5. JANUAR

EröffnungsversVgl. Joh 1, 1

Am Anfang und vor aller Zeit war Gott, das Wort.
Er ist uns heute geboren als Heiland der Welt.

Vor Erscheinung des Herrn:

Tagesgebet

Getreuer Gott,
in der Geburt deines Sohnes

hast du uns auf wunderbare Weise
den Anfang des Heiles geschenkt.
Stärke in uns den Glauben,
dass Christus dein Volk durch die Mühen dieser Zeit
zum Land der Verheißung hinführt.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Nach Erscheinung des Herrn:

Tagesgebet

Heiliger Gott,
in Christus hast du den Völkern

deine ewige Herrlichkeit geoffenbart.
Gib uns die Gnade,
das Geheimnis unseres Erlösers
immer tiefer zu erfassen,
damit wir durch ihn
zum unvergänglichen Leben gelangen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

ZUR LESUNG  „Gott ist Licht.“ So verkündet Johannes das Wesen Gottes (1 Joh 1, 5). Das meint, Gott ist reine Liebe. Aus dieser Urbotschaft ergibt sich die Forderung: Auch wir sollen einander lieben. Denn, wenn Gott reine Liebe ist, dann kann nichts mit ihm Gemeinschaft haben, das nicht Liebe ist. Die „Welt“ aber lebt, richtiger „stirbt“ im Hass, von dem sie immer neue Modelle und Möglichkeiten entwickelt. Sie geht auf den Wegen Kains weiter. Dem Urbild des Hassenden steht das Urbild des Liebenden gegenüber, der sein Leben für uns hingegeben hat. Der Text will aber auch den Menschen Mut und Vertrauen („Zuversicht“) geben, die sich der Forderung der Liebe (noch) nicht gewachsen fühlen. Auch sie umgibt und trägt Gottes größere Liebe und das Wissen dieser Liebe. Unsere Hoffnung ist: Gott ist größer als unser Herz und größer als unsere Sünde. Er kann die Liebe in uns vermehren und uns helfen das, was nicht Liebe ist, zu überwinden. – Gen 4, 4–9; Mt 5, 21; 24, 9; Joh 15, 12–13.18–21; Eph 5, 2; Jak 1, 22.

Erste Lesung1 Joh 3, 11–21

Wir sind aus dem Tod in das Leben hinübergegangen, weil wir die Brüder lieben

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

Schwestern und Brüder!
11Das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt:
Wir sollen einander lieben
12 und nicht wie Kain handeln, der von dem Bösen stammte
und seinen Bruder erschlug.
Warum hat er ihn erschlagen?
Weil seine Taten böse waren,
die Taten seines Bruders aber gerecht.
13Wundert euch nicht, Brüder und Schwestern,
wenn die Welt euch hasst!
14Wir wissen,
dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind,
weil wir die Brüder lieben.
Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschenmörder
und ihr wisst:
Kein Menschenmörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt.
16Daran haben wir die Liebe erkannt,
dass Christus sein Leben für uns hingegeben hat.
So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn jemand die Güter dieser Welt hat
und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht,
wie kann die Liebe Gottes in ihm bleiben?
18Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.
19Und daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind.
Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen,
20 dass, wenn unser Herz uns verurteilt,
Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
21Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt,
haben wir gegenüber Gott Zuversicht.

AntwortpsalmPs 100 (99), 2–3.4–5 (Kv: 1)

Kv Jauchzet dem Herrn, alle Lande! – KvGL 56, 1, V. Ton

2Dient dem Herrn mit Freude! ∗
Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /
Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, ∗
sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv)
4Kommt mit Dank durch seine Tore, /
mit Lobgesang in seine fe! ∗
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5Denn der Herr ist gut, /
ewig währt seine Huld ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv

Ruf vor dem Evangelium

Halleluja. Halleluja.
Aufgeleuchtet ist uns aufs Neue der Tag der Erlösung:
Ein großes Licht ist heute auf Erden erschienen.
Kommt, ihr Völker, und betet an den Herrn, unseren Gott!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Geschichte der Jüngerberufungen (gestriges Evangelium) geht weiter. Am ausführlichsten wird über Natanaël berichtet, den Jünger, dessen Spur sich später zu verlieren scheint. Erst nach der Auferstehung Jesu taucht er wieder auf (Joh 21, 2). Die ersten drei Evangelisten kennen seinen Namen überhaupt nicht, es könnte aber sein, dass es derselbe ist, der bei Matthäus und Markus Bartholomäus heißt: Bei Matthäus und Markus wird die Berufung der ersten Jünger anders erzählt. Bei Johannes fällt auf, wie stark menschliche Beziehungen bei der Gewinnung der ersten Jünger mitspielen. Einer findet den andern und führt ihn zu Jesus. Dennoch ist deutlich, dass die Anziehungskraft und der entscheidende Ruf von Jesus selbst ausgehen. Seine Person schafft Vertrauen und Glauben. Gleich zu Anfang werden ihm die großen messianischen Ehrennamen zuerkannt: Lamm Gottes, Messias, Sohn Gottes, König von Israel. – Mk 1, 16–20; Mt 4, 18–22; Joh 7, 41–42.52.

EvangeliumJoh 1, 43–51

Du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
43 wollte Jesus nach Galiläa aufbrechen;
da traf er Philíppus.
Und Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach!
44Philíppus war aus Betsáida,
der Stadt des Andreas und Petrus.
45Philíppus traf Natánaël
und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden,
über den Mose im Gesetz
und auch die Propheten geschrieben haben:
Jesus, den Sohn Josefs, aus Nazaret.
46Da sagte Natánaël zu ihm:
Kann aus Nazaret etwas Gutes kommen?
Philíppus sagte zu ihm: Komm und sieh!
47Jesus sah Natánaël auf sich zukommen
und sagte über ihn: Sieh,
ein echter Israelit, an dem kein Falsch ist.
48Natánaël sagte zu ihm: Woher kennst du mich?
Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philíppus rief,
habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.
49Natánaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes,
du bist der König von Israel!
50Jesus antwortete ihm:
Du glaubst, weil ich dir sagte,
dass ich dich unter dem Feigenbaum sah;
du wirst noch Größeres als dieses sehen.
51Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch:
Ihr werdet den Himmel geöffnet
und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen
über dem Menschensohn.

Fürbitten

Gott ist größer als unser Herz und weiß alles. Zu ihm beten wir voll Vertrauen:
■ Gib allen, die an dich glauben, ein offenes Herz für die Not in der Welt.
■ Zeige uns Mittel und Wege, den Hass und die Gewalt zu überwinden.
■ Schenke allen Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen, Vertrauen und Zuversicht.
■ Führe uns durch die Mühen dieser Zeit in das Land der Verheißung.
■ Nimm unsere Verstorbenen auf in deine Herrlichkeit.
Vater im Himmel, schau gütig auf uns, und erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

Gabengebet

Herr, wir bringen unsere Gaben dar
für die Feier,

in der sich ein heiliger Tausch vollzieht.
Nimm sie in Gnaden an
und schenke uns dich selbst
in deinem Sohn Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Vor Erscheinung des Herrn: Weihnachtspräfation, S. 748 f.

Nach Erscheinung des Herrn: Präfation von Erscheinung des Herrn, S. 749 f.oder Weihnachtspräfation, S. 748 f.

KommunionversJoh 3, 16

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
wir danken dir für das Brot des Lebens,

das du uns gereicht hast.
Gib uns durch dieses Sakrament
Kraft für unseren Weg zu dir
und schütze uns in deiner nie versagenden Liebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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