Vierter Sonntag der Osterzeit

Manche Menschen erheben Anspruch auf Führung. Sie wecken große Erwartungen und, versprechen Freiheit, Glück – wenn wir ihnen folgen. Jesus ist der Führer zum wahren Leben, er ist der gute Hirt.

EröffnungsversPs 33 (32), 5–6

Die Erde ist voll von der Huld des Herrn.
Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen.
Halleluja.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Die Pfingstrede des Petrus ist eine Missions- und Bekehrungspredigt, die erste, die uns im Neuen Testament überliefert wird. Die entscheidende Aussage ist: Jesus lebt; ihr habt ihn gekreuzigt, aber Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht. Das ist die Nachricht, zu der jeder, der sie hört, Stellung nehmen muss. Allen wird das Heil angeboten, Israel zuerst, aber auch „denen in der Ferne“, das heißt allen Völkern der Erde.

Erste LesungApg 2, 14a.36–41

Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

14aAm Pfingsttag trat Petrus auf,
zusammen mit den Elf;
er erhob seine Stimme und begann zu reden:
36Mit Gewissheit erkenne das ganze Haus Israel:
Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht,
diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
37Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz
und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln:
Was sollen wir tun, Brüder?
38Petrus antwortete ihnen: Kehrt um
und jeder von euch
lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen
zur Vergebung eurer Sünden;
dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
39Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung
und all denen in der Ferne,
die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.
40Mit noch vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie:
Lasst euch retten aus diesem verdorbenen Geschlecht!
41Die nun, die sein Wort annahmen,
ließen sich taufen.
An diesem Tag
wurden ihrer Gemeinschaft
etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.

AntwortpsalmPs 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)

Kv Der Herr ist mein Hirt,GL 37, 1
nichts wird mir fehlen. – Kv

Oder:

Kv Halleluja. – Kv

1Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3Meine Lebenskraft bringt er zurück. *
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. – (Kv)
4Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
5Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
6Ja, Güte und Huld *
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn *
für lange Zeiten. – Kv

Zur 2. Lesung   Was der erste Petrusbrief den Christen sagt, die als Sklaven leben müssen, ist alles andere als eine „Sklavenmoral“. Wer in einer heidnischen Welt als Christ lebt, wird Schläge bekommen, auch wenn er kein Sklave ist. Aber das erniedrigt nicht ihn. Er kann auf Christus schauen: auf den, der unsere Not gelitten und unsere Sünden getragen hat; er heilt unsere Wunden, er ist der gute Hirt.

Zweite Lesung1 Petr 2, 20b–25

Ihr habt euch hingewandt zum Hirten und Hüter eurer Seelen

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Geliebte,
20bwenn ihr recht handelt und trotzdem Leiden erduldet,
das ist eine Gnade in den Augen Gottes.
21Dazu seid ihr berufen worden;
denn auch Christus hat für euch gelitten
und euch ein Beispiel gegeben,
damit ihr seinen Spuren folgt.
22Er hat keine Sünde begangen
und in seinem Mund war keine Falschheit.
23Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht;
als er litt, drohte er nicht,
sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter.
24Er hat unsere Sünden
mit seinem eigenen Leib auf das Holz des Kreuzes getragen,
damit wir tot sind für die Sünden
und leben für die Gerechtigkeit.
Durch seine Wunden seid ihr geheilt.
25Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe,
jetzt aber habt ihr euch hingewandt
zum Hirten und Hüter eurer Seelen.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.

Zum Evangelium   Hirt und Herde sind bei einem Hirtenvolk selbstverständliche Bezeichnungen für Herrscher und Volk, auch für Lehrer und Gemeinde. Im Alten Testament wird Gott der Hirt seines Volkes genannt (Ps 23; Ps 95, 7; Ez 34). Wenn Jesus nun sich als den guten Hirten bezeichnet und als die Tür zum Leben, so liegt darin ein ungeheurer Anspruch: Er selbst ist für die Menschen die Offenbarung Gottes; es gibt keine rettende Wahrheit und keinen Weg zum Leben außer ihm. Wer in der Gemeinde als Hirt und Lehrer aufgestellt ist, steht im Dienst und unter dem Gericht dieses „guten Hirten“.

EvangeliumJoh 10, 1–10

Ich bin die Tür zu den Schafen

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
1Amen, amen, ich sage euch:
Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,
sondern anderswo einsteigt,
der ist ein Dieb und ein Räuber.
2Wer aber durch die Tür hineingeht,
ist der Hirt der Schafe.
3Ihm öffnet der Türhüter
und die Schafe hören auf seine Stimme;
er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus.
4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,
geht er ihnen voraus
und die Schafe folgen ihm;
denn sie kennen seine Stimme.
5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen,
sondern sie werden vor ihm fliehen,
weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;
aber sie verstanden nicht den Sinn
dessen, was er ihnen gesagt hatte.
7Weiter sagte Jesus zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ich bin die Tür zu den Schafen.
8Alle, die vor mir kamen,
sind Diebe und Räuber;
aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
9Ich bin die Tür;
wer durch mich hineingeht,
wird gerettet werden;
er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10Der Dieb
kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;
ich bin gekommen,
damit sie das Leben haben
und es in Fülle haben.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Auf seine Stimme hören und seiner Spur folgen: darauf kommt es an. – Hier ist der Ort und jetzt ist die Zeit, meinen Alltag zu unterbrechen, mich neu auszurichten an dem, was meinem Leben Sinn und Tiefe gibt.

Gabengebet

Herr, unser Gott,gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns
zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation

Kommunionvers

Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe.
Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.

Schlussgebet

Gott, du Hirt deines Volkes,sieh voll Huld auf deine Herde,
die durch das kostbare Blut deines Sohnes erkauft ist;
bleibe bei ihr
und führe sie auf die Weide des ewigen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Warum sind die meisten Menschen so ruhelos? Und so maßlos? Was erwarten sie von ihrem Leben? Sie wollen frei sein und das Leben in Fülle haben. Aber im Grunde denken sich viele nichts dabei, sondern lassen sich einfach treiben. Leben in Fülle – das ist es ja, was wir alle wollen. Für viele bedeutet „Fülle“ freilich in erster Linie, alle Genussmöglichkeiten auszuschöpfen, jede Nacht eine andere Party, Urlaubszeiten voller Animation und Entertainment. Auch die Übersteigerung des Genusses in Drogen hat ja Konjunktur. Wirkliche Freiheit und damit auch Fülle aber findet der Mensch, der sich selbst kennt, seine Möglichkeiten und seine Grenzen. Er kennt sein Maß und weiß, dass die absolute Fülle erst in Gott erreicht werden kann. Jesus hat gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10, 10). (Notker Wolf)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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