Letzter Sonntag im Jahreskreis

Christkönigssonntag

Hochfest

Wir hören „König“ und denken an Macht auf der einen, gehorsame Unterwerfung auf der anderen Seite. In dieser Sprache wird auch im Alten Testament das Königtum Gottes dargestellt. Durch Jesus Christus haben wir sein anderes Verständnis von Königtum gelernt. Er ist ein König, der misshandelt und ans Kreuz geschlagen wird. Er ist König gerade durch das Kreuz: durch seine Hingabe für die Vielen.

EröffnungsversOffb 5, 12; 1, 6

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre.
Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschermacht in Ewigkeit.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast deinem geliebten Sohn
alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden
und ihn zum Haupt der neuen Schöpfung gemacht.
Befreie alle Geschöpfe von der Macht des Bösen,
damit sie allein dir dienen
und dich in Ewigkeit rühmen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Jahwe hat seinem Volk, das er aus Ägypten herausgeführt hat, nicht erlaubt, zu leben wie alle anderen Völker (1 Sam 8, 5). Zwar hat er der Einsetzung eines Königs zugestimmt, aber er selbst ist und bleibt König in Israel; ihm sind die Könige verantwortlich. – Der großen Persönlichkeit Davids gelang es, alle Stämme Israels in einem Reich zu vereinigen, aber nach Salomos Tod kam die große Spaltung. Jesus, der wahre König auf dem Thron Davids, wird in seinem Reich das Getrennte vereinigen, „und seine Herrschaft wird kein Ende haben“ (Lk 1, 33).

Erste Lesung2 Sam 5, 1–3

Sie salbten David zum König von Israel

Lesung
aus dem zweiten Buch Sámuel.

In jenen Tagen
1 kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron
und sagten: Wir sind doch dein Fleisch und Bein.
2Schon früher,
als noch Saul unser König war,
bist du es gewesen, der Israel hinaus
und wieder nach Hause geführt hat.
Der Herr hat zu dir gesagt:
Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein,
du sollst Israels Fürst werden.
3Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron;
der König David
schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn
und sie salbten David
zum König von Israel.

AntwortpsalmPs 122 (121), 1–3.4–5 (Kv: 1b)

Kv Zum Haus des Herrn wollen wir gehen. – KvGL 78,1

1Ich freute mich, als man mir sagte: *
„Zum Haus des Herrn wollen wir gehen.“
2Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: /
3Jerusalem, als Stadt erbaut, *
die fest in sich gefügt ist. – (Kv)
4Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, /
wie es Gebot ist für Israel, *
den Namen des Herrn zu preisen.
5Denn dort standen Throne für das Gericht, *
die Throne des Hauses David. – Kv

Zur 2. Lesung   Die großen Aussagen der Lesung führen uns mitten in das Geheimnis Gottes hinein. Von Gott her sollen wir die Welt und uns selber verstehen. Durch den Sohn hat Gott die Welt geschaffen, durch ihn will er sie versöhnen und retten: Wir leben nicht mehr in der Fremde, in der Finsternis; am Kreuz hat Jesus den Frieden gestiftet. Wir haben Grund zum Dank und zur Freude.

Zweite LesungKol 1, 12–20

Er hat uns aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
12Dankt dem Vater mit Freude!
Er hat euch fähig gemacht,
Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.
13Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen
und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.
14Durch ihn haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden.
15Er ist Bild des unsichtbaren Gottes,
der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.
16Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden,
das Sichtbare und das Unsichtbare,
Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten;
alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.
17Er ist vor aller Schöpfung
und in ihm hat alles Bestand.
18Er ist das Haupt,
der Leib aber ist die Kirche.
Er ist der Ursprung,
der Erstgeborene der Toten;
so hat er in allem den Vorrang.
19Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen,
20um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen.
Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen,
der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Mk 11, 9.10

Halleluja. Halleluja.
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David,
das nun kommt.
Halleluja.

Zum Evangelium   Die Aussagen über das Königtum Christi stehen in den Evangelien vor allem in der Kindheitsgeschichte und in der Leidensgeschichte. Die großen Worte des Engels bei der Verkündigung an Maria werden scheinbar vom Kreuz Lügen gestraft. Der Messias, der König der Juden: aus den hohen Titeln sind Spottworte geworden. Die Verbrecher rechts und links sind der verkörperte Hohn auf den Anspruch Jesu. Aber da sagt einer: Herr, denk an mich … ! So haben die Beter in Israel seit Jahrhunderten zu Gott gerufen. Jesus nimmt das Glaubensbekenntnis des reuigen Verbrechers an und antwortet ihm als König, der Macht hat.

EvangeliumLk 23, 35b–43

Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
35b verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus
und sagten: Andere hat er gerettet,
nun soll er sich selbst retten,
wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.
36Auch die Soldaten verspotteten ihn;
sie traten vor ihn hin,
reichten ihm Essig
37und sagten:
Wenn du der König der Juden bist,
dann rette dich selbst!
38Über ihm war eine Aufschrift angebracht:
Das ist der König der Juden.
39Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn:
Bist du denn nicht der Christus?
Dann rette dich selbst und auch uns!
40Der andere aber wies ihn zurecht
und sagte:
Nicht einmal du fürchtest Gott?
Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
41Uns geschieht recht,
wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
42Dann sagte er: Jesus,
denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!
43Jesus antwortete ihm:
Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Glaubensbekenntnis

Zur Eucharistiefeier   Jesus, König, ich danke dir, dass dein Reich so ganz anders ist, als alle irdischen Reiche und dass du mich einlädst, in deinem Reich mit dir zu leben. Danke für das große Vorrecht, an deinem Königtum Anteil haben zu dürfen. Dein Königreich ist jetzt schon unter uns, und ich darf hier und heute schon als Königskind leben.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
wir bringen das Opfer deines Sohnes dar,
das die Menschheit mit dir versöhnt.
Er, der für uns gestorben ist,
schenke allen Völkern Einheit und Frieden,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Präfation vom Königtum Christi

KommunionversPs 29 (28), 10–11

Der Herr thront als König in Ewigkeit.
Der Herr segne sein Volk mit Frieden.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns berufen,
Christus, dem König der ganzen Schöpfung, zu dienen.
Stärke uns durch diese Speise,
die uns Unsterblichkeit verheißt,
damit wir Anteil erhalten
an seiner Herrschaft und am ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Das Weizenkorn   (Der Großinquisitor:) „Hättest du Krone und Schwert genommen, so hätten sich dir alle freudig unterworfen. In einer einzigen Hand wäre die Herrschaft über die Leiber und über die Seelen vereint, und das Reich des ewigen Friedens wäre angebrochen. Du hast es versäumt … Du stiegst nicht herab vom Kreuz, als man dir mit Spott und Hohn zurief: Steig herab vom Kreuz, und wir werden glauben, dass du Gottes Sohn bist. Du stiegst nicht herab, weil du die Menschen nicht durch ein Wunder zu Sklaven machen wolltest, weil dich nach freier und nicht nach einer durch Wunder erzwungenen Liebe verlangte …“ (Fjodor Dostojewski, Die Brüder Karamasow)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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