möchte dir dienen, und ich finde den Weg nicht. Ich möchte das Gute tun, und ich finde den Weg nicht. Ich möchte dich lieben, und ich finde den Weg nicht. Ich kenne dich noch nicht, mein Jesus, weil ich dich nicht suche.

Ich suche dich, und ich finde dich nicht; komm zu mir, mein Jesus. Ich werde dich niemals lieben, wenn du mir nicht hilfst, mein Jesus. Zerschneide meine Fesseln, wenn du mich haben willst, mein Jesus. Jesus, sei mir Jesus.“ (Philipp Neri)

 

Commune-Texte:

Messformulare für Hirten der Kirche

oder für Ordensleute

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für heilige Männer (Ordensleute)

 

 

Eröffnungsvers

Lk 4, 18

Der Geist Gottes des Herrn ruht auf mir,

denn der Herr hat mich gesalbt.

Er hat mich gesandt,

damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe

und alle heile, deren Herz bedrückt ist. (MB 920)

 

 

Tagesgebet

Gott,

du hast im Leben deines Dieners Philipp Neri

den Glanz deiner Heiligkeit aufleuchten lassen.

Gib uns eine brennende Liebe, wie er sie im Herzen trug,

und die Heiterkeit des Geistes,

die ihn zum Boten deiner Freude gemacht hat.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Die Freude ist ein wesentliches Kennzeichen der Gemeinde Christi, die um die Nähe des Herrn und seines Tages weiß. Freude als Grundhaltung (nicht nur als Stimmung) bezeugt auch vor allen Menschen (4,5), dass hier der Friede lebt, der Gottes Geschenk und Geheimnis ist. Aber hat der Christ denn keine Sorgen? Er hat die gleichen wie alle Menschen, und darüber hinaus die große Sorge, wie er in der Welt als Berufener Gottes bestehen kann; wie er den Menschen irgendwie das große Geheimnis spürbar machen kann, das lautet: „Der Herr ist nahe.“ Er wird es nicht zuletzt dadurch tun müssen, dass er auch die natürlichen Werte und Tugenden ernst nimmt (6,8), sich täglich um sie bemüht und doch weiß, dass alle seine Anstrengung zu nichts führt, wenn nicht der Geist Christi alles erfüllt und verwandelt. - Zu 4,4-5: Ps 16,7-11; Phil 3,1; Hebr 10,37; Jak 5,8-9. - Zu 4,6-7: Mt 6,25; 1 Petr 5,7; Kol 4,2; 3,15. - Zu 4,9: 1 Kor 11,1; Röm 15,33; 16,20.

 

 

ERSTE Lesung

Phil 4, 4-9

Was immer Tugend heißt, darauf seid bedacht!

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

Brüder!

4Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!

5Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

6Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

7Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.

8Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!

9Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

 

 

Antwortpsalm

Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a)

          R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R

(GL 477)

             Oder:

          R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R

2        Ich will den Herrn allezeit preisen;

V. Ton

          immer sei sein Lob in meinem Mund.

3        Meine Seele rühme sich des Herrn;

          die Armen sollen es hören und sich freuen. - (R)

4        Verherrlicht mit mir den Herrn,

          lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

5        Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört,

          er hat mich all meinen Ängsten entrissen. - (R)

6        Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,

          und ihr braucht nicht zu erröten.

7        Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.

          Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)

8        Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,

          und er befreit sie.

9        Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;

          wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)

10      Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;

          denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.

11      Reiche müssen darben und hungern;

          wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren. - R

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 15, 9b.5b

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Bleibt in meiner Liebe!

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Am Schluss seines großen Abschiedsgebetes hat Jesus um die Einheit all derer gebetet, die im Lauf der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes und der Wahrheit Jesu Christi. In der Einheit der Christen spiegelt sich die Einheit wider, durch die Christus im Vater und der Vater in ihm ist. Eine zerrissene und gespaltene Christenheit verzerrt das Bild Gottes bis zur Unkenntlichkeit. Der Unglaube in der heutigen Welt und das Stagnieren der missionarischen Bemühungen ist zum guten Teil die Schuld derer, die vorgeben, Jünger Jesu zu sein, aber in Wirklichkeit sich weit von ihm entfernt haben, vielleicht ohne sich darüber im Klaren zu sein. Man kann nicht Gemeinschaft mit Christus haben und gleichzeitig in Spaltung und Feindschaft leben. Die Einheit der Christen kann aber nicht gemacht werden, etwa durch Vereinbarungen über Lehre und Organisation. Sie kann nur als Geschenk erbeten werden. Hinter der Bitte Jesu um die Einheit der Jünger steht sein Wille (17,24), dass die Jünger seine Herrlichkeit schauen sollen, die Herrlichkeit des geliebten Sohnes beim Vater. Das Schauen und Teilhaben in der Ewigkeit wird die Fortsetzung und Vollendung des Glaubens sein, durch den schon auf der Erde die Jünger eins sind mit Christus und untereinander. - Zu 17,20-23: Joh 10,30; 4,34; Apg 1,8. - Zu 17,24-26: Joh 1,14; 1 Thess 4,17; 2 Thess 1,12; Joh 1,10; 1 Joh 3,1; 4,6; Joh 14,21.

 

 

Evangelium

Joh 17, 20-26

Ich will, dass sie dort bei mir sind, wo ich bin

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:

20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.

21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,

23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

26Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, der Trauer in Freude verwandeln kann, bitten wir:

Schenke allen Gläubigen Friede und Freude im Heiligen Geist.

A.: Herr, erhöre uns.

Erfülle alle Seelsorger auf die Fürbitte des heiligen Philipp Neri mit deiner Menschenfreundlichkeit.

Tröste die Betrübten, und gib ihnen Zuversicht.

Lass uns nach dem Vorbild des heiligen Philipp Neri mit frohem Herzen allen Gutes tun.

Gütiger Gott, gib, dass wir auf die Fürbitte des heiligen Philipp Neri mit lauterem Herzen dir dienen durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Gütiger Gott,

am Fest des heiligen Philipp Neri

bringen wir dir das Opfer des Lobes dar.

Wie du ihm ein fröhliches Herz geschenkt hast,

so mache auch uns froh in deinem Dienst,

damit wir deinen Namen preisen und die Menschen lieben.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

Mt 28, 20

Ich bin alle Tage bei euch bis zum Ende der Welt -

so spricht der Herr. (MB 920)

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

durch die Teilnahme an diesem Mahl

schenke uns jene Freude,

durch die der heilige Philipp Neri

deine Liebe zu den Menschen bezeugt hat.

Lass uns immer nach dieser Speise hungern,

die das wahre Leben gibt.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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