18. März
Hl. Cyrill von Jerusalem
Bischof, Kirchenlehrer
Um 313 geboren, war Cyrill seit 348 Bischof seiner Heimatstadt Jerusalem. In den arianischen Auseinandersetzungen (Streit um die Lehre von der wahren Gottheit Christi) wurde Cyrill dreimal von den Arianern abgesetzt und in die Verbannung geschickt. 381 nahm er am dritten allgemeinen Konzil in Konstantinopel teil. Er starb 386. Berühmt sind seine 24 Unterweisungen (Katechesen), die er um 348 (oder 350) in der Heilig-Grab-Kirche gehalten hat, davon neunzehn in der Fastenzeit für die Katechumenen, fünf in der Osterwoche für die Neugetauften; es sind wichtige Zeugnisse des Glaubens und der Liturgie jener Zeit.
Ein Thron für den König
„... Dann hört ihr den Psalmensänger, der euch zur Teilnahme an den göttlichen Mysterien einlädt, sagen: Kostet und seht, wie gütig der Herr ist (Ps 34, 9). - Wenn du vortrittst, sollst du die Hände nicht flach ausstrecken und nicht die Finger spreizen, sondern lege die linke Hand unter die rechte; mach gleichsam einen Thron, um den König zu empfangen, nimm mit der hohlen Hand den Leib Christi auf und antworte: Amen. Heilige behutsam die Augen durch die Berührung mit dem heiligen Leib und gib acht, dass dir nichts verloren geht. Wenn dir jemand Goldkörner gäbe, würdest du dann nicht mir größter Sorgfalt darauf achten, dass dir nichts verloren geht? Wirst du also nicht noch viel mehr Acht geben, dass dir auch nicht ein einziges Krümlein herunterfällt von dem, was viel kostbarer als Gold und Edelstein?“ (Cyrill, 5. mystagogische Rede)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Gott, du Quelle der Wahrheit
durch den heiligen Bischof Cyrill von Jerusalem
hast du deine Kirche gelehrt,
das Geheimnis der Erlösung tiefer zu verstehen.
Höre auf seine Fürsprache und hilf uns,
deinen Sohn Jesus Christus zu erkennen
und in ihm die Fülle des Lebens zu finden,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung In 1 Joh 4, 7 heißt es: „Jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.“ Was hier von der Liebe gesagt war, wird in 5, 1 vom Glauben gesagt: „Jeder, der glaubt ... stammt von Gott.“ Der Glaube ist ebenso wie die Liebe von Gott geschenkt, und beide sind voneinander nicht zu trennen. Der Inhalt des christlichen Glaubens wird in 5, 1 auf die kürzeste Formel gebracht: „dass Jesus der Christus ist“: dazu verdeutlichend 5, 5: „dass Jesus der Sohn Gottes ist“. Das sagt Johannes gegen Irrlehrer, mit denen die Kirche auch später noch zu tun hatte (und irgendwie immer zu tun hat); diese behaupten genau das Gegenteil: Jesus sei nicht der Christus, nicht der Sohn Gottes: Gottheit und Menschheit seien in ihm nie zu einer wirklichen Einheit verbunden gewesen. Die Tragweite und Gefährlichkeit einer solchen Lehre liegt auf der Hand; Jesus ist dann ein bloßer Mensch, das ganze Werk der Erlösung ist in Frage gestellt. Das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus ist das unterscheidende Kennzeichen derer, die „aus Gott stammen und ihn erkennen“. Das Bekenntnis aber muss sich durch die Liebe als wahr erweisen. Dieser Glaube, der zugleich Liebe und Treue ist, kann von keiner Macht der Welt besiegt werden. - 1 Joh 3, 23; 4, 15; 2, 22; 1 Petr 1, 22-23; Joh 14, 15.21.
Lesung 1 Joh 5, 1-5
Das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
1Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott, und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt.
2Wir erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen.
3Denn die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote sind nicht schwer.
4Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.
5Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
Antwortpsalm Ps 19 (18B), 8.9.10.11-12 (R: 10b oder Joh 6, 63b)
R Die Urteile des Herrn sind wahr, (GL 465)
gerecht sind sie alle. - R
Oder:
R Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben. - R
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen II. Ton
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise. - (R)
9 Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen. - (R)
10 Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle. - (R)
11 Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold in Menge.
Sie sind süßer als Honig, als Honig aus Waben.
12 Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen;
wer sie beachtet, hat reichen Lohn. - R
Ruf vor dem Evangelium Vers: Joh 15, 9b.5b
Lob dir, Christus, König und Erlöser! - R
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
Zum Evangelium Jesus ist der wahre Weinstock, wie er das wahre Licht ist und der gute Hirt und das lebendige Brot. Er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis ist. In der Rede Jesu vom Weinstock gehen Gleichnis und Wirklichkeit ineinander über. Die gemeinte Wirklichkeit ist die lebensnotwendige Verbindung: der Rebzweig ist nichts ohne die lebendige Einheit mit dem Weinstock. Nur wer in der Einheit bleibt, hat das Leben. Die Mahnung „Bleibt in mir!“ (15, 4) wird in 15, 9 ergänzt und verdeutlicht durch das Wort: „Bleibt in meiner Liebe!“; in 15, 17 heißt es dafür: „Liebt einander!“ Die Liebe, die hier gemeint ist, ist die Treue des Glaubens; nur der liebende Glaube ist fruchtbar. Der Glaube kommt vom Hören und Aufnehmen des Wortes: in Jesus spricht uns Gott selbst an und fordert uns. Das Wort macht uns rein (15, 3): nicht dadurch, dass wir es auseinander nehmen und untersuchen, sondern dadurch, dass wir unser zwiespältiges Leben von der Kraft des Wortes Jesu sammeln und verwandeln lassen. Und nicht nur das gesprochene Wort ist Wort; auf vielfache Weise nimmt Gott den Menschen in seine Schule, um ihn rein und reif zu machen. - Jes 5, 1-7; Jer 2, 21; Mt 15, 13; 1 Joh 3, 21-24.
Evangelium Joh 15, 1-8
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
1Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
2Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
3Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
4Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Fürbitten
Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, Gottes Sohn und unseren Erlöser:
Schenke der Kirche den Heiligen Geist, damit sie das Werk der Erlösung weiterführen kann.
A.: Herr, erhöre uns.
Mache Jerusalem zu einer Stadt des Friedens für alle ihre Bewohner.
Lass die Leidenden erkennen, dass sie dir ähnlich werden sollen.
Erleuchte unsere Herzen, dass wir das Geheimnis deines Todes tiefer verstehen.
Allmächtiger Gott, führe uns auf die Fürbitte des heiligen Cyrill von Jerusalem durch die Leiden dieser Zeit zur Herrlichkeit der Auferstehung durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.