Montag der 2. Woche der Fastenzeit

 

Eröffnungsvers

Ps 26 (25), 11-12

Erlöse mich, Herr, und sei mir gnädig.

Mein Fuß steht auf festem Grund.

Den Herrn will ich preisen in der Gemeinde.

 

 

Tagesgebet

Ewiger Gott,

zum Heil unserer Seele verlangst du,

dass wir den Leib in Zucht nehmen und Buße tun.

Gib uns die Kraft,

dass wir uns von Sünden frei halten

und die Gebote erfüllen,

die uns deine Liebe gegeben hat.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Immer hat es mit zur Aufgabe des Propheten gehört, vor Gott als Mittler und Fürbitter für sein Volk einzutreten. Unsere Lesung ist Teil eines langen Buß- und Bittgebets, das Daniel für sein Volk darbringt (V. 4b-19). Die Gedankengänge sind ähnlich wie im Gebet des Asarja (Dan 3: 3. Fastenwoche - Dienstag). Hier wie dort wird anerkannt: „Du, Herr, bist im Recht, uns aber steht ... die Schamröte im Gesicht“ (9,7). Die Bitte um Verzeihung und Hilfe beruft sich erstens auf die Barmherzigkeit Gottes (V. 9), zweitens auf seine früheren Machterweise (V. 15). Der letzte Grund, zu helfen, liegt für Gott aber in der Ehre seines Namens: „Dein Name ist doch über deiner Stadt und deinem Volk ausgerufen“ (V. 19). - Ex 34,6-7; Dtn 7,9.21; Neh 1,5; 1 Kön 8,46-51; Tob 3,3; Bar 1,15-22; Neh 9,34; Jer 7,25-26; Dtn 28,64; Neh 9,17; Dtn 28,15; Jer 26,4-6.

 

 

ERSTE Lesung

Dan 9, 4b-10

Wir haben gesündigt und unrecht getan

Lesung aus dem Buch Daniel

4bHerr, du großer und Furcht erregender Gott, du bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten, deinen Bund und deine Gnade.

5Wir haben gesündigt und unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Gesetzen sind wir abgewichen.

6Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen Bürgern des Landes geredet haben.

7Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die Treue gebrochen.

8Ja, Herr, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen, Oberen und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt.

9Aber der Herr, unser Gott, schenkt Erbarmen und Vergebung. Ja, wir haben uns gegen ihn empört.

10Wir haben nicht auf die Stimme des Herrn, unseres Gottes, gehört und seine Befehle nicht befolgt, die er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben hat.

 

 

Antwortpsalm

Ps 79 (78), 5 u. 8.9.11 u. 13 (R: vgl. Ps 103 [102], 10a)

          R Vergilt uns nicht nach unsern Sünden, o Herr! - R (GL neu 639,1)
5        Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? IV. Ton

          Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?

8        Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an!

          Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen!

          Denn wir sind sehr erniedrigt. - (R)

9        Um der Ehre deines Namens willen

          hilf uns, du Gott unsres Heils!

          Um deines Namens willen reiß uns heraus

          und vergib uns die Sünden! - (R)

11      Das Stöhnen der Gefangenen dringe zu dir.

          Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines Armes!

13      Wir, dein Volk, die Schafe deiner Weide,

          wollen dir ewig danken,

          deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.

          R Vergilt uns nicht nach unsern Sünden, o Herr!

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 6, 63b.68c

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! - R

Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.

Du hast Worte des ewigen Lebens.

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

 

 

Zum Evangelium Bei Matthäus lesen wir die Forderung: „Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48). Bei Lukas heißt es: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“ (6,36); das dürfte die ursprünglichere Form des Jesuswortes sein. Die Forderung „Seid barmherzig“ steht im Anschluss an das Gebot der Feindesliebe (6,35) und bildet bei Lukas den Auftakt zu vier weiteren Forderungen: „Richtet nicht ... Verurteilt nicht ... Erlasst einander (oder: Sprecht los) ... Gebt ...“ Das alles steht unter dem Motiv der Barmherzigkeit und der Nachahmung Gottes. Dem Verhalten des Menschen wird das Gericht Gottes entsprechen. Aber durch die Erweiterung von Vers 38 bei Lukas (im Vergleich zu Mt 7,2) verlagert sich der Akzent von der Strenge auf die Großmut Gottes, von der Furcht auf die Hoffnung. Gott ist immer der Größere, der Großmütigere. - Ex 34,6-7; Mt 7,1-2; Jak 2,13; Spr 12,14; Mk 4,24.

 

 

Evangelium

Lk 6, 36-38

Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas    

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

36Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

37Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

38Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

 

 

Fürbitten

Zu Jesus Christus, der uns die Barmherzigkeit des Vaters offenbarte, wollen wir beten:

Lass die Glaubensboten zuversichtlich die frohe Botschaft verkünden. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Tilge den Geist der Rache und Vergeltung aus den Völkern. (Stille) Christus, höre uns.

Tröste alle Leidenden und Bedrängten. (Stille) Christus, höre uns.

Schenke unseren Verstorbenen die Freude des Himmels. (Stille) Christus, höre uns.

Ewiger Vater, komm uns mit deinem Erbarmen entgegen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr,

du hast uns

zur Feier der göttlichen Geheimnisse versammelt.

Nimm unser Gebet gnädig an

und stärke uns,

damit wir den Versuchungen dieser Welt

nicht erliegen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen für die Fastenzeit

 

 

Kommunionvers

Lk 6, 36

Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist - so spricht der Herr.

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

dieses heilige Mahl mache uns frei von Schuld

und gebe uns Anteil an der Freude des Himmels.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Wundere dich nicht,  dass ein Mensch Nachahmer Gottes werden kann. Er kann es, wenn er will. Denn nicht Beherrschung des Nächsten. nicht der Wille, vor dem Schwächeren im Vorteil zu sein, noch Reichtum und Gewalt über die Ärmeren bedeuten das Glück, und nicht kann jemand hierin Gott nachahmen; das liegt außerhalb seiner Größe. Sondern wer die Last des Nächsten trägt, wer dem andern, der geringer ist, mit dem, worin er besser gestellt ist, eine Wohltat erweist, wer das, was er von Gott erhalten hat, den Bedürftigen schenkt und so ein Gott der Empfangenden wird, der ist ein Nachahmer Gottes“ (Brief an Diognet, Kap. 10, 3. Jh.).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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