Vierter Sonntag der Osterzeit

Die Kirche Christi hat nur den einen guten Hirten; sie hört auf die Stimme dessen, der sein Leben für sie dahingab. Aber dieser Eine hat andere „Hirten“ in seinen Dienst genommen. „Wer auf euch hört, der hört auf mich.“ – Das Bildwort vom Hirten ist durch kein anderes zu ersetzen und wir können es verdeutlichen durch Vorstellungen, die heutigen Menschen näherliegen: der gute Kamerad, der treue Freund. Wer Christus findet, der hat das Leben gewonnen; Christus hat ihn gefunden und angenommen.

EröffnungsversPs 33 (32), 5–6

Die Erde ist voll von der Huld des Herrn.
Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen.
Halleluja.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Nach Ostern und Pfingsten nahm das Evangelium seinen Weg „bis an die Grenzen der Erde“. Am Übergang von der Urgemeinde zur universalen Kirche aus Juden und Heiden steht Paulus, der Sohn einer gesetzestreuen jüdischen Familie. Er ging zuerst in die Städte Kleinasiens, später nach Griechenland hinüber und schließlich nach Rom. Überall verkündete er das Evangelium zuerst den jüdischen Diasporagemeinden; aber das Judentum in seiner Gesamtheit verschloss sich der Botschaft, und Paulus hat begriffen, dass er zum Apostel der Heiden berufen war (Gal 1, 13; Eph 3, 8).

Erste LesungApg 13, 14.43b–52

Da ihr euch selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachtet, wenden wir uns jetzt an die Heiden

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen
14 wanderten Paulus und Bárnabas von Perge weiter
und kamen nach Antióchia in Pisídien.
Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.
43bEs schlossen sich viele Juden und fromme Proselýten
Paulus und Bárnabas an.
Diese redeten ihnen zu
und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben.
44Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt,
um das Wort des Herrn zu hören.
45Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig,
widersprachen den Worten des Paulus
und stießen Lästerungen aus.
46Paulus und Bárnabas aber erklärten freimütig:
Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden.
Da ihr es aber zurückstoßt
und euch selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachtet,
siehe, so wenden wir uns jetzt an die Heiden.
47Denn so hat uns der Herr aufgetragen:
Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht,
bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.
48Als die Heiden das hörten, freuten sie sich
und priesen das Wort des Herrn;
und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.
49Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.
50Die Juden jedoch
hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen
und die Ersten der Stadt auf,
veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Bárnabas
und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
51Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen
und zogen nach Ikónion.
52Und die Jünger wurden mit Freude
und Heiligem Geist erfüllt.

AntwortpsalmPs 100 (99), 1–3.4–5 (Kv: vgl. 3c)

Kv Wir sind das Volk des Herrn,GL 56,1
die Herde seiner Weide. – Kv

Oder: Kv Halleluja. – Kv
1Jauchzt dem Herrn, alle Lande! /
2Dient dem Herrn mit Freude! *
Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /
Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, *
sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv)
4Kommt mit Dank durch seine Tore, /
mit Lobgesang in seine Höfe! *
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5Denn der Herr ist gut, /
ewig währt seine Huld *
und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv

Zur 2. Lesung   In der Offenbarung des Johannes steht eine Reihe von Visionen über die Katastrophen der Weltgeschichte, die Gerichte Gottes. Dazwischen öffnet sich dem Seher die himmlische Welt, die größere Wirklichkeit; sie soll als Kern und Ziel des Weltgeschehens verstanden werden. Die Welt ist demnach nicht nur Finsternis; das geopferte Lamm ist der gute Hirt, der Retter und Heiland. Die wegen ihres Glaubens Verfolgten und Gemordeten sind in Wirklichkeit die Geretteten; die Märtyrer sind die Erstlingsgabe, durch die die Schöpfung ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllt: in Dank und Freude Gott anzubeten.

Zweite LesungOffb 7, 9.14b–17

Das Lamm wird sie weiden und zu den Quellen des Lebens führen

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

9Ich, Johannes, sah: eine große Schar
aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen;
niemand konnte sie zählen.
Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm,
gekleidet in weiße Gewänder,
und trugen Palmzweige in den Händen.
14bUnd einer der Ältesten sagte zu mir:
Dies sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen;
sie haben ihre Gewänder gewaschen
und im Blut des Lammes weiß gemacht.
15Sie stehen vor dem Thron Gottes
und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel;
und der, der auf dem Thron sitzt,
wird sein Zelt über ihnen aufschlagen.
16Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden
und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze
wird auf ihnen lasten.
17Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden
und zu den Quellen führen,
aus denen das Wasser des Lebens strömt,
und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.

Zum Evangelium   Jesus offenbart sich als der gute Hirte. Er kennt die Seinen; sie gehören ihm, und er gehört ihnen. Er beschützt sie und rettet sie in der Gefahr, er schenkt ihnen das Leben. Die Schafe kennen die Stimme ihres Hirten, sie vertrauen ihm und folgen ihm. Über sie hat das Böse und selbst der Tod keine Macht mehr. Wer zu Christus gehört, ist bei Gott geborgen.

EvangeliumJoh 10, 27–30

Ich gebe meinen Schafen ewiges Leben

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
27Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie
und sie folgen mir.
28Ich gebe ihnen ewiges Leben.
Sie werden niemals zugrunde gehen
und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
29Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle
und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.
30Ich und der Vater sind eins.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Guter Gott, ich danke dir, dass du der gute Hirte bist und uns alles gibst, was wir brauchen. Ich bitte dich um Verzeihung, wo ich manchmal aus der Herde ausgebrochen bin und meinen eigenen Weg gehen wollte. Ich will mich dir ganz neu anvertrauen und mich von dir führen lassen.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
gib, dass wir dir allzeit danken
durch die Feier der österlichen Geheimnisse.
In ihnen führst du das Werk der Erlösung fort,
mache sie für uns
zur Quelle der unvergänglichen Freude.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation

Kommunionvers

Auferstanden ist der Gute Hirt. Er gab sein Leben für die Schafe.
Er ist für seine Herde gestorben. Halleluja.

Schlussgebet

Gott, du Hirt deines Volkes,
sieh voll Huld auf deine Herde,
die durch das kostbare Blut deines Sohnes erkauft ist;
bleibe bei ihr
und führe sie auf die Weide des ewigen Lebens.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Nach seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus Christus durch seinen Geist in dieser Welt etwas Neues gestiftet: die brüderliche Gemeinschaft all derer, die durch Glauben und Liebe zu ihm gehören: die Kirche. In ihr gibt es vielerlei Gaben und Möglichkeiten, einander zu helfen, wie auch ein Leib viele Glieder hat, deren Zusammenwirken das Leben des ganzen Leibes erst möglich macht. (Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Die Kirche in der Welt von heute, 32)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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