31. Juli

Hl. Ignatius von Loyola

Priester, Ordensgründer

Gedenktag

 

Ignatius, der Gründer des Jesuitenordens, wurde 1491 auf Schloss Loyola (Nordspanien) geboren. Sein Taufname war Inigo; er selbst hat ihn später in Ignacio umgeändert, aus Verehrung zum Märtyrerbischof Ignatius von Antiochien. Ignatius schlug die militärische Laufbahn ein, wurde aber 1521 bei der Verteidigung von Pamplona schwer verwundet. Auf dem langen Krankenlager vollzog sich in ihm ein tiefer Wandel. Er ging nach Montserrat und legte beim Abt des Klosters eine Lebensbeichte ab. Dann lebte er in einer Höhle bei Manresa, wo er strenge Buße tat und auch sein berühmtes Exerzitienbüchlein entwarf. Nach einer Wallfahrt ins Heilige Land begann der Zweiunddreißigjährige Latein zu lernen, studierte dann in Barcelona, Alcala und Salamanca, zuletzt in Paris, wo er die geistigen Strömungen der Zeit kennen lernte und wo er 1534 mit sechs Freunden - Studenten wie er - die Gesellschaft Jesu gründete. Nach seiner Priesterweihe (1537) wurde Ignatius zum Generaloberen des Ordens gewählt; der Orden wurde 1540 von Papst Paul III. bestätigt. Da sich der Orden ganz der apostolischen Arbeit widmen sollte, wurde auf Chorgebet und Ordenstracht verzichtet - damals eine große Neuerung. Der Orden entwickelte sich rasch und gewann großen Einfluss auf das religiöse Leben der folgenden Jahrhunderte. Ignatius starb am 31. Juli 1556 in Rom. Er wurde 1622 heilig gesprochen.

 

„Der Geist der Gesellschaft

ist es, in aller Einfachheit und Niedrigkeit von Stadt zu Stadt, von Ort zu Ort zu ziehen, ohne sich an einen bestimmten Platz binden zu lassen ... Wollten wir diese Einfachheit verlassen, es wäre gleichbedeutend mit der Zerstörung unseres Ordensgeistes.“

„Solange die Gesellschaft in diesem Geist verharrte, hat sich der Herr ihrer in ganz besonderer Weise bedient, zum großen geistlichen Nutzen für die Seelen. Wenn auch in deutschen Landen das Erdreich härter befunden wurde, in anderen trägt es umso reichere Ernte.“ (Ignatius, Brief an König Ferdinand I.)

 

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für heilige Männer (Ordensleute)

 

 

Eröffnungsvers

Phil 2, 10-11

Vor dem Namen Jesu

sollen alle Mächte im Himmel, auf der Erde und unter der Erde

ihre Knie beugen, und jede Zunge soll bekennen:

Jesus Christus ist der Herr, in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast den heiligen Ignatius von Loyola berufen,

in der Nachfolge Christi

zur größeren Ehre deines Namens zu wirken.

Lass uns nach seinem Beispiel und mit seiner Hilfe

auf Erden den guten Kampf bestehen,

damit wir auch im Himmel

den Siegeskranz empfangen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Zwei Mahnungen stehen in dieser Lesung: 1. Tut alles zur Verherrlichung Gottes; 2. Gebt keinen Anlass zu einem Vorwurf. Ob der Mensch etwas (oder gar: alles) zur Verherrlichung Gottes tun kann, ist eine schwierige Frage: denn Gott ist Gott, und der Mensch ist nur ein Mensch. Wenn aber das Nebeneinander der beiden Imperative in dieser Lesung einen Sinn hat, lässt sich wenigstens so viel sagen: Wer - etwa durch rücksichtsloses Verhalten - „Anlass zu einem Vorwurf“ gibt, innerhalb der Gemeinde oder nach außen, der „verherrlicht“ Gott nicht; er verhindert, so weit es an ihm liegt, dass Gott erkannt und geliebt wird. Der Apostel sagt das hier in einem bestimmten Zusammenhang: in Korinth war die Frage akut, ob ein Christ Fleisch essen darf, das vorher einem heidnischen Gott als Opfer dargebracht wurde. Er darf es, sagt Paulus; und jeder Mensch hat das Recht, das zu tun, was er in seinem Gewissen als erlaubt und gut erkennt. Aber das eigene Gewissen und die innere Freiheit haben es nicht nur mit der Tat (dem Getanen) selbst zu tun, sondern mit den Menschen und letzten Endes mit Gott. „Alles zur Ehre Gottes“ ist hier kein frommer allgemeiner Spruch; es ist die strenge Norm für das menschliche Tun. - Zu 10,31-33: Kol 3,17; Röm 14,3.6; 1 Tim 4,3-4; Phil 1,10-11; 1 Kor 9,20-22. - Zu 11,1: 1 Kor 4,16; Phil 3,17.

 

 

ERSTE Lesung

1 Kor 10, 31 - 11, 1

Tut alles zur größeren Ehre Gottes!

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder!

31Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!

32Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!

33Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.

1Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.

 

 

Antwortpsalm

Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a)

          R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R

(GL neu 39, 1)

          Oder:
          R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R
2        Ich will den Herrn allezeit preisen;

V. Ton

          immer sei sein Lob in meinem Mund.

3        Meine Seele rühme sich des Herrn;

          die Armen sollen es hören und sich freuen. - (R)

4        Verherrlicht mit mir den Herrn,

          lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.

5        Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört,

          er hat mich all meinen Ängsten entrissen. - (R)

6        Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,

          und ihr braucht nicht zu erröten.

7        Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.

          Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)

8        Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,

          und er befreit sie.

9        Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;

          wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)

10      Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;

          denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.

11      Reiche müssen darben und hungern;

          wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren. - R

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Mt 5, 3

Halleluja. Halleluja.

Selig, die arm sind vor Gott;

denn ihnen gehört das Himmelreich.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Viele Menschen folgen Jesus auf dem Weg nach Jerusalem; werden sie auch bis nach Golgota mitgehen? Jesus nennt ihnen die Bedingungen der Nachfolge: Bereitschaft zum Verzicht auf Familie und Freunde, auf Ehre und Besitz, ja auf das eigene Leben. Wer sich zur Nachfolge entschließt, muss wissen, was er wagt. Er muss seine Kräfte und Möglichkeiten prüfen wie jemand, der einen Bau ausführen oder einen Krieg unternehmen will. Besagen diese Gleichnisse auch, dass die Nachfolge jedem freigestellt ist? Das vorausgegangene Gleichnis vom Gastmahl empfiehlt eine solche Deutung nicht. Aber Jesus verlangt nicht von jedem die gleiche Art und Weise der Nachfolge. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg. Die Forderung zu größerem Verzicht hat als Voraussetzung und als Ziel die größere Liebe. Wer angefangen hat, die Größe Gottes zu begreifen, dem werden alle geschaffenen Dinge klein. - Zu 14,25-27: Mt 10,37-38; Lk 22,26-28; Dtn 33,9-10; Lk 18,24-30; Joh 12,26. - Zu 14,28-31: Spr 24,6; Lk 9,61-62.

 

 

Evangelium

Lk 14, 25-33

Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit

25als viele Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte:

26Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.

27Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

28Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?

29Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten

30und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.

31Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?

32Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.

33Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, durch dessen Namen wir gerettet werden, bitten wir:

Dränge alle, die dem Jesuitenorden angehören, in Wort und Tat die Ehre Gottes zu mehren.

A.: Herr, erhöre unser Gebet.

Führe die Völker auf den Weg deiner Gebote.

Befreie die Unterdrückten, und schaffe ihnen Gerechtigkeit.

Durchdringe uns mit deiner Gnade, damit wir Gott finden in allen Dingen.

Allmächtiger Gott, der heilige Ignatius von Loyola hat sich der Sendung der Kirche vorbehaltlos zur Verfügung gestellt. Gib, dass auch wir uns in der Gemeinschaft der Kirche für dich einsetzen durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, nimm die Gaben an,

die wir am Fest des heiligen Ignatius darbringen.

Heilige uns in der Wahrheit durch dieses Opfer,

das du zum Quell aller Heiligung bestimmt hast.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

Lk 12, 49

So spricht der Herr:

Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen;

wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde!

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott,

wir haben das Opfer des Lobes dargebracht

und danken dir, dass du deiner Kirche

den heiligen Ignatius geschenkt hast.

Das heilige Sakrament stärke uns,

damit wir alles zu deiner größeren Ehre tun

und zum ewigen Lob deiner Herrlichkeit gelangen.

Darum bitten wir durch Christus, unserer Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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