Dritter Fastensonntag

Es gibt den Hunger nach Brot und den Durst nach Wasser. Beides braucht der Mensch, um zu leben. Anderes wie die Freude, die Liebe, die Hoffnung braucht der Mensch ebenfalls, er kann sie aber nur als Geschenk empfangen.

EröffnungsversPs 25 (24), 15–16

Meine Augen schauen stets auf den Herrn;
denn er befreit meine Füße aus dem Netz.
Wende dich zu mir und sei mir gnädig;
denn ich bin einsam und gebeugt.

Oder:Ez 36, 22–26

Wort Gottes, des Herrn:
Ich werde euch beweisen, dass ich heilig bin.
Ich sammle euch aus allen Ländern.
Ich gieße reines Wasser über euch, damit ihr rein werdet,
und gebe euch einen neuen Geist.

Tagesgebet

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der Güte,
wir stehen als Sünder vor dir,
und unser Gewissen klagt uns an.
Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Der Gott Israels lässt es sich gefallen, dass sein Volk gegen ihn murrt, ihn herausfordert und auf die Probe stellt. Er ist der treue Gott für jeden, der ihm vertraut, und auch für den, der Mühe hat, ihm zu vertrauen.

Erste LesungEx 17, 3–7

Gib uns Wasser zu trinken! (Ex 17, 2)

Lesung
aus dem Buch Éxodus.

In jenen Tagen
3 dürstete das Volk nach Wasser
und murrte gegen Mose.
Sie sagten:
Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt,
um mich und meine Söhne und mein Vieh
vor Durst sterben zu lassen?
4Mose schrie zum Herrn:
Was soll ich mit diesem Volk anfangen?
Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.
5Der Herr antwortete Mose:
Geh am Volk vorbei
und nimm einige von den Ältesten Israels mit;
nimm auch den Stab in die Hand,
mit dem du auf den Nil geschlagen hast,
und geh!
6Siehe,
dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen.
Dann schlag an den Felsen!
Es wird Wasser herauskommen
und das Volk kann trinken.
Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels.
7Den Ort nannte er Massa und Meríba, Probe und Streit,
weil die Israeliten gehadert
und den Herrn auf die Probe gestellt hatten,
indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?

AntwortpsalmPs 95 (94), 1–2.6–7c.7d–9 (Kv: vgl. 7d.8a)

Kv Hört auf die Stimme des Herrn;GL 53, 1
verhärtet nicht euer Herz! – Kv

1Kommt, lasst uns jubeln dem Herrn, *
jauchzen dem Fels unsres Heiles!
2Lasst uns mit Dank seinem Angesicht nahen, *
ihm jauchzen mit Liedern! – (Kv)
6Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, *
lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer!
7abcDenn er ist unser Gott, /
wir sind das Volk seiner Weide, *
die Herde, von seiner Hand geführt. – (Kv)
7dWürdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! /
8Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, *
wie in der Wüste am Tag von Massa!
9Dort haben eure Väter mich versucht, *
sie stellten mich auf die Probe und hatten doch mein Tun gesehen. – Kv

Zur 2. Lesung   Woher wissen wir, dass Gott uns kennt und sich für uns interessiert? Es steht in der Schrift, aber das genügt nicht. Wirklich wissen können wir es nur von innen her: Wenn der Geist Gottes, der in uns wohnt, es uns bezeugt. Der Geist: Er ist die Liebe, mit der Gott uns liebt und an sich zieht.

Zweite LesungRöm 5, 1–2.5–8

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
1Gerecht gemacht aus Glauben,
haben wir Frieden mit Gott
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
2Durch ihn haben wir auch im Glauben
den Zugang zu der Gnade erhalten,
in der wir stehen,
und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
5Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen
durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
6Denn Christus ist,
als wir noch schwach waren,
für die zu dieser Zeit noch Gottlosen
gestorben.
7Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben;
vielleicht wird er jedoch
für einen guten Menschen sein Leben wagen.
8Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,
dass Christus für uns gestorben ist,
als wir noch Sünder waren.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 4, 42.15

Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! – Kv
Herr, du bist der Retter der Welt.
Gib mir lebendiges Wasser, damit mich nie mehr dürstet.
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

Zum Evangelium   Müde und durstig kommt Jesus zum Jakobsbrunnen. Und er verspricht „lebendiges Wasser“, zum Staunen der samaritischen Frau. „Der Brunnen ist tief“, tiefer noch, als die Frau denken konnte, Sinnbild einer ganz anderen Tiefe. Gott selbst, die Quelle und der Ursprung (fons et origo) von allem, was lebt, ist die Kraft der Erneuerung für eine Welt, die staubig und müde geworden ist.

EvangeliumJoh 4, 5–42

Das Wasser, das ich gebe, wird zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
5 kam Jesus zu einer Stadt in Samárien, die Sychar hieß
und nahe bei dem Grundstück lag,
das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte.
6Dort befand sich der Jakobsbrunnen.
Jesus war müde von der Reise
und setzte sich daher an den Brunnen;
es war um die sechste Stunde.
7Da kam eine Frau aus Samárien, um Wasser zu schöpfen.
Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!
8Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen,
um etwas zum Essen zu kaufen.
9Die Samaríterin sagte zu ihm:
Wie kannst du als Jude
mich, eine Samaríterin, um etwas zu trinken bitten?
Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samarítern.
10Jesus antwortete ihr:
Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht
und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!,
dann hättest du ihn gebeten
und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
11Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß
und der Brunnen ist tief;
woher hast du also das lebendige Wasser?
12Bist du etwa größer als unser Vater Jakob,
der uns den Brunnen gegeben
und selbst daraus getrunken hat,
wie seine Söhne und seine Herden?
13Jesus antwortete ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;
14wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
wird niemals mehr Durst haben;
vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe,
in ihm zu einer Quelle werden,
deren Wasser ins ewige Leben fließt.
15Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser,
damit ich keinen Durst mehr habe
und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!
16Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann
und komm wieder her!
17Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann.
Jesus sagte zu ihr:
Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann.
18Denn fünf Männer hast du gehabt
und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.
Damit hast du die Wahrheit gesagt.
19Die Frau sagte zu ihm:
Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
20Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet;
ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.
21Jesus sprach zu ihr:
Glaube mir, Frau, die Stunde kommt,
zu der ihr weder auf diesem Berg
noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
22Ihr betet an, was ihr nicht kennt,
wir beten an, was wir kennen;
denn das Heil kommt von den Juden.
23Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden
im Geist und in der Wahrheit;
denn so will der Vater angebetet werden.
24Gott ist Geist
und alle, die ihn anbeten,
müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.
25Die Frau sagte zu ihm:
Ich weiß, dass der Messias kommt,
der Christus heißt.
Wenn er kommt,
wird er uns alles verkünden.
26Da sagte Jesus zu ihr:
Ich bin es, der mit dir spricht.
27Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen.
Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach,
doch keiner sagte: Was suchst du?
oder: Was redest du mit ihr?
28Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen,
kehrte zurück in die Stadt
und sagte zu den Leuten:
29Kommt her, seht, da ist ein Mensch,
der mir alles gesagt hat, was ich getan habe:
Ist er vielleicht der Christus?
30Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.
31Währenddessen baten ihn seine Jünger: Rabbi, iss!
32Er aber sagte zu ihnen:
Ich habe eine Speise zu essen,
die ihr nicht kennt.
33Da sagten die Jünger zueinander:
Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht?34Jesus sprach zu ihnen:
Meine Speise ist es,
den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat,
und sein Werk zu vollenden.
35Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte?
Sieh, ich sage euch: Erhebt eure Augen
und seht, dass die Felder schon weiß sind zur Ernte!
36Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn
und sammelt Frucht für das ewige Leben,
sodass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen.
37Denn hier hat das Sprichwort recht:
Einer sät und ein anderer erntet.
38Ich habe euch gesandt
zu ernten, wofür ihr euch nicht abgemüht habt;
andere haben sich abgemüht
und euch ist ihre Mühe zugutegekommen.
39Aus jener Stadt kamen viele Samaríter zum Glauben an Jesus
auf das Wort der Frau hin,
die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.
40Als die Samaríter zu ihm kamen,
baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben;
und er blieb dort zwei Tage.
41Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn
aufgrund seiner eigenen Worte.
42Und zu der Frau sagten sie:
Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir,
denn wir haben selbst gehört
und wissen:
Er ist wirklich der Retter der Welt.

Oder Kurzfassung:

EvangeliumJoh 4, 5–15.19b–26.39a.40–42

Das Wasser, das ich gebe, wird zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
5 kam Jesus zu einer Stadt in Samárien, die Sychar hieß
und nahe bei dem Grundstück lag,
das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte.
6Dort befand sich der Jakobsbrunnen.
Jesus war müde von der Reise
und setzte sich daher an den Brunnen;
es war um die sechste Stunde.
7Da kam eine Frau aus Samárien, um Wasser zu schöpfen.
Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!
8Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen,
um etwas zum Essen zu kaufen.
9Die Samaríterin sagte zu ihm:
Wie kannst du als Jude
mich, eine Samaríterin, um etwas zu trinken bitten?
Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samarítern.
10Jesus antwortete ihr:
Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht
und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!,
dann hättest du ihn gebeten
und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
11Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß
und der Brunnen ist tief;
woher hast du also das lebendige Wasser?
12Bist du etwa größer als unser Vater Jakob,
der uns den Brunnen gegeben
und selbst daraus getrunken hat,
wie seine Söhne und seine Herden?13Jesus antwortete ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;
14wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
wird niemals mehr Durst haben;
vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe,
in ihm zu einer Quelle werden,
deren Wasser ins ewige Leben fließt.
15Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser,
damit ich keinen Durst mehr habe
und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!
19bHerr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.
20Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet;
ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.
21Jesus sprach zu ihr:
Glaube mir, Frau, die Stunde kommt,
zu der ihr weder auf diesem Berg
noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
22Ihr betet an, was ihr nicht kennt,
wir beten an, was wir kennen;
denn das Heil kommt von den Juden.
23Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden
im Geist und in der Wahrheit;
denn so will der Vater angebetet werden.
24Gott ist Geist
und alle, die ihn anbeten,
müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.
25Die Frau sagte zu ihm:
Ich weiß, dass der Messias kommt,
der Christus heißt.
Wenn er kommt,
wird er uns alles verkünden.
26Da sagte Jesus zu ihr:
Ich bin es, der mit dir spricht.
39aAus jener Stadt kamen viele Samaríter zum Glauben an Jesus.
40Als die Samaríter zu ihm kamen,
baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben;
und er blieb dort zwei Tage.
41Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn
aufgrund seiner eigenen Worte.
42Und zu der Frau sagten sie:
Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir,
denn wir haben selbst gehört
und wissen:
Er ist wirklich der Retter der Welt.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   „Ich bin es“, sagt Jesus auch zu uns. Seine Worte sind „Geist und Wahrheit“. Er wird für uns zur Quelle lebendigen Wassers. Wer sich ihm öffnet, erfährt eine neue Energie: die Kraft des Heiligen Geistes.

Gabengebet

Barmherziger Gott, befreie uns durch dieses Opfer
von unseren Sünden
und schenke uns die Kraft,
auch den Brüdern zu vergeben,
wenn sie an uns schuldig geworden sind.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation vom 3. Fastensonntag

oder Präfationen für die Fastenzeit

KommunionversJoh 4, 13–14

Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
wird niemals mehr Durst haben.
Es wird in ihm zur Quelle,
deren Wasser ins ewige Leben sprudelt – so spricht der Herr.

Schlussgebet

Herr und Gott, du hast uns mit dem Brot des Himmels gesättigt
und uns in dieser Speise
ein Unterpfand dessen gegeben,
was unseren Augen noch verborgen ist.
Lass in unserem Leben sichtbar werden,
was wir im Sakrament empfangen haben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Die gute Wirklichkeit
Es gibt Lebensstunden, in denen es sich verdichtet:
Gott weiß um mich.
Gott ist nicht jenseits der Sterne –
er ist nahe!
Zum Schweigen kommen, Stillwerden
und im Glauben da sein,
offen werden für diese gute Wirklichkeit:
Gott ist da zu mir hin: der gütige Gott!
Gottes Antlitz ist mir zugewandt. (Johannes Bours)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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