DIENSTAG DER 25. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Gott und Vater aller Menschen.

Du willst, dass wir in deinem Namen

Frieden bringen, wo Zwietracht herrscht,

Glauben wecken, wo Zweifel um sich greift,

die Hoffnung beleben,

wo Traurigkeit die Menschen lähmt.

Hilf uns, dass wir deine Liebe bekannt machen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 17)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Der Wiederaufbau der Stadt und des Tempels von Jerusalem ging langsam und mühselig voran. Von einer glanzvollen Wiederaufrichtung des davidischen Reiches, von der viele geträumt hatten, war keine Rede. Jerusalem war ein Teil der persischen Provinz Samaria. Die Gelder für den Tempelbau sollten aus der Provinzkasse fließen, aber dazu war ein neuerlicher Erlass des Perserkönigs Darius nötig, der die Anordnungen seines Vorgängers Kyrus bestätigte und ihre Durchführung verlangte. In Jerusalem gelang es den Propheten Haggai und Sacharja, im Volk wieder Mut und Begeisterung zu wecken. So konnte schließlich im Frühjahr 515 v. Chr. der neue Tempel eingeweiht werden, fast 72 Jahre nach der Zerstörung des ersten Tempels. Es war ein ärmlicher Tempel im Vergleich zum Tempel Salomos, und es war ein armes Volk, das die Einweihung feierte. Aber dieser Rest des Volkes weiß sich als „ganz Israel“ (V. 17). - Hag 1.

 

 

ERSTE Lesung

Esra 6, 7-8.l2b.14-20

Sie konnten den Bau vollenden und feierten das Pascha-Fest

Lesung aus dem Buch Esra

In jenen Tagen schrieb König Darius an die Beamten des Gebietes jenseits des Stromes:

7Lasst die Arbeit am Gotteshaus weitergehen! Der Statthalter der Juden und ihre Ältesten mögen das Gotteshaus an seiner früheren Stelle wieder aufbauen.

8Auch ordne ich an, wie ihr die Ältesten der Juden dort beim Bau jenes Gotteshauses unterstützen sollt: Aus den königlichen Einkünften, die das Gebiet jenseits des Stroms aufbringt, sollen jenen Männern pünktlich die Kosten bezahlt werden, damit sie nicht aufgehalten werden.

12bIch, Darius, habe den Befehl gegeben; man befolge ihn genau.

14Die Ältesten der Juden bauten weiter. Dank der Wirksamkeit Haggais, des Propheten, und Sacharjas, des Sohnes Iddos, kamen sie gut voran. Sie konnten den Bau vollenden, wie der Gott Israels es geboten und wie Kyrus und Darius sowie der Perserkönig Artaxerxes es befohlen hatten.

15Das Gotteshaus war fertig am dritten Tag des Monats Adar, im sechsten Jahr der Regierung des Königs Darius.

16Die Israeliten, die Priester, die Leviten und die Übrigen, die heimgekehrt waren, feierten voll Freude die Einweihung dieses Gotteshauses.

17Bei der Einweihung des Gotteshauses brachten sie als Opfer dar: hundert Stiere, zweihundert Widder und vierhundert Lämmer, dazu als Sündopfer für ganz Israel zwölf Ziegenböcke, entsprechend der Zahl der Stämme Israels.

18Für den Gottesdienst in Jerusalem bestellten sie die Priester nach ihren Klassen und die Leviten nach ihren Abteilungen, wie es das Buch des Mose vorschreibt.

19Am vierzehnten Tag des ersten Monats feierten die Heimkehrer das Pascha-Fest.

20Jeder der Priester und Leviten hatte sich gereinigt, so dass sie alle rein waren. Die Leviten schlachteten das Paschalamm für alle Heimkehrer und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst.

 

 

Antwortpsalm

Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b)

          R Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R

(GL neu 68, 1)

1        Ich freute mich, als man mir sagte:

VI. Ton

          „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“

2        Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:

3        Jerusalem, du starke Stadt,

          dicht gebaut und fest gefügt. - (R)

4        Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn,

          wie es Israel geboten ist,

          den Namen des Herrn zu preisen.

5        Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht,

          die Throne des Hauses David. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Die älteren Weisheitslehrer des Alten Testaments wollen den Menschen den Weg zu Glück und Erfolg zeigen. Der Gedanke eines jenseitigen Glücks spielt noch keine nennenswerte Rolle; es handelt sich um den Menschen in seinem gegenwärtigen Leben, gelegentlich auch um sein Weiterleben im Gedächtnis der Menschen. Über den Wert oder Unwert dieses Lebens entscheidet Gott; er ist es, der die Herzen wägt und prüft (V. 2). Was vor ihm wiegt, ist in Vers 3 in die Worte „Gerechtigkeit“ und „Recht“ zusammengefasst. Gerechtigkeit gibt es aber nur, wo es auch Güte und Erbarmen gibt (V. 10.13). - Die Lehrsprüche dieses Abschnitts sind ohne straffen Zusammenhang aneinander gereiht. Trotzdem haben sie eine gewisse Einheit durch das ständige Fragen nach dem, was vor Gott recht ist. Das ist der Weg der praktischen Wahrheit - nicht nur in Israel. - Lk 16,15; 18,9-14; 1 Sam 15,22; Ps 51,18-19; Hos 6,6; Am 5,22; Ps 101,5. - Zu 21,10-13: Spr 19,25; Mt 6,15; Jak 2,13.

 

 

ERSTE Lesung

Spr 21, 1-6.10-13

Der Herr prüft die Herzen

Lesung aus dem Buch der Sprichwörter

1Wie ein Wasserbach ist das Herz des Königs in der Hand des Herrn; er lenkt es, wohin er will.

2Jeder meint, sein Verhalten sei richtig, doch der Herr prüft die Herzen.

3Gerechtigkeit üben und Recht ist dem Herrn lieber als Schlachtopfer.

4Hoffart der Augen, Übermut des Herzens - die Leuchte der Frevler versagt.

5Die Pläne des Fleißigen bringen Gewinn, doch der hastige Mensch hat nur Mangel.

6Wer Schätze erwirbt mit verlogener Zunge, jagt nach dem Wind, er gerät in die Schlingen des Todes.

10Das Verlangen des Frevlers geht nach dem Bösen, sein Nächster findet bei ihm kein Erbarmen.

11Muss der Zuchtlose büßen, so wird der Unerfahrene weise, belehrt man den Weisen, so nimmt er Einsicht an.

12Der Gerechte handelt klug am Haus des Frevlers, wenn er die Frevler ins Unheil stürzt.

13Wer sein Ohr verschließt vor dem Schreien des Armen, wird selbst nicht erhört, wenn er um Hilfe ruft.

 

 

Antwortpsalm

Ps 119 (118), 1 u. 27.30 u. 34.35 u. 44 (R: 35a)

          R Führe mich, Herr, auf dem Pfad deiner Gebote! - R

(GL neu 31, 1)

1        Wohl denen deren Weg ohne Tadel ist,

IV. Ton

          die leben nach der Weisung des Herrn.

27      Lass mich den Weg begreifen, den deine Befehle mir zeigen,

          dann will ich nachsinnen über deine Wunder. - (R)

30      Ich wählte den Weg der Wahrheit;

          nach deinen Urteilen hab‘ ich Verlangen.

34      Gib mir Einsicht, damit ich deiner Weisung folge

          und mich an sie halte aus ganzem Herzen. - (R)

35      Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote!

          Ich habe an ihm Gefallen.

44      Ich will deiner Weisung beständig folgen,

          auf immer und ewig. - R

 

 

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUM

Vers: vgl. Lk 11, 28

Halleluja. Halleluja.

Selig, die das Wort Gottes hören

und es befolgen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium  Vom Hören des Wortes war im Gleichnis vom Sämann und in der Auslegung dieses Gleichnisses die Rede (V. 8.11-15). Das rechte Hören, das Festhalten am Wort und das Leben nach dem Wort Jesu, das und nichts anderes führt in seine Nähe. Nicht durch Abstammung wird man Verwandter Jesu. Das müssen seine Blutsverwandten lernen, die aus Nazaret gekommen sind, um ihn zu sehen. Was wollen sie „sehen“? Sie haben ihn in Nazaret gesehen und doch nicht gesehen (4,20.23; vgl. 8,10). Sie haben gestaunt (4,22), aber nicht geglaubt. Es hat ihnen nichts genützt, dass sie im Land Jesu lebten und seine Zeitgenossen waren. Sie standen „draußen“ (V. 20); aber Jesus lässt sich nicht herausrufen, wer ihn sehen will, muss drinnen sein (er muss „in“ sein, sagt man heute). - Mt 12,46-50; Mk 3,31-35; Joh 15,14; Lk 11,27-28.

 

 

Evangelium

Lk 8, 19-21

Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und da­nach handeln

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

19kamen die Mutter Jesu und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen.

20Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen.

21Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.

 

 

FÜRBITTEN

Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus, den Sohn der Jungfrau Maria:

Hilf deinem Volk, auf Gottes Wort zu hören.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Unterstütze alle, die sich für mehr Gerechtigkeit zwischen den sozialen Gruppen einsetzen.

Lass die Notleidenden nicht im Stich, und gib ihnen Helfer.

Leite uns an, wie Maria nach Gottes Wort zu handeln.

Gütiger Gott, du hast die selige Jungfrau Maria erwählt, die Mutter deines Sohnes zu werden. Auf ihre Fürsprache erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

„Maria steht schweigend draußen. Sie ist wohl Mutter dieses Sohnes, aber sie kann seine Sendung nicht verstehen. Was Maria mit ihrem Kind erlebt hatte, war für sie nicht eindeutig, zumal in einer Umgebung, die von falschen Messias-Sehnsüchten erregt und umgetrieben war. Israel erwartete ja, dass der Messias als irdischer König das Reich Gottes in Jerusalem aufrichten und von dort aus herrschen werde. Im Banne solcher Vorstellungen und Hoffnungen wollte auch Petrus, da er von der Niedrigkeit des Messias in seinem Leiden hörte, Christus beiseite nehmen und es ihm ausreden (Mk 8,32). Ist es undenkbar, dass auch Maria versucht worden wäre? Ist doch der Herr selber versucht worden wie wir (Hebr 4,15). Das wäre kein Mangel und kein Makel für Maria. Denn die Vollkommenheit wird nicht bestimmt nach dem Maße der Einsicht, sondern nach dem Maße des Glaubens und der Liebe. Und hierfür gilt immer Marias Wort: ,Siehe die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort‘ (Lk 1,38)“ (Karl Hermann Schelkle).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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