Sonntag nach dem 6. Januar

Taufe des Herrn

Fest

Auch die Taufe Jesu ist ein Epiphaniegeschehen: Aufleuchten des sich offenbarenden Gottes. Der Vater nennt Jesus, der sich in die Reihe der Sünder gestellt hat, seinen geliebten Sohn. Der Geist Gottes ruht auf ihm, er wird ihn in die Wüste hinausführen, dann nach Galiläa, Jerusalem, Golgota. In der Kraft dieses Geistes wird Jesus sich als Opfer darbringen für die Sünde der Welt.

EröffnungsversVgl. Mt 3, 16–17

Als Jesus getauft war, öffnete sich der Himmel,
und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und die Stimme des Vaters aus dem Himmel sprach:
Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
bei der Taufe im Jordan
kam der Heilige Geist auf unseren Herrn Jesus Christus herab
und du hast ihn als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Gib, dass auch wir,
die aus dem Wasser und dem Heiligen Geist wieder geboren sind,
in deinem Wohlgefallen stehen
und als deine Kinder aus der Fülle dieses Geistes leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Oder:

Allmächtiger Gott,
dein einziger Sohn,
vor aller Zeit aus dir geboren,
ist in unserem Fleisch sichtbar erschienen.
Wie er uns gleichgeworden ist in der menschlichen Gestalt,
so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Zur 1. Lesung   In der Form einer Gottesrede beschreibt der Prophet die Berufung des „Knechtes“. Der Gottesknecht, eine geheimnisvolle prophetisch-königliche Gestalt im zweiten Teil des Jesaja-Buches, soll allen Völkern Gottes Treue und Erbarmen verkünden: Für diese Aufgabe wird er mit dem Geist Gottes ausgerüstet. Das Neue Testament sieht diese Aussage in Jesus Christus erfüllt (vgl. Jes 42, 1 und das Gotteswort bei der Taufe Jesu: Mt 3, 17).

1Erste LesungJes 42, 5a.1–4.6–7

Siehe, das ist mein Knecht, an ihm finde ich Gefallen

Lesung
aus dem Buch Jesája.

5aSo spricht Gott, der Herr:
1Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze;
das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen.
Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt,
er bringt den Nationen das Recht.
2Er schreit nicht und lärmt nicht
und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen.
3Das geknickte Rohr zerbricht er nicht
und den glimmenden Docht löscht er nicht aus;
ja, er bringt wirklich das Recht.
4Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt,
bis er auf der Erde das Recht begründet hat.
Auf seine Weisung warten die Inseln.
6Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen,
ich fasse dich an der Hand.
Ich schaffe und mache dich
zum Bund mit dem Volk,
zum Licht der Nationen,
7um blinde Augen zu öffnen,
Gefangene aus dem Kerker zu holen
und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.

1AntwortpsalmPs 29 (28), 1–2.3ac–4.3b u. 9b–10 (Kv: vgl. 11b)

Kv Der Herr schenkt seinem Volk den Frieden. – KvGL 263

1Bringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, *
bringt dar dem Herrn Ehre und Macht!
2Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens, *
werft euch nieder vor dem Herrn in heiliger Majestät! – (Kv)
3acDie Stimme des Herrn über den Wassern: *
der Herr über gewaltigen Wassern.
4Die Stimme des Herrn voller Kraft, *
die Stimme des Herrn voll Majestät. – (Kv)
3bDer Gott der Ehre hat gedonnert. *
9bIn seinem Palast ruft alles: Ehre!
10Der Herr thronte über der Flut, *
der Herr thronte als König in Ewigkeit. – Kv

Oder:

Zur 1. Lesung   Jahwe, der Gott Israels, denkt an sein Volk; er tröstet es in der Not des babylonischen Exils nicht nur mit Worten; er wird es wieder heimführen, wie er es einst aus Ägypten herausgeführt hat. Er selbst wird mit seinem Volk ziehen, daher die Aufforderung, dem Herrn den Weg zu bahnen (Jes 40, 3–4). Die Aufforderung ergeht an die himmlischen Mächte; das Volk selbst ist dazu nicht imstande. Gott offenbart seine Liebe, indem er dem Volk alle Schuld vergibt (40, 1); er zeigt seine Macht, indem er es in die Heimat zurückführt. Zion (= Jerusalem) soll nicht mutlos werden; es soll die frohe Botschaft glauben und sie weitersagen.

2Erste LesungJes 40, 1–5.9–11

Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alles Fleisch wird sie sehen

Lesung
aus dem Buch Jesája.

1Tröstet, tröstet mein Volk,
spricht euer Gott.
2Redet Jerusalem zu Herzen
und ruft ihr zu,
dass sie vollendet hat ihren Frondienst,
dass gesühnt ist ihre Schuld,
dass sie empfangen hat aus der Hand des Herrn Doppeltes
für all ihre Sünden!
3Eine Stimme ruft:
In der Wüste bahnt den Weg des Herrn,
ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
4Jedes Tal soll sich heben,
jeder Berg und Hügel sich senken.
Was krumm ist, soll gerade werden,
und was hüglig ist, werde eben.
5Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn,
alles Fleisch wird sie sehen.
Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
9Steig auf einen hohen Berg,
Zion, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme mit Macht,
Jerusalem, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht!
Sag den Städten in Juda:
Siehe, da ist euer Gott.
10Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht,
er herrscht mit starkem Arm.
Siehe, sein Lohn ist mit ihm
und sein Ertrag geht vor ihm her.
11Wie ein Hirt weidet er seine Herde,
auf seinem Arm sammelt er die Lämmer,
an seiner Brust trägt er sie,
die Mutterschafe führt er behutsam.

2AntwortpsalmPs 104 (103), 1–2.3–4.24–25.27–28.29–30 (Kv: 1ab)

Kv Preise den Herrn, meine Seele!GL 58,1
Herr, mein Gott, überaus groß bist du! – Kv

1Preise den Herrn, meine Seele! /
Herr, mein Gott, überaus groß bist du! *
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel, *
du spannst den Himmel aus gleich einem Zelt. – (Kv)
3Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. /
Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, *
du fährst einher auf den Flügeln des Windes.
4Du machst die Winde zu deinen Boten, *
zu deinen Dienern Feuer und Flamme. – (Kv)
24Wie zahlreich sind deine Werke, Herr, /
sie alle hast du mit Weisheit gemacht, *
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
25Da ist das Meer, so groß und weit, *
darin ein Gewimmel, nicht zu zählen: kleine und große Tiere. – (Kv)
27Auf dich warten sie alle, *
dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.
28Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein, *
öffnest du deine Hand, werden sie gesättigt mit Gutem. – (Kv)
29Verbirgst du dein Angesicht, sind sie verstört, /
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin *
und kehren zurück zum Staub.
30Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen *
und du erneuerst das Angesicht der Erde. – Kv

Zur 2. Lesung   Gott hat auf Jesus, als er getauft wurde, den Heiligen Geist herabgesandt; er hat Jesus als seinen Sohn bezeugt und zum Messias gesalbt. Durch ihn hat er allen Menschen, Juden und Heiden, Versöhnung und Frieden verkündet. Das ist die Predigt der apostolischen Zeit, die gute Nachricht auch für die heutige Welt.

1Zweite LesungApg 10, 34–38

Gott hat Jesus gesalbt mit dem Heiligen Geist

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
34 begann Petrus zu reden
und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich,
dass Gott nicht auf die Person sieht,
35sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist,
wer ihn fürchtet
und tut, was recht ist.
36Er hat das Wort den Israeliten gesandt,
indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus:
Dieser ist der Herr aller.
37Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist,
angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
38wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat
mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog,
Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.

1Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Mt 3, 16.17; Mk 9, 7

Halleluja. Halleluja.
Der Himmel tat sich auf und eine Stimme sprach:
Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.
Halleluja.

Oder:

Zur 2. Lesung   Zwischen dem ersten Erscheinen Gottes, dem Erscheinen seiner Gnade in der Menschwerdung des Sohnes, und dem Offenbarwerden seiner Herrlichkeit verläuft die Zeit der Kirche und unser eigenes Leben. Gottes Gnade will uns erziehen. Und durch uns soll der Welt etwas von der Güte Gottes erfahrbar werden. – In Jesus Christus ist die Güte Gottes sichtbar geworden. Zugleich ist klar geworden, dass vor Gott kein Mensch gut ist. Gedanken solcher Art wären Selbstgerechtigkeit und damit ein Selbstbetrug. Davon befreit uns Gottes Wort und Gottes Tat.

2Zweite LesungTit 2, 11–14; 3, 4–7

Er hat uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus.

2, 11Die Gnade Gottes ist erschienen,
um alle Menschen zu retten.
12Sie erzieht uns dazu,
uns von der Gottlosigkeit
und den irdischen Begierden loszusagen
und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben,
13während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten:
auf das Erscheinen der Herrlichkeit
unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.
14Er hat sich für uns hingegeben,
damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöse
und für sich ein auserlesenes Volk schaffe,
das voll Eifer danach strebt, das Gute zu tun.
3, 4Als die Güte
und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Retters, erschien,
5 hat er uns gerettet
– nicht aufgrund von Werken der Gerechtigkeit,
die wir vollbracht haben,
sondern nach seinem Erbarmen –
durch das Bad der Wiedergeburt
und die Erneuerung im Heiligen Geist.
6Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen
durch Jesus Christus, unseren Retter,
7damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden
und das ewige Leben erben, das wir erhoffen.

2Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 3, 16

Halleluja. Halleluja.
Johannes sagte:
Es kommt einer, der stärker ist als ich.
Mit dem Heiligen Geist und mit dem Feuer wird er euch taufen.
Halleluja.

Zum Evangelium   Jesus stellt sich mitten unter die Menschen und lässt sich taufen. Er steht in der Mitte der Zeit: Der Geist Gottes, der bisher durch die Propheten gesprochen hat, spricht von jetzt an durch Jesus, den Christus, den Messias. Der Geist ist die Kraft Gottes und die verheißene Gabe für das Volk Gottes, die Zuwendung Gottes zu den Menschen. Er macht „heute“ die Glaubenden zu Söhnen und Töchtern Gottes.

EvangeliumLk 3, 15–16.21–22

Jesus ließ sich taufen; und während er betete, öffnete sich der Himmel

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
15 war das Volk voll Erwartung
und alle überlegten im Herzen,
ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
16Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort:
Ich taufe euch mit Wasser.
Es kommt aber einer, der stärker ist als ich,
und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
21Es geschah aber,
dass sich zusammen mit dem ganzen Volk
auch Jesus taufen ließ.
Und während er betete,
öffnete sich der Himmel
22und der Heilige Geist
kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab
und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Vater, ich danke dir, dass du mich durch die Taufe als dein geliebtes Kind angenommen hast. Und ich danke dir, dass ich durch Jesus im Heiligen Geist Zugang habe zu der liebenden Gemeinschaft mit dir und deinem Sohn. Ich bin getauft, und darum gehöre ich zu dir. Danke, dass diese Gemeinschaft in der Eucharistie für mich konkret erfahrbar ist.

Gabengebet

Gott, unser Vater,
wir feiern den Tag,
an dem du Jesus
als deinen geliebten Sohn geoffenbart hast.
Nimm unsere Gaben an
und mache sie zum Opfer Christi,
der die Sünden der ganzen Welt abgewaschen hat.
Er, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Präfation von der Taufe des Herrn

KommunionversJoh 1, 30.34

Dieser ist es, über den Johannes gesagt hat:
Ich habe es gesehen und lege Zeugnis ab:
Dieser ist der Sohn Gottes.

Schlussgebet

Gütiger Gott,
du hast uns mit deinem Wort
und dem Brot des Lebens genährt.
Gib, dass wir gläubig auf deinen Sohn hören,
damit wir deine Kinder heißen
und es in Wahrheit sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Neue Schöpfung

Wenn der Himmel sich öffnet, ist das nicht nur eine äußerliche Sache, sondern es ist vor allem etwas Innerlich-Religiöses. Von der göttlichen Natur strömt Fülle des Lichts in die menschliche Natur Jesu … Der Geist wird sichtbar in Gestalt der schwebenden Taube; jener Geist, der über der Urflut schwebte und über dem Schoß der Jungfrau Maria, ist der fruchtbare Geist, der nun auf Jesus kommt, um mit schöpferischer Gewalt aus seinen menschlichen Worten und Taten eine neue Welt, ein neues Leben, eine Neuschöpfung zu machen: die Welt des Göttlichen mitten im Menschlichen. (Richard Gutzwiller)

 

P. Anselm Schott

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