Donnerstag
nach Aschermittwoch
Eröffnungsvers |
Vgl. Ps 55 (54), 17-20.23 |
Ich rufe zum Herrn, er hört mein Klagen.
Er befreit mich von denen, die gegen mich
kämpfen.
Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich
aufrecht.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
komm unserem Beten und Arbeiten
mit deiner Gnade zuvor und begleite es,
damit alles, was wir beginnen,
bei dir seinen Anfang nehme
und durch dich vollendet werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Buch Deuteronomium ist seiner Form nach eine einzige Rede, die sich
über dreißig Kapitel hin erstreckt. Die Rede des Mose beginnt in 1,6 und endet
mit dem Schluss der heutigen Lesung (30,20). Angesprochen ist Israel; „höre,
Israel“ wird wenigstens fünfmal im Verlauf der Rede wiederholt. Israel steht
als versammelte Gemeinde vor Mose, letzten Endes aber vor Gott. Innerhalb der
Gemeinde aber ist jeder angesprochen und persönlich gemeint, jeder ist Israel;
weil er zum Gottesvolk gehört, deshalb ist er in Reichweite der göttlichen
Anrede und des göttlichen Anspruchs. „Auf die Stimme Gottes hören“ bedeutet in
der Sprache des Deuteronomiums „gehorchen“. Zum ersten Mal hat Israel am Sinai
die Stimme Gottes gehört; durch den Bundesschluss ist Israel Jahwes Volk
geworden. und seither steht es unter seinem Wort. „Leben und Tod“ (V. 15)
hängen davon ab, dass Israel sich für den rechten Weg entscheidet, d. h., dass
es mit ausschließlicher Treue an seinem Gott festhält (Dtn 6,4-6). - Dtn 11,26-28; Ps 1; Sir 15,16-17; Jer 21,8; Röm 6,20-23; Neh 9,29; Spr 8,34-35.
ERSTE Lesung |
Dtn 30, 15-20 |
Leben und Tod lege ich dir heute vor, Segen und
Fluch
Lesung
aus dem Buch Deuteronomium
Mose sagte zum Volk:
15Hiermit
lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor.
16Wenn
du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte,
hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen gehst und auf
seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften achtest, dann wirst du leben und
zahlreich werden, und der Herr, dein Gott, wird dich in dem Land, in das du
hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, segnen.
17Wenn
du aber dein Herz abwendest und nicht hörst, wenn du dich verführen lässt, dich
vor anderen Göttern niederwirfst und ihnen dienst -
18heute
erkläre ich euch: Dann werdet ihr ausgetilgt werden; ihr werdet nicht lange in
dem Land leben, in das du jetzt über den Jordan hinüberziehst, um
hineinzuziehen und es in Besitz zu nehmen.
19Den
Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege
ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und
deine Nachkommen.
20Liebe
den Herrn, deinen Gott, hör auf seine Stimme, und halte dich an ihm fest; denn
er ist dein Leben. Er ist die Länge deines Lebens, das du in dem Land
verbringen darfst, von dem du weißt: Der Herr hat deinen Vätern Abraham, Isaak
und Jakob geschworen, es ihnen zu geben.
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: vgl. Jer 17, 7) |
R Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt. - R |
(GL neu 31,1) |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
IV. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünde geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weisung des
Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag
und bei Nacht. - (R)
3
Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen
gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht
bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut
wird ihm gut gelingen. - (R)
4 Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind
verweht.
6
Denn der Herr kennt den Weg der
Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den
Abgrund. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 4, 17 |
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! - R
(So spricht der Herr:)*
Kehrt
um!
Denn
das Himmelreich ist nahe.
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
Zum Evangelium Auf das Messiasbekenntnis des Petrus (Lk 9,18-21) folgen die erste
Leidensansage (9,22) und die Einladung zur Kreuzesnachfolge. Jesus weiß, was
ihn, den Messias und Gottesknecht, in Jerusalem erwartet (vgl. Lk 2,34), und
er will seine Jünger darauf vorbereiten. Die Einladung zur Leidensnachfolge ist
aber nicht nur an die Jünger gerichtet, sondern an „alle“ (9,23; vgl. Mk 8,34). Jesus „nachfolgen“ ist gleichbedeutend mit „sich verleugnen“ und „das
Kreuz auf sich nehmen“. „Sich verleugnen“ hat nicht den etwas muffigen Geruch
von „sich verdemütigen“; es besagt: Ehre und Leben drangeben, um bei Jesus zu
bleiben. Nur wenn der Jünger mit Jesus bis zum Ende solidarisch bleibt und so
„sein Leben verliert", wird er sein Leben wirklich retten; und er wird in
der Gemeinschaft und Freude bleiben, die Jesus allein geben kann. - Mt 16,21;
Mk 8,31; Jes 53; Lk 24,26-27; Mt 16,24-26; Mk 8,34-37; Lk 14,27; Mt 10,38-39; Joh 12,25-26; Lk 17,33.
Evangelium |
Lk 9, 22-25 |
Wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird
es retten
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Lukas
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
22Der Menschensohn muss vieles
erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten
verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er
auferstehen.
23Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der
verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
25Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?
Fürbitten
Zu
Christus wollen wir beten, den die Menschen verwarfen und kreuzigten:
Für die Kirche: dass sie auf Gottes Stimme höre und an seinem Wort
festhalte. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Völker der Erde: dass sie Gottes Gebot als Weg zum Leben
erkennen. (Stille) Christus, höre uns.
Für
alle ungerecht Verfolgten: dass sie in ihrem Leiden gestärkt werden. (Stille) Christus, höre uns.
Für unsere Gemeinde: dass sie vor dem Weg des Kreuzes nicht
zurückschrecke. (Stille) Christus, höre uns.
Denn du bist uns vorangegangen. Dir sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr, schau gnädig auf die Gaben,
die wir auf den Altar legen.
Das heilige Opfer bringe deinem Namen Ehre
und tilge unsere Sünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Ps 51 (50), 12 |
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz
und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels geschenkt
als Beweis deiner Liebe.
Es erwirke uns immer neu die Vergebung der Sünden
und schenke uns dein Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Nachfolge Jesu und Verkündigung des nahenden Königtums ist lebensgefährlich; so bedrohlich
sieht Jesus die Situation. Wer sich aber dieser Gefährlichkeit entziehen will,
wird des Lebens in der kommenden Welt verlustig gehen und nicht hineingelangen
ins Königtum. Wer sich vor dem Martyrium fürchtet, soll wissen, dass es das
ewige Leben einbringt“ (Heinz Schürmann).