MITTWOCH DER
3.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gott.
Dein
Wort bringt Licht und Freude in die Welt.
Es
macht das Leben reich,
es
stiftet Frieden und Versöhnung.
Gib,
dass wir es nicht achtlos überhören.
Mach
uns aufnahmebereit.
Bring
dein Wort in uns zu hundertfältiger Frucht.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 307, 6)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Die vorausgehenden Kapitel des Hebräerbriefs
haben das einzigartige Priestertum Jesu beschrieben, des ewigen Hohenpriesters,
der durch sein einmaliges, vollkommenes Opfer die Versöhnung bewirkt und den
Neuen Bund geschaffen hat, die neue Heilsordnung und Heilswirklichkeit. Damit
hat die Geschichte Gottes mit den Menschen grundsätzlich ihr Ziel erreicht. Es
wird nach dem Opfer Christi kein neues, kein anderes Opfer mehr geben; es wird
auch kein anderes Priestertum geben als das eine, vollkommene Priestertum Jesu
Christi. Freilich, wir sind noch nicht wie er in die „Ruhe“ Gottes eingetreten:
wir haben das Heil noch nicht in voller, endgültiger Wirklichkeit. Dennoch haben
wir mehr als nur die Hoffnung auf die Zukunft; schon als gegenwärtige
Wirklichkeit haben wir die Vergebung der Sünden, das reine Gewissen und die
Gemeinschaft mit Gott, der durch Jesus unser Gott geworden ist. Jetzt hängt
alles davon ab, dass wir auf dem Weg nicht müde werden, dass wir im Glauben und
in der Hoffnung ausharren. - Hebr 10,1-4; 7,27; 10,10; Ps 110,1; Joh 17,19;
Hebr 8,10-12; Jer 31,33-34.
ERSTE Lesung |
Hebr 10, 11-18 |
Er
hat die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung
geführt
Lesung aus dem
Hebräerbrief
11Jeder
Priester - des Alten Bundes - steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die
gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen
können.
12Jesus
Christus aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für
immer zur Rechten Gottes gesetzt;
13seitdem
wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt
werden.
14Denn
durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur
Vollendung geführt.
15Das
bezeugt uns auch der Heilige Geist; denn zuerst sagt er:
16Das
wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit ihnen schließe - spricht der
Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Herz und schreibe sie in ihr
Inneres;
17dann
aber: An ihre Sünden und Übertretungen denke ich nicht
mehr.
18Wo
aber die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Sündopfer
mehr.
Antwortpsalm |
Ps 110 (109), 1-2.3.4-5 (R: 4b) |
R Du bist Priester auf ewig |
(GL neu 59,1) |
nach der Ordnung Melchisedeks. - R |
1 So spricht der Herr zu meinem Herrn: |
I. Ton |
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die
Füße.
2 Vom
Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus:
„Herrsche inmitten deiner Feinde!“ -
(R)
3 Dein
ist die Herrschaft am Tage deiner Macht,
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe. -
(R)
4
Der
Herr hat geschworen, und nie wird‘s ihn reuen:
„Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung
Melchisedeks.“
5 Der
Herr steht dir zur Seite,
er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. -
R
Jahr II
Zur
Lesung David hat Jerusalem zu seiner Residenz
gemacht und auf dem Zion seinen Königspalast gebaut. Dennoch kann er über die
Zukunft seiner Dynastie und seines Reiches nicht beruhigt sein. Er hat noch das
Scheitern Sauls vor Augen, und er kennt die Spannungen in seinem Volk, vor allem
zwischen den Nord- und Südstämmen. Wird das Haus David Bestand haben? David
weiß, das hängt nicht nur von seiner eigenen Klugheit und Tüchtigkeit ab. Gott
war ihm nahe gewesen in allem, was er unternommen hatte. Und diese Nähe Gottes
will er auch für die Zukunft sichern, daher sein Plan, für die Bundeslade, die
noch im Zelt untergebracht war; einen Tempel zu bauen. Der Prophet Natan bringt
ihm die Antwort Gottes: Nicht auf einem Haus aus Stein wird die Zukunft des
Hauses David und die Sicherheit Israels beruhen, sondern auf der Treue Gottes,
der David erwählt hat und sich für den ewigen Bestand seines Hauses verbürgt.
Gott lehnt den Bau eines Tempels nicht rundweg ab, aber es hat damit keine Eile;
Salomo soll ihn bauen. - Von der übergroßen Erfüllung der Natanweissagung in
Jesus, dem Sohn Davids, konnte damals weder Natan noch David eine Ahnung haben.
- Ps 89,30-38; 132; Apg 2,30; 1 Kön 5,19; 8,19; 1 Chr 17,11-14; 22,10, Jes
9,5-6; Joh 7,42; Hebr 1,5; 1 Sam 13,14; 15,28; 2 Sam 23,5; Lk 1,32-33.
ERSTE Lesung |
2 Sam 7, 4-17 |
Ich
werde deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum
Bestand verleihen
Lesung aus dem zweiten Buch
Samuel
In jenen Tagen
4erging
das Wort des Herrn an Natan:
5Geh zu meinem Knecht David,
und sag zu ihm: So spricht der Herr: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich
darin wohne?
6Seit dem Tag, als ich die
Israeliten aus Ägypten heraufgeführt habe, habe ich bis heute nie in einem Haus
gewohnt, sondern bin in einer Zeltwohnung umhergezogen.
7Habe ich in der Zeit, als
ich bei den Israeliten von Ort zu Ort zog, jemals zu einem der Richter Israels,
die ich als Hirten über mein Volk Israel eingesetzt hatte, ein Wort gesagt und
sie gefragt: Warum habt ihr mir kein Haus aus Zedernholz
gebaut?
8Sag also jetzt meinem Knecht
David: So spricht der Herr der Heere: Ich habe dich von der Weide und von der
Herde weggeholt, damit du Fürst über mein Volk Israel
wirst,
9und ich bin überall mit dir
gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen
Augen vernichtet, und ich will dir einen großen Namen machen, der dem Namen der
Großen auf der Erde gleich ist.
10Ich will meinem Volk Israel
einen Platz zuweisen und es einpflanzen, damit es an seinem Ort sicher wohnen
kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht mehr
unterdrücken wie früher
11und auch von dem Tag an, an
dem ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich verschaffe dir Ruhe
vor allen deinen Feinden. Nun verkündet dir der Herr, dass der Herr dir ein Haus
bauen wird.
12Wenn deine Tage erfüllt sind
und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen
Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand
verleihen.
13Er wird für meinen Namen ein
Haus bauen, und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand
verleihen.
14Ich will für ihn Vater sein,
und er wird für mich Sohn sein. Wenn er sich verfehlt, werde ich ihn nach
Menschenart mit Ruten und mit Schlägen züchtigen.
15Meine Huld aber soll nicht
von ihm weichen, wie sie von Saul gewichen ist, den ich vor deinen Augen
verstoßen habe.
16Dein Haus und dein Königtum
sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand
haben.
17Natan sprach zu David genau
so, wie es ihm gesagt und offenbart worden war.
Antwortpsalm |
Ps 89 (88), 4-5.27-28.29-30 (R: vgl. 29a) |
R Auf ewig bewahre ich ihm meine Huld. - R |
(GL neu 657,3) |
4 „Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten |
II. Ton |
und David, meinem Knecht, geschworen:
5
Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,
und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf. - (R)
27 Er wird zu mir
rufen: Mein Vater bist du,
mein Gott, der Fels meines Heiles.
28 Ich mache ihn zum
erstgeborenen Sohn,
zum Höchsten unter den Herrschern der Erde. -
(R)
29 Auf ewig werde
ich ihm meine Huld bewahren,
mein Bund mit ihm bleibt allzeit bestehen.
30 Sein Geschlecht
lasse ich dauern für immer
und seinen Thron, solange der Himmel währt.“
R Auf ewig bewahre ich ihm meine
Huld.
Jahr I und II
Ruf
vor dem Evangelium
Halleluja.
Halleluja.
Der
Samen ist das Wort Gottes, der Sämann ist Christus.
Wer
Christus findet, der bleibt in Ewigkeit.
Halleluja.
Zum
Evangelium In Kap. 4 hat Markus Gleichnisreden Jesu
zusammengestellt. Eingeleitet wird dieser Abschnitt durch die Verse 1-2,
abgeschlossen durch die Verse 33-34. Die Frage nach dem Wesen und Sinn der
Gleichnisrede überhaupt wird in dem wichtigen und schwierigen mittleren Teil des
heutigen Evangeliums beantwortet (V 10-12). Hier wird auch das Gleichnis vom
Sämann (V. 3-9) grundsätzlich gedeutet, eine weitere Auslegung hat es in den
Versen 13-20 gefunden. - Im Gleichnis vom Sämann geht es wie in den folgenden
Gleichnissen um „das Geheimnis des Reiches Gottes“ (V. 11), um die Art und
Weise, wie sich die Gottesherrschaft verwirklicht: ganz anders, als die Menschen
es sich denken. Man kann es sehen und hören (V. 12), es verwirklicht sich im
Ereignis und im Wort. Das „Geheimnis“ des Gottesreiches wird aber nur denen
gegeben, die „drinnen“ sind; die „draußen“ sehen nicht und verstehen nicht. Dass
es aber die Absicht Jesu gewesen sei, durch die Gleichnisrede denen „draußen“
unverständlich zu bleiben, ist doch wohl eine verfehlte Deutung dieses
schwierigen Textes (vgl. Mk 4,33-34; Mt 13,13). Jesus will verstanden werden,
aber er kann nur von denen verstanden werden, die bei ihm sind (V. 10). Für die
andern bleibt der Weg der Umkehr und Vergebung (V. 12). - Mt 13,1-23; Lk 8,4-15; Mk 2,13; Lk 5,1-3; Mk 7,17; Röm 16,25; Kol 4,3; Jes 6,9-10.
Evangelium |
Mk 4, 1-20 |
Ein
Sämann ging aufs Feld, um zu säen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
1lehrte
Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten
sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute
aber standen am Ufer.
2Und
er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser
Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört!
Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
4Als
er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen
sie.
5Ein
anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort
auf, weil das Erdreich nicht tief war;
6als
aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine
Wurzeln hatte.
7Wieder
ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die
Saat, und sie brachte keine Frucht.
8Ein
anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging
auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und
hundertfach.
9Und
Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
10Als
er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn
seiner Gleichnisse.
11Da
sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen
aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt;
12denn
sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber
nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben
wird.
13Und
er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr
dann all die anderen Gleichnisse verstehen?
14Der
Sämann sät das Wort.
15Auf
den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan
und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.
16Ähnlich
ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie
es hören, nehmen sie es freudig auf;
17aber
sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des
Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu
Fall.
18Bei
anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar,
19aber
die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen
Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine
Frucht.
20Auf
guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht
bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus wurde unser Bruder, damit wir Kinder Gottes werden. So beten wir zu
ihm:
Für
unseren Papst und alle Bischöfe: behüte und stärke sie in ihrem Dienst. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
alle, die ein öffentliches Amt haben: lass sie zum Wohl aller Menschen
beitragen. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Für
alle, die Not leiden: tröste sie, und gib ihnen Zuversicht: (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
alle in unserer Gemeinde: gib, dass wir Frucht bringen in guten Werken. (Stille) Herr, erbarme dich.
Herr,
unser Vater, du hast deinen Sohn den Menschen gleichgemacht. Erhöre unser Gebet
durch ihn, Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„Wie
das Saatkorn der Erde bedarf, um in ihrem fruchtbaren
Schoß zum Samen, zum lebendigen Keim zu werden, so sucht Gott in der
Menschenwelt die Seele, die bereit ist, sich ihm aufzutun und ihn zu empfangen.
Wie die Erde durch das scharfe Eisen der Pflugschar aufgewühlt und umgebrochen
werden muss, damit sie den Samen empfangen kann, so muss der Mensch
,aufgebrochen‘ werden, damit der zeugende Same des göttlichen Lebens Eingang
finden, in ihm wurzeln, an ihm und in ihm seine Wirkungsmacht bewähren und
entfalten kann. Auch damit ist wieder das Mysterium jener geheimnisvollen
Verbindung von Himmel und Erde beschrieben, das in der äußeren Natur sein
ehrwürdiges Gleichnisbild hat“ (Wilhelm Stählin).