SAMSTAG DER 4.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Barmherziger
Gott,
du
hast deinen Sohn in diese Welt gesandt,
um
die Menschen
aus
der alten Knechtschaft zu erlösen.
Schenke
allen, die auf deine Hilfe warten,
die
Freiheit des neuen Lebens.
Darum
bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
(MB 11)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Dass der rechten Lehre auch das rechte Tun
entspricht, ist am Schluss des Hebräerbriefs die Sorge des Verfassers. Er hat in
den Versen, die unserer Lesung vorausgehen, stark die geistige Seite des
Gottesdienstes betont. Ohne die Teilnahme an der Schmach Christi, am Kreuz (V.
13), ist alles liturgische Tun unnütz. Wesentlich ist, dass das Lob Gottes aus
einem aufrichtigen Herzen kommt, aus einem Herzen, das ohne Vorbehalt Gottes
Nähe und Gottes Willen sucht. Das wird hier weniger dem einzelnen Christen als
der Gemeinde gesagt, die für den Einzelnen der religiöse Lebensraum ist. Damit
sie es sein kann, braucht es den Gehorsam, das Gebet und den Frieden. - Ps 50,14.23; Hos 14,2-3; Apg 2,21; Röm 10,9; Phil 4,18; Ez 3,18; 1 Kor 16,15-16;
1 Thess 5,12-13; Joh 10,11; 1 Petr 2,25; 5,2-4; Phil 2,13; Röm 16,27.
ERSTE Lesung |
Hebr 13, 15-17.20-21 |
Der
Gott des Friedens, der den erhabenen Hirten von den Toten heraufgeführt hat,
mache euch tüchtig in allem Guten
Lesung aus dem
Hebräerbrief
Brüder!
15Durch
Jesus lasst uns Gott allezeit das Opfer des Lobes darbringen, nämlich die
Frucht der Lippen, die seinen Namen preisen.
16Vergesst
nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott
Gefallen.
17Gehorcht
euren Vorstehern, und ordnet euch ihnen unter, denn sie wachen über euch und
müssen Rechenschaft darüber ablegen; sie sollen das mit Freude tun können, nicht
mit Seufzen, denn das wäre zu eurem Schaden.
20Der
Gott des Friedens aber, der Jesus, unseren Herrn, den erhabenen Hirten seiner
Schafe, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen
Bundes,
21er
mache euch tüchtig in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Er bewirke in
uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, dem die Ehre sei in alle Ewigkeit.
Amen.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1) |
R Der Herr ist mein Hirte |
(GL neu 37,1) |
nichts wird mir fehlen. - R |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. |
VI. Ton |
2 Er
lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er
stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. - (R)
4 Muss
ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. -
(R)
5 Du
deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. -
(R)
6
Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. -
R
Jahr II
Zur
Lesung Die Wallfahrt zur Kulthöhe von Gibeon ist
eine der ersten Regierungshandlungen des neuen Königs. Saul und David waren
durch einen Gottesentscheid Könige geworden; bei der Ernennung Salomos war es
sehr viel menschlicher zugegangen, und es ist verständlich, dass der junge König
sich unsicher fühlte. Aus dem Gebet, das ihm zugeschrieben wird, können wir
seine Sorgen und seine Auffassung vom Königtum heraushören. Salomo fühlt sich
klein für die große Aufgabe und bittet vor allem um Weisheit: um ein „hörendes
Herz“, mit dem er Gut und Böse unterscheiden und das Richteramt ausüben kann.
Gott gewährt ihm die große Bitte und gibt ihm ein paar Kleinigkeiten dazu:
Reichtum, Ehre, langes Leben (V. 10-14). Wieder ist die Zusage an eine Bedingung
geknüpft: „Wenn du auf meinen Wegen gehst ...“ (V. 14). - 2 Chr 1,3-12;
Weish 8,17 - 9,19; Sir 47,14; Spr 2,6-9; 1 Kön 5,9; Koh 1,16; Weish 7,7.11; Mt 6,33; Koh 2,4-10; Dtn 5,33; Spr 3,1-2.
ERSTE Lesung |
1 Kön 3, 4-13 |
Verleih
deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren
versteht
Lesung aus dem ersten Buch
der Könige
In jenen Tagen
4ging der König Salomo nach
Gibeon, um dort zu opfern; denn hier war die angesehenste Kulthöhe. Tausend
Brandopfer legte Salomo auf ihren Altar.
5In Gibeon erschien der Herr
dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich
dir gewähren soll.
6Salomo antwortete: Du hast
deinem Knecht David, meinem Vater, große Huld erwiesen; denn er lebte vor dir in
Treue, in Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen. Du hast ihm diese große
Huld bewahrt und ihm einen Sohn geschenkt, der heute auf seinem Thron
sitzt.
7So hast du jetzt, Herr, mein
Gott, deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin
noch sehr jung und weiß nicht, wie ich mich als König verhalten
soll.
8Dein Knecht steht aber
mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das man wegen
seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann.
9Verleih daher deinem Knecht
ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu
unterscheiden versteht. Wer könnte sonst dieses mächtige Volk
regieren?
10Es gefiel dem Herrn, dass
Salomo diese Bitte aussprach.
11Daher antwortete ihm Gott:
Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben,
Reichtum oder um den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf
das Recht zu hören,
12werde ich deine Bitte
erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner
vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir
gleicht.
13Aber auch das, was du nicht
erbeten hast, will ich dir geben: Reichtum und Ehre, so dass zu deinen Lebzeiten
keiner unter den Königen dir gleicht.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b) |
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R |
(GL neu 312,7) |
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? |
II. Ton |
Wenn er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich
von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! -
(R)
11 Ich berge deinen
Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist
du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! -
(R)
13 Mit meinen Lippen
verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen
Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 27 |
Halleluja.
Halleluja.
(So
spricht der Herr:)
Meine
Schafe hören auf meine Stimme;
ich
kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Jünger kehren von ihrer ersten
Missionsreise zurück (vgl. Evgl. am Donnerstag dieser Woche: Mk 6,7-13). Sie
sind erregt und erschöpft. Jetzt brauchen sie zuerst Abstand und Ruhe. Jesus und
die Jünger auf der einen Seite, die Volksmenge auf der anderen: dieses Bild
finden wir öfters im Markusevangelium. - Die Verse 32-34 leiten zur
Brotvermehrung über (V. 35-44). Jesus gibt dem verlorenen Haufen, der ihm
nachfolgt, Brot für den Hunger des Leibes, aber vorher „lehrt er sie lange“. Der
Mensch lebt vom Wort nicht weniger als vom Brot. Die Jünger werden beides tun
müssen: das Brot des Wortes (und des Sakraments) reichen, aber auch den
leiblichen Hunger stillen. - „Brot“ ist das wichtigste Stichwort in diesem Teil
des Markusevangeliums (6,30 - 8,26). Dazu kommen die Themen Rein und Unrein,
Verstehen und Nicht-Verstehen. - Ez 34,2-12.17-24; Mt 14,13-14; Lk 9,10-11;
Mt 9,36.
Evangelium |
Mk 6, 30-34 |
Sie
waren wie Schafe, die keinen Hirten haben
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
30versammelten sich
die
Apostel, die Jesus ausgesandt hatte, wieder bei ihm und berichteten ihm alles, was sie
getan und gelehrt hatten.
31Da
sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht
ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren
die Leute, die kamen und gingen.
32Sie
fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu
sein.
33Aber
man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen
Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.
34Als
er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie
waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie
lange.
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, den Sohn der Jungfrau
Maria:
Für
alle, die in Ordensgemeinschaften leben: lass sie ungehindert dem Reich Gottes
dienen. (Stille) Herr, erbarme
dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die Mächtigen dieser Welt: leite ihre Schritte zu Frieden und Versöhnung. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
alle Schwachen: mach sie stark durch deine Kraft. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
unsere Wohltäter: schenke ihnen das ewige Leben. (Stille) Herr, erbarme dich.
Barmherziger
Gott, du hast die Jungfrau Maria erwählt, die Mutter deines Sohnes zu werden.
Mit Maria preisen wir deine Güte und bitten dich um Erhörung durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
„Der
Mensch will zuhause, das bedeutet, im Bleibenden sein, will Halt.
Er verlangt nach ‚Eigentlichem‘, nach Nicht-Verzichten, Nicht-enttäuscht-Sein,
nach Heimat, die nicht endet, wo jede Enge des Raums, jede Kürze der Zeit
schwand, jede Hast sinnlos wird, nicht mehr vergeblich ergriffen, erobert;
festgehalten, verteidigt wird; wo das Sein nicht mehr dürftig, sondern erfüllt
ist.
Die
letzte und tiefste Sehnsucht ... , verborgener Ursprung aller unserer tiefen
Angst, ist die Sehnsucht nach Vollkommenheit, Erlösung aus Enge,
Unzulänglichkeit, Enttäuschung, endgültige Befreiung von Tod und Verwandlung,
vom drohenden Nichts. Dort, sagt uns die Sehnsucht, sei die Heimat“ (Friedrich
Dessauer).