20. Oktober
Hl. Wendelin
Einsiedler
Wendelin lebte zur Zeit des Bischofs Magnerich von Trier
(zwischen 560 und 580) als Einsiedler in den Vogesen. Nach der Legende war er
ein iro-schottischer Königssohn, der Hirt und Einsiedler und schließlich Abt
von Tholey wurde. Sein Grab in St. Wendelin (Saar) ist in einem Kalender ums
Jahr 1000 bezeugt; es wurde zu einem berühmten Wallfahrtsort. Durch Auswanderer
kam seine Verehrung auch nach Nordamerika und Osteuropa.
Commune-Texte:
Messformulare für heilige Männer
Schriftlesungen für heilige Männer
Tagesgebet
Gott unser Ursprung und Ziel,
du hast deinen Knecht,
den heiligen Einsiedler Wendelin,
auf dem Weg der evangelischen Armut
zur Freiheit des Geistes geführt
und ihn zu unserem Fürsprecher bestellt.
Hilf uns, dass wir in allen Sorgen dieses Lebens
stets das eine Notwendige suchen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung
Mit der „Kirche Gottes,
die in Korinth ist“ (1,2), ist es wie mit dem Volk Gottes im Alten Bund: Gott
schafft sich sein Volk aus nichts (1,28); er bevorzugt („erwählt“) das
Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes;
was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten
Christus: nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die
Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther
brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure
Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde
bildete? Das war doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich
schwache Leute, wohl auch asoziale Elemente fanden sich zusammen. Mit diesem
Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: der Mensch soll seine Armut
begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. - Dtn 7,7-8; Ri 7,2; 1
Sam 16,7; 2 Kor 4,7; Jak 2,5; Dtn 8,17-18; Eph 2,8-9; Jer 9,22-23; 2 Kor
10,17.
ERSTE Lesung |
1 Kor 1, 26-31 |
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
26Seht auf eure Berufung, Brüder! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern
das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu
machen.
28Und
das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts
ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit
kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von
ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer
sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der
Schrift.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a) |
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R |
(GL 629, 3 oder 649, 2) |
1 Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. |
VI. oder II. Ton |
2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.“
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst
mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)
7 Ich preise den Herrn, der mich beraten
hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der
Nacht.
8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke
nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt
meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in
Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude
in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Von der Gefahr des
Reichtums hat Jesus schon in der Bergpredigt gesprochen: der Mammon mit seinem
Anspruch steht in direktem Gegensatz zum Anspruch Gottes (Mt 6,24). Jesus verdammt
die Reichen nicht, er will sie retten. Wie schwierig das ist, sagt das Bild vom
Kamel und vom Nadelöhr; die Aussicht hindurchzukommen ist gleich Null. Mit
Recht erschrecken die Jünger, ähnlich wie sie beim Wort von der
Unauflöslichkeit der Ehe erschrocken sind (Mt 19,10). Jesus antwortet ihnen
auf zwei Fragen: 1. „Wer kann dann noch gerettet werden?“ (19,25), 2. „... was
werden wir dafür bekommen?“ (19,27). Gerettet wird nur, wen Gott rettet; darin
sind Arme und Reiche gleich, nur hat Gott es mit den Reichen schwerer: er muss
sie zuerst arm machen, und sie müssen sich seiner Hand überlassen. Die zweite,
von Petrus ausgesprochene Frage erhält eine doppelte Antwort: Wer Jesus
nachfolgt in Armut, Niedrigkeit und Tod, der wird auch bei ihm sein in der kommenden
Herrlichkeit; wer alles verlässt, wird alles gewinnen. Nur durch den Tod
hindurch gibt es Wiedergeburt und Welterneuerung. - Mk 10,23-31; Lk 18,24-30;
22,28-30; 1 Kor 6,2; Offb 20,4; Lk 14,26; Mt 20,16; Lk 13,30.
Evangelium |
Mt 19, 27-29 |
Ihr, die ihr alles verlassen habt und mir nachgefolgt seid, werdet das
Hundertfache erhalten
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
27In
jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir
nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus
erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der
Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir
nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.
29Und jeder,
der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter,
Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das
ewige Leben gewinnen.
Fürbitten
Wir
bitten Jesus Christus, der seine Jünger zu inständigem Gebet aufrief:
Lehre
alle Christen, im Gebet deine Nähe zu suchen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Lass
die Reichen erkennen, dass sie mit ihrem Besitz dir verantwortlich sind.
Gib
den Hungernden ihren Anteil an den Gütern der Erde.
Mehre
in uns das Vertrauen auf Gottes Hilfe.
Herr, unser Gott, auf die Fürsprache des heiligen Wendelin hilf uns, die zeitlichen Güter so zu gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.