DONNERSTAG

EröffnungsversHebr 4, 16

Mit Zuversicht lasst uns zum Thron der Gnade hintreten,
damit wir Erbarmen finden und Gnade empfangen,
Hilfe zur rechten Zeit. Halleluja.

Tagesgebet

Wir bitten dich, Herr, unser Gott,
der Heilige Geist erfülle uns

mit dem Reichtum seiner Gaben.
Er schenke uns eine Gesinnung, die dir wohlgefällt,
damit wir deinem Willen immer mehr entsprechen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Der römische Offizier hatte Paulus verhaften lassen, als die jüdische Menge ihn lynchen wollte (21, 33). Am folgenden Tag veranstaltet er ein Verhör in Gegenwart der Hohepriester und des ganzen Hohen Rates. Im Bericht über dieses Verhör sind, historisch gesehen, so viele Unstimmigkeiten, dass man die Aussageabsicht sicher nicht in der Feststellung historischer Tatsachen suchen darf. Es geht dem Verfasser Lukas vielmehr darum, das Verbindende zwischen Judentum und Christentum aufzuzeigen, wobei er als Vertreter des Judentums freilich nur die Pharisäer gelten lässt. Sie stehen ihrem Glaubensbekenntnis nach dem Christentum ungleich näher als die Sadduzäer, für die es „weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister“ gibt (23, 8); mit dem Tod ist alles aus, sodass man sich logischerweise fragen müsste, was das Gesetz des Mose ihnen überhaupt bedeuten konnte. Die Pharisäer dagegen haben mit den Christen den Glauben an die Auferstehung gemeinsam. Für Paulus und das Christentum ist die Auferstehung Jesu der Grund für die eigene Hoffnung auf Auferstehung und die zentrale Glaubensaussage überhaupt. – Apg 26, 5; Phil 3, 5–9; Apg 24, 15; 26, 6–7; 28, 20; Mt 22, 23; Apg 16, 9; 18, 9–10; 27, 23–24; 19, 21.

Erste LesungApg 22, 30; 23, 6–11

Du sollst auch in Rom Zeugnis ablegen

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen,
22, 30 als der römische Oberst genau wissen wollte,
was die Juden Paulus vorwarfen,
ließ er ihn am nächsten Tag aus dem Gefängnis holen
und befahl,
die Hohepriester und der ganze Hohe Rat
sollten sich versammeln.
Und er ließ Paulus hinunterführen
und ihnen gegenüberstellen.
23, 6Da Paulus aber wusste,
dass der eine Teil zu den Sadduzäern,
der andere zu den Pharisäern gehörte,
rief er vor dem Hohen Rat aus:
Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern;
wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten
stehe ich vor Gericht.
7Als er das sagte,
brach ein Streit
zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus
und die Versammlung spaltete sich.
8Die Sadduzäer behaupten nämlich,
es gebe weder Auferstehung
noch Engel noch Geist,
die Pharisäer dagegen bekennen sich zu alldem.
9Es erhob sich ein lautes Geschrei
und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer
standen auf und verfochten ihre Ansicht.
Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen.
Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.
10Als aber der Streit heftig wurde,
befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen.
Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen,
ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen
und in die Kaserne bringen.
11In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus
und sagte: Hab Mut!
Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast,
sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.

AntwortpsalmPs 16 (15), 2 u. 5.7–8.9–11a (Kv: vgl. 1)

Kv Behüte mich, Gott,
denn ich vertraue auf dich. – Kv GL 649, 2, II. Ton
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
10Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; /
du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen. ∗
11aDu lässt mich den Weg des Lebens erkennen. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 17, 21

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Jesus schaut in die Zukunft seiner Kirche. Er betet für die Einheit all derer, die im Lauf der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes und der Wahrheit Jesu Christi sein. Die zweimalige Anrede „Vater“, „gerechter Vater“ gibt den Schlusssätzen dieses Gebetes eine feierliche Eindringlichkeit. – „Ich will“, sagt der heimkehrende Sohn: Er will sich nicht von denen trennen, die der Vater ihm gegeben hat und denen er seine Liebe geschenkt hat „bis zur Vollendung“ (13, 1). – Joh 10, 30; 1, 14; 17, 5; 15, 9; 12, 26; 14, 3; 1 Thess 4, 17; Mt 25, 23; Eph 1, 4; 1 Petr 1, 20; Joh 1, 10; 1 Joh 3, 1; Joh 14, 21.

EvangeliumJoh 17, 20–26

Sie sollen eins sein, wie wir eins sind: Sie sollen vollendet sein in der Einheit

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit
erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

Fürbitten

Jesus Christus, der uns in der Einheit des Glaubens und der Liebe zusammenführen will, bitten wir:
■ Gieße allen Gläubigen den Geist der Liebe ein, der sie mit dir und untereinander verbindet.
■ Führe alle Getauften zusammen zur Einheit im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.
■ Zeige den Völkern der Erde Wege zu einem größeren Miteinander in Frieden und Gerechtigkeit.
■ Schenke allen Menschen, die sich verlassen und einsam fühlen, den Trost des Heiligen Geistes.
■ Lass unsere Verstorbenen deine Herrlichkeit schauen.
Allmächtiger Gott, du willst, dass die Welt zur Einheit gelangt. Sende deinen Geist, damit alle Menschen immer mehr zueinander finden, durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.

Gabengebet

Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.
Nimm das Opfer an,

das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,
und mache uns selbst zu einer Gabe,
die für immer dir gehört.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation, S. 752 f.

Oder Präfationen von Christi Himmelfahrt, S. 753 f.

KommunionversJoh 16, 7

Ich sage euch die Wahrheit – spricht der Herr:
Es ist gut für euch, dass ich fortgehe;
denn wenn ich nicht fortgehe,
wird der Beistand nicht zu euch kommen. Halleluja.

Schlussgebet

Gütiger Gott,
in dieser Feier

hast du uns Anteil an deiner Gnade gegeben.
Sie mache uns fähig, dein Wort zu verstehen,
und bereit, die Gaben deines Geistes zu empfangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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