Zweiter Sonntag nach Weihnachten

Die guten Anfänge kommen aus der Stille. Im unfassbaren Schweigen spricht Gott sein Wort, den ewigen Sohn. Das Licht leuchtet, es rettet und richtet. Im Licht des ewigen Wortes steht unsere Zeit, auch dieses neu begonnene Jahr.

EröffnungsversWeish 18, 14–15

Als tiefes Schweigen das All umfing
und die Nacht bis zur Mitte gelangt war,
da stieg dein allmächtiges Wort, o Herr,
vom Himmel herab, vom königlichen Thron.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,
du erleuchtest alle, die an dich glauben.
Offenbare dich den Völkern der Erde,
damit alle Menschen
das Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Das Wort Gottes steht der Welt nicht nur gegenüber, es durchdringt sie, es ist die ständige Quelle all dessen, was in der Welt lebt und leuchtet. In der Schrift (Spr 8) wird das Wort Gottes gleichgesetzt mit Gottes ewiger Weisheit. Durch sein Wort und seine Weisheit ist Gott gegenwärtig bei seinem Volk und in seinem Tempel. In Zukunft aber wird die Menschheit Jesu der lebendige Tempel Gottes sein.

Erste LesungSir 24, 1–2.8–12 (1–4.12–16)

Die Weisheit Gottes schlug Wurzeln in einem ruhmreichen Volk

Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.

1Die Weisheit lobt sich selbst
und inmitten ihres Volkes rühmt sie sich.
2In der Versammlung des Höchsten öffnet sie ihren Mund
und in Gegenwart seiner Macht rühmt sie sich:
8Der Schöpfer des Alls gebot mir,
der mich schuf, ließ mein Zelt einen Ruheplatz finden.
Er sagte: In Jakob schlag dein Zelt auf
und in Israel sei dein Erbteil!
9Vor der Ewigkeit, von Anfang an, hat er mich erschaffen
und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht.
10Im heiligen Zelt diente ich vor ihm,
so wurde ich auf dem Zion fest eingesetzt.
11In der Stadt, die er ebenso geliebt hat, ließ er mich Ruhe finden,
in Jerusalem ist mein Machtbereich,
12ich schlug Wurzeln in einem ruhmreichen Volk,
im Anteil des Herrn,
seines Erbteils.

AntwortpsalmPs 147, 12–13.14–15.19–20 (Kv: Joh 1, 14)

Kv Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. – Kv

(Oder: Halleluja.)
12Jerusalem, rühme den Herrn! *GL 255
Zion, lobe deinen Gott!
13Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, *
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – (Kv)
14Er verschafft deinen Grenzen Frieden, *
er sättigt dich mit bestem Weizen.
15Er sendet seinen Spruch zur Erde, *
in Eile läuft sein Wort dahin. – (Kv)
19Er verkündet Jakob sein Wort, *
Israel seine Gesetze und seine Entscheide.
20An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, *
sie kennen sein Recht nicht. – Kv

Zur 2. Lesung   In seinem Sohn hat Gott uns all das geschenkt, was im Ersten Bund vorbereitet war. Aber wir brauchen die klare Schau des Glaubens und ein lauteres Herz, um unsere Berufung zu begreifen und ihr durch die Tat zu entsprechen. Mit dem größeren Glauben wächst auch unsere Hoffnung auf Teilhabe an Gottes Herrlichkeit.

Zweite LesungEph 1, 3–6.15–18

Gott hat uns im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch

Jesus Christus

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

3Gepriesen sei Gott,
der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
4Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.
5Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt,
seine Söhne zu werden durch Jesus Christus
und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen,
6zum Lob seiner herrlichen Gnade.
Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn.
15, 16Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken,
wenn ich in meinen Gebeten an euch denke;
denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn,
und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.
17Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn,
der Vater der Herrlichkeit,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt.
18Er erleuchte die Augen eures Herzens,
damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,
welchen Reichtum
die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. 1 Tim 3, 16

Halleluja. Halleluja.
Christus, offenbart im Fleisch, verkündet unter den Völkern,
Christus, geglaubt in der Welt: Ehre sei dir!
Halleluja.

Zum Evangelium   Durch das Wort, das vor aller Zeit war, ist die Zeit und die Welt geworden. Licht und Leben kommen von ihm. Und das Wort ist Fleisch geworden. Denen, die ihn aufnehmen, weist Christus den Weg, und er schenkt ihnen Gnade und Herrlichkeit.

1EvangeliumJoh 1, 1–18

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt

siehe S. 46 ff.

Oder Kurzfassung:

2EvangeliumJoh 1, 1–5.9–14

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

1Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
2Dieses war im Anfang bei Gott.
3Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist.
4In ihm war Leben und
das Leben war das Licht der Menschen.
5Und das Licht leuchtet in der Finsternis
und die Finsternis hat es nicht erfasst.
9Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet,
kam in die Welt.
10Er war in der Welt
und die Welt ist durch ihn geworden,
aber die Welt erkannte ihn nicht.
11Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden,
allen, die an seinen Namen glauben,
13die nicht aus dem Blut,
nicht aus dem Willen des Fleisches,
nicht aus dem Willen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
14Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.

Glaubensbekenntnis;   Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   Jesus, du bist gekommen, damit ich das Leben habe. Aus der Gemeinschaft mit dir empfange ich nur Gnade über Gnade. Ich danke dir für deine Großzügigkeit und ich danke dir für das Licht, mit dem du in meinem Leben leuchtest.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
heilige unsere Gaben
durch die Menschwerdung deines Sohnes.
Durch seine Geburt hast du allen Menschen
den Weg der Wahrheit gewiesen
und ihnen dein Reich verheißen.
Lass uns in dieser Feier verkosten,
was du denen bereitet hast, die dich lieben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Weihnachtspräfation

KommunionversJoh 1, 12

Allen, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.

Schlussgebet

Herr, unser Gott,
befreie uns durch die Wirkung dieses Sakramentes
von unseren Fehlern und Sünden.
Erfülle unser Verlangen und schenke uns alles,
was wir zum Heil nötig haben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Als aber Gott den Menschen anblickte, gefiel er Ihm sehr, weil Er ihn nach dem Gewand Seines Abbildes und nach Seinem Gleichnis geschaffen hatte, damit er mit dem vollen Ton seiner vernünftigen Stimme alle Wunderwerke Gottes verkünde. Der Mensch ist nämlich das vollkommenste Wunderwerk Gottes, weil Gott durch ihn erkannt wird und weil Gott alle Geschöpfe seinetwillen erschaffen hat. Ihm hat Er mit dem Kuss der wahren Liebe gestattet, durch seine Vernunft Ihn zu preisen und zu loben. (Hildegard von Bingen)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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