16. Mai

Hl. Johannes Nepomuk

Priester, Märtyrer

 

Er stammte aus Nepomuk (ältere Namensform: Pomuk) in Böhmen, studierte in Prag, war seit 1370 Kleriker von Prag und später Generalvikar. Dass er Beichtvater der Königin war und als Opfer des Beichtgeheimnisses starb, ergibt sich aus den zeitgenössischen Dokumenten nicht. Sein grausamer Tod gehört vielmehr in die Geschichte der Streitigkeiten zwischen König Wenzel und dem Erzbischof von Prag. Dass sich der Generalvikar mit einem Rat oder einer Bitte an die Königin gewandt hat, kann man vermuten. Sicher ist, dass er einen Günstling des Königs exkommuniziert hat. Er wurde gefoltert und, sterbend oder schon tot, am 20. März 1393 in die Moldau geworfen: Später wurde er im Veitsdom in Prag beigesetzt. Er wurde 1729 heilig gesprochen.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Hirten der Kirche

oder für Märtyrer

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für Märtyrer

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

du hast dem heiligen Johannes Nepomuk geholfen,

bis zur Hingabe seines Lebens

die Rechte der Kirche zu verteidigen.

Auf seine Fürbitte hin gib uns den Mut,

für Gerechtigkeit und Wahrheit einzutreten.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Vom ersten Satz an (Weish 1,1) will das Buch der Weisheit die „Gerechtigkeit“ lehren, diese Grundtugend, durch die der Mensch vor Gott und gegenüber den Menschen „recht“ ist. Die Gerechtigkeit wird praktisch gleichgesetzt mit der „Weisheit“. Der Mensch empfängt die Weisheit und mit ihr alles, was er braucht, als Geschenk von Gott, wenn er bereit ist, der Weisung Gottes zu folgen. Das Gegenteil des Weisen ist der „Tor“ oder der „Frevler“. Ihm ist der Gerechte ein Dorn im Auge, er kann nicht anders als ihn hassen und verfolgen. Und der Erfolg scheint den Toren recht zu geben. Erst im Endgericht wird offenbar, wer den Weg Gottes gegangen ist und wer sich in der Finsternis verloren hat (5,6; vgl. Ps 1,6). Die Reue der Gottlosen kommt dann zu spät (5,4-5; der ganze Text: 5,2-14). Ein Tei1 ihrer Strafe besteht darin, dass sie das Glück der Gerechten sehen: sie leben im Licht Gottes, unter den Söhnen Gottes, unter den Heiligen (5,5). - Zu 5,2-3: Weish 2,1-20; 3,1-6. - Zu 5,5: „Söhne Gottes“ Weish 2,13.16.18; 18,4.13; 19,6; Mt 5,9-11.

 

 

ERSTE Lesung

Weish 5, 1-5

Der Gerechte wird voll Zuversicht dastehen vor denen, die ihn bedrängt haben

Lesung aus dem Buch der Weisheit

1Der Gerechte wird voll Zuversicht dastehen vor denen, die ihn bedrängt und seine Mühen verachtet haben.

2Wenn sie ihn sehen, packt sie entsetzliche Furcht, und sie geraten außer sich über seine unerwartete Rettung.

3Jetzt denken sie anders; seufzend und voll Angst sagen sie zueinander:

4Dieser war es, den wir einst verlachten, verspotteten und verhöhnten, wir Toren. Sein Leben hielten wir für Wahnsinn und sein Ende für ehrlos.

5Jetzt zählt er zu den Söhnen Gottes, bei den Heiligen hat er sein Erbteil.

 

 

Antwortpsalm

Ps 124 (123), 2-3.4-5.7-8 (R: 7a)

          R Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen. - R

(GL 528, 2)

2        Hatte sich nicht der Herr für uns eingesetzt,

IV. Ton

          als sich gegen uns Menschen erhoben,

3        dann hätten sie uns lebendig verschlungen,

          als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. - (R)

4        Dann hätten die Wasser uns weggespült,

          hätte sich über uns ein Wildbach ergossen.

5        Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen,

          die wilden und wogenden Wasser. - (R)

7        Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen;

          das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.

8        Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn,

          der Himmel und Erde gemacht hat. - R

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Jak 1, 12

Halleluja. Halleluja.

Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.

Denn wenn er sich bewährt,

wird er den Kranz des Lebens erhalten.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Wer sich zu Jesus bekennt, nimmt an seinem Schicksal teil. Er muss in der gegenwärtigen Welt mit Widerstand und Verfolgung rechnen (Mt 10,24-25). Auf diese Ankündigung folgt ein dreimal wiederholtes „Fürchtet euch nicht!“ (10,26.28.31). Der Christ soll sich nicht fürchten, den Menschen am hellen Tag die Wahrheit Gottes zu sagen, die in Jesus offenbar geworden ist. Vielleicht trifft er Menschen, die das Wort aufnehmen; aber er riskiert auch, dass er abgewiesen und angefeindet wird. Das Evangelium spricht hier nicht vom hochgemuten Menschen, den Verfolgung und Tod nicht schrecken. Christen sind Menschen, und der normale Mensch fürchtet sich. Aber die Furcht vor den Menschen wird aufgehoben von der Furcht vor Gott: vor dem, der allein die Macht über das Menschenleben hat. Muss der Christ Gott fürchten? Das Neue Testament sagt das an vielen Stellen, wenn auch die Furcht vor Gott nicht das letzte Wort ist. Wie soll ich einen Gott lieben, den ich nicht fürchte? Die Furcht vor Gott, die zugleich Liebe ist, macht frei von jeder anderen Furcht; sie macht zur Treue fähig. - Zu 10,26-31: Lk 12,4-7; Jak 4,12; Röm 8,15; 1 Joh 4,17-18; Mt 6,26; 12,12. - Zu 10,32-33: Lk 12,8-9; Röm 10,8-10; Offb 3,5; Lk 9,26; 2 Tim 2,12.

 

 

Evangelium

Mt 10, 28-33

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:

28Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.

29Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.

20Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

31Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

32Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.

33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, der die staatliche Macht in ihre Grenzen wies, wollen wir bitten:

Schenke der Kirche Freiheit, ihren Auftrag zu erfüllen.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Hilf allen, die sich für Wahrheit und Gerechtigkeit einsetzen.

Bewahre alle, die ungerecht verfolgt werden, vor Mutlosigkeit.

Mehre unsere Bereitschaft, dir nachzufolgen.

Denn wer sein Leben verliert um deinetwillen, wird es gewinnen. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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