Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis

Hungrige Menschen gab es auch zur Zeit Jesu und in seiner Nähe. Jesus hat seine Jünger nicht gelehrt, Brot zu vermehren, wohl aber, für das vorhandene zu danken und es denen weiterzugeben, die Hunger haben. Das Problem des Hungers ist nicht nur ein Problem der Produktion. Es ist zuerst eine Frage des Austeilens: nicht nur Fremdes zu verteilen, sondern Eigenes herzugeben.

EröffnungsversPs 70 (69), 2.6

Gott, komm mir zu Hilfe; Herr, eile, mir zu helfen.
Meine Hilfe und mein Retter bist du, Herr, säume nicht.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei
und erweise allen, die zu dir rufen,
Tag für Tag deine Liebe.
Du bist unser Schöpfer
und der Lenker unseres Lebens.
Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen,
und erhalte, was du erneuert hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Kostbare Gaben sind Wasser und Brot für den, der Hunger und Durst hat. Das Volk im babylonischen Exil hatte wohl genug zu essen, aber es war das Brot der Fremde, ein Brot, „das nicht nährt“, ein armer Ersatz. Der eigentliche Hunger war der nach der Nähe des lebendigen Gottes. Auch dafür bietet sich Ersatz an: die fremden Götter – in Babylon und anderswo. Von daher ist das Drängende in der Heilsankündigung zu verstehen: Kommt, esst und trinkt! Glaubt meinem Wort! Traut meiner Bundestreue! (Vgl. die Einführung zur 5. Lesung in der Osternacht, S. 234).

Erste LesungJes 55, 1–3

Kommt und esst!

Lesung
aus dem Buch Jesája.

So spricht der Herr:
1Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!
Die ihr kein Geld habt, kommt,
kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld
und ohne Bezahlung Wein und Milch!
2Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt,
und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?
Hört auf mich,
dann bekommt ihr das Beste zu essen
und könnt euch laben an fetten Speisen!
3Neigt euer Ohr und kommt zu mir,
hört und ihr werdet aufleben!
Ich schließe mit euch einen ewigen Bund:
Die Erweise der Huld für David sind beständig.

AntwortpsalmPs 145 (144), 8–9.15–16.17–18 (Kv: 16)

Kv Herr, du tust deine Hand aufGL 87
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen. – Kv

8Der Herr ist gnädig und barmherzig, *
langmütig und reich an Huld.
9Der Herr ist gut zu allen, *
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. – (Kv)
15Aller Augen warten auf dich *
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
16Du tust deine Hand auf *
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen. – (Kv)
17Gerecht ist der Herr auf all seinen Wegen *
und getreu in all seinen Werken.
18Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen, *
allen, die ihn aufrichtig rufen. – Kv

Zur 2. Lesung   Wer durch seinen Glauben und durch die Taufe zu Christus gehört, ist damit nicht aus der Welt herausgenommen. Auf vielfache Weise ist er mit der Schöpfung und mit der Geschichte verflochten, daher auch vielfach bedroht durch Mächte „aus der Tiefe und aus der Höhe“. Aber es gibt eine Gewissheit endgültiger Bewahrung und Rettung: die Treue Gottes, seine Liebe, die uns durch die Tat Jesu Christi offenbart wurde.

Zweite LesungRöm 8, 35.37–39

Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
35Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Not oder Verfolgung,
Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?
37Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon
durch den, der uns geliebt hat.
38Denn ich bin gewiss:
Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,
39weder Höhe oder Tiefe
noch irgendeine andere Kreatur
können uns scheiden von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Mt 4, 4b

Halleluja. Halleluja.
Nicht nur vom Brot lebt der Mensch,
sondern von jedem Wort aus Gottes Mund.
Halleluja.

Zum Evangelium   Es waren nicht seine Freunde, nicht die Jünger, sondern einfach „Leute“: Menschen, die Hunger hatten. Jesus schickt sie nicht fort, sondern er hat Mitleid mit ihnen. Er heilt die Krankheiten und stillt den Hunger. So gibt er sich zu erkennen; so gibt in ihm Gott sich zu erkennen. Die Jünger aber – und damit meint der Evangelist auch uns – helfen austeilen: das Brot für den Leib und das gute Wort für die Seele, oder richtiger: Beides für Leib und Seele.

EvangeliumMt 14, 13–21

Alle aßen und wurden satt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
13 als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war,
zog er sich allein von dort mit dem Boot
in eine einsame Gegend zurück.
Aber die Volksscharen hörten davon
und folgten ihm zu Fuß aus den Städten nach.
14Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen
und hatte Mitleid mit ihnen
und heilte ihre Kranken.
15Als es Abend wurde,
kamen die Jünger zu ihm
und sagten: Der Ort ist abgelegen
und es ist schon spät geworden.
Schick die Leute weg,
damit sie in die Dörfer gehen
und sich etwas zu essen kaufen!
16Jesus aber antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen.
Gebt ihr ihnen zu essen!
17Sie sagten zu ihm:
Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.
18Er antwortete:
Bringt sie mir her!
19Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen.
Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische,
blickte zum Himmel auf,
sprach den Lobpreis,
brach die Brote und gab sie den Jüngern;
die Jünger aber gaben sie den Leuten
20und alle aßen und wurden satt.
Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brotstücke ein,
zwölf Körbe voll.
21Es waren etwa fünftausend Männer, die gegessen hatten,
dazu noch Frauen und Kinder.

Glaubensbekenntnis 

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Jesus verwandelt das Wenige in Überfluss: Fünf Brote und zwei Fische genügen, um eine Menge satt zu machen. Das kleine Stück Brot, das wir empfangen, genügt, um unsere Sehnsucht nach dem wahren Leben zu stillen.

Gabengebet

Barmherziger Gott, heilige diese Gaben. Nimm das Opfer an,
das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,
und mache uns selbst zu einer Gabe,
die für immer dir gehört.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversWeish 16, 20

Herr, du hast uns Brot vom Himmel gegeben,
das allen Wohlgeschmack in sich enthält.

Oder:Joh 6, 35

So spricht der Herr:
Ich bin das Brot des Lebens,
wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern,
und wer an mich glaubt, wird nicht mehr Durst haben.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, in den heiligen Gaben empfangen wir neue Kraft.
Bleibe bei uns in aller Gefahr
und versage uns nie deine Hilfe,
damit wir der ewigen Erlösung würdig werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Es gibt das genaue Gegenteil einer Nicht-genug-Mentalität: eine Mehr-als genug-Mentalität. … In dieser Einstellung geben wir, was wir haben und wem wir begegnen. Sehen wir Hungernde, reichen wir ihnen zu essen. Treffen wir Unwissende, lassen wir ihnen unsere Erkenntnisse zugute kommen. Kommen wir mit Menschen zusammen, die Zuneigung und Liebe brauchen, bieten wir ihnen Freundschaft, Zuneigung und Gastfreundschaft an. … Leben wir in dieser Einstellung, werden wir das Wunder erleben, dass sich das, was wir hergeben, vermehrt: Nahrung, Wissen, Freundschaft, Liebe, alles. Es wird sogar noch viel übrig bleiben. (Henri Nouwen)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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