Samstag der 3. Woche der Fastenzeit

 

Eröffnungsvers

Ps 103 (102), 2-3

Lobe den Herrn, meine Seele,

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir all deine Schuld vergibt und all deine Gebrechen heilt.

 

 

Tagesgebet

Gütiger Gott,

in geistlicher Freude

begehen wir diese Tage der Buße.

Gib, dass wir aus dem österlichen Geheimnis leben,

damit uns sein voller Gnadenreichtum zuteil wird.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Um echte und falsche Buße geht es in den beiden Schriftlesungen dieses Tages. Die Lesung aus Hosea 6 enthält zunächst ein Bußlied (V. 1-3), das die Priester vielleicht beim Bußgottesdienst im Tempel vorgetragen haben. Von Schuldbekenntnis und Umkehr ist darin allerdings nur nebenbei die Rede (V. 1a und 3a). Nach Meinung der Beter genügte es, ein frommes Bußlied zu singen; dann konnte man von Gott Rettung und Heilung erwarten. Der Prophet macht solchen Illusionen ein Ende (V. 4-6). In der Form einer Gottesrede sagt er, worauf es ankommt. Sicher, Gott ist zum Verzeihen bereit. Aber eine liturgische Feier, bei der in Wirklichkeit nichts geschieht, nimmt er nicht an. Er braucht keine Opfer; er fordert Liebe, Treue zum Gottesbund. „Gotteserkenntnis“ (V. 6) meint hier nicht Verstandeserkenntnis, sondern das lebendige Wissen um den hier und jetzt gegenwärtigen, fordernden und schenkenden Gott. - Hos 2,9; 8,2; 13,14; Ez 37; Dtn 11,13-14; Ps 72,6; 143,6; Hos 13,3; Weish 11,21-26; Jer 1,10; 5,14; Hos 2,21-22; 8,13; 1 Sam 15,22; Am 5,21-25; Mt 9,13; 12,7.

 

 

ERSTE Lesung

Hos 6, 1-6

Liebe will ich, nicht Schlachtopfer

Lesung aus dem Buch Hosea

1Kommt, wir kehren zum Herrn zurück! Denn er hat Wunden gerissen, er wird uns auch heilen; er hat verwundet, er wird auch verbinden.

2Nach zwei Tagen gibt er uns das Leben zurück, am dritten Tag richtet er uns wieder auf, und wir leben vor seinem Angesicht.

3Lasst uns streben nach Erkenntnis, nach der Erkenntnis des Herrn. Er kommt so sicher wie das Morgenrot; er kommt zu uns wie der Regen, wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt.

4Was soll ich tun mit dir, Efraim? Was soll ich tun mit dir, Juda? Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der bald vergeht.

5Darum schlage ich drein durch die Propheten, ich töte sie durch die Worte meines Mundes. Dann leuchtet mein Recht auf wie das Licht.

6Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.

 

 

Antwortpsalm

Ps 51 (50), 3-4.18-19.20-21 (R: vgl. Hos 6, 6a)

          R Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. - R (GL neu 305,5)
3        Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, VI. Ton

          tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!

4        Wasch meine Schuld von mir ab,

          und mach mich rein von meiner Sünde! - (R)

18      Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben;

          an Brandopfern hast du kein Gefallen.

19      Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist,

          ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz

          wirst du, Gott, nicht verschmähen. - (R)

20      In deiner Huld tu Gutes an Zion;

          bau die Mauern Jerusalems wieder auf!

21      Dann hast du Freude an rechten Opfern,

          an Brandopfern und Ganzopfern,

          dann opfert man Stiere auf deinem Altar. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Ps 95 (94), 7d.8a

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir! - R

Wenn ihr heute seine Stimme hört,

verhärtet nicht euer Herz!

Christus, du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!

 

 

Zum Evangelium Das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner ist denen gesagt, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt sind, z. B. denen, die ihr Christentum - laut Statistik - praktizieren und deshalb geneigt sind, „alle anderen zu verachten“ (18,9): den Frommen also, die Gott ihre frommen Werke vorrechnen möchten. Nur der wird von Gott angenommen („kehrt als Gerechter nach Hause zurück“), der alle Sicherung durch Werke, alles Vertrauen auf eigene Gerechtigkeit preisgegeben hat. Der Zöllner weiß von der Gerechtigkeit nur, dass er sie nicht hat, und er liefert sich der Gnade Gottes aus. Er gehört zu den Armen, zu denen, die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit, die von Gott kommt. - Mt 6,1-6.16-18; Lk 16,14-15; Röm 9,30 - 10,4.

 

 

Evangelium

Lk 18, 9-14

Der Zöllner kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der Pharisäer nicht

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas    

In jener Zeit

9erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Beispiel:

10Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

11Der Pharisäer stellte sich hin und sprach leise dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort.

12Ich faste zweimal in der Woche und gebe dem Tempel den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.

13Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wagte nicht einmal, seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!

14Ich sage euch: Dieser kehrte als Gerechter nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

 

 

Fürbitten

Lasset uns beten zu Christus, unserem Herrn, der sich erniedrigte und der Diener aller wurde:

Lass die Hirten der Kirche um die größere Ehre Gottes besorgt sein. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Setze dich ein für die Opfer ungerechter Gewalt. (Stille) Christus, höre uns.

Richte alle auf, die von Leid gebeugt sind. (Stille) Christus, höre uns.

Komm unserer Schwachheit zu Hilfe. (Stille) Christus, höre uns.

Heiliger Gott, vor deinem Licht kann kein Mensch bestehen. Erleuchte unsere Finsternis, und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr,

du allein kannst uns die Gnade schenken,

mit reinem Herzen

die heiligen Geheimnisse zu feiern.

Darum bitten wir:

Sei uns Sündern gnädig,

damit wir das Vermächtnis deines Sohnes

würdig begehen,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

Präfationen für die Fastenzeit

 

 

Kommunionvers

Lk 18, 13

Der Zöllner blieb hinten stehen.

Er schlug sich an die Brust und betete:

Gott, sei mir Sünder gnädig!

 

 

Schlussgebet

Barmherziger Gott,

gib, dass wir das Heilige,

das wir immer wieder neu von dir empfangen,

auch heilig halten

und es immer mit gläubigem Herzen aufnehmen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

„Darum bitte ich dich

Lass uns nicht allein,

wenn wir

von deinem Wege abweichen,

und lass das Gute,

das du

durch deine Propheten

an uns getan hast,

groß werden,

damit wir

zu dir umkehren.

Ich hebe meine Augen zum Himmel

und bete zu dir,

erhöre uns

und erbarme dich unser.

Wir sind

ohne deine Barmherzigkeit

verloren“ (Diplom-Ingenieur - Ägypten/BRD).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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