SAMSTAG DER 2. Woche im Jahreskreis

 

TAGESGEBET

Gott.

Du suchst Menschen, die von dir sprechen

und der Welt deine gute Botschaft weitersagen.

Hilf uns,

Trägheit und Menschenfurcht zu überwinden

und deine Zeugen zu werden -

mit unserem ganzen Leben.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 307, 7)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung Die Aussagen des Hebräerbriefs über das Offenbarungszelt und den Opferkult des Alten Bundes werden im Hinblick auf das „erhabenere und vollkommenere Zelt“ gemacht (9,11). Das Zelt des Alten Bundes war irdisch, es war vorläufig und vergänglich wie alles Irdische. Wenn der Hohepriester am Versöhnungstag in das Allerheiligste eintrat, so hatte das seinen großen Sinn. Es war ein Versuch, Vergebung der Sünde zu erwirken. Trotz allem Aufwand war es ein schwacher Versuch; sein Hauptzweck war, an die Sünde zu erinnern und auf den Opferdienst Jesu Christi hinzuweisen, der dem lebendigen Gott ein lebendiges und wirksames Opfer darbringen sollte. Durch dieses eine und einzige Opfer hat er uns mit Gott versöhnt; er hat „unser Gewissen“ rein gemacht. Der Leib gehört (im Rahmen dieser Aussagen) der irdischen Ordnung an, das Gewissen gehört zur himmlischen und bleibenden Ordnung. Auf das Gewissen kommt es an. - Lev 16; Sir 50,5-24; Hebr 4,14; 9,24; 10,20; Apg 7,48-50; Hebr 7,27; Mt 26,28; Num 19,1-10; 17-20; Ps 51,9; 1 Petr 1,18-19.

 

 

ERSTE Lesung

Hebr 9, 2-3.11-14

Er ist ein für alle Mal in das Heiligtum mit seinem eigenen Blut hineingegangen

Lesung aus dem Hebräerbrief

Brüder!

2Es wurde ein erstes Zelt errichtet, in dem sich der Leuchter, der Tisch und die heiligen Brote befanden; dieses Zelt wurde das Heilige genannt.

3Hinter dem zweiten Vorhang aber war ein Zelt, das so genannte Allerheiligste,

11Christus aber ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter; und durch das erhabenere und vollkommenere Zelt, das nicht von Menschenhand gemacht, das heißt nicht von dieser Welt ist,

12ist er ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen, nicht mit dem Blut von Böcken und jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut, und so hat er eine ewige Erlösung bewirkt.

13Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh die Unreinen, die damit besprengt werden, so heiligt, dass sie leiblich rein werden,

14wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst kraft ewigen Geistes Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen.

 

 

Antwortpsalm  

Ps 47 (46), 2-3.6-7.8-9 (R: 6)

          R Gott stieg empor unter Jubel,

(GL neu 340)

          der Herr beim Schall der Posaunen. - R
2        Ihr Völker alle, klatscht in die Hände;

VI. Ton

          jauchzt Gott zu mit lautem Jubel!

3        Denn furchtgebietend ist der Herr, der Höchste,

          ein großer König über die ganze Erde. - (R)

6        Gott stieg empor unter Jubel,

          der Herr beim Schall der Hörner.

7        Singt unserm Gott, ja singt ihm!

          Spielt unserm König, spielt ihm! - (R)

8        Denn Gott ist König der ganzen Erde.

          Spielt ihm ein Psalmenlied!

9        Gott wurde König über alle Völker,

          Gott sitzt auf seinem heiligen Thron. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Der Anfang des 2.Samuelbuches schließt sich unmittelbar an das Ende von 1 Samuel an und bildet den Abschluss der Saul-David-Geschichten. In 1 Sam 31 wurde über das unglückliche Ende Sauls und Jonatans berichtet; beide fielen im Kampf gegen die Philister. Die menschliche Größe Davids zeigt sich darin, dass er nicht nur seinem Freund Jonatan, sondern auch dem unglücklichen Sau1 noch über den Tod hinaus die Treue hält. Für ihn war und blieb Saul der gesalbte König, und er war entsetzt darüber, dass den Erwählten Gottes ein solches Los getroffen hatte. - 1 Makk 9,21; 1 Sam 18,1.

 

 

ERSTE Lesung

2 Sam 1, 1-4.11-12.17.19.23-27

Ach, die Helden sind gefallen mitten im Kampf

Lesung aus dem zweiten Buch Samuel

1Als David nach dem Tod Sauls von seinem Sieg über die Amalekiter zurückgekehrt war und sich zwei Tage lang in Ziklag aufgehalten hatte,

2kam am dritten Tag ein Mann aus dem Lager Sauls, mit zerrissenen Kleidern und Staub auf dem Haupt. Als er bei David angelangt war, warf er sich vor ihm auf den Boden nieder und huldigte ihm.

3David fragte ihn: Woher kommst du? Er antwortete ihm: Ich habe mich aus dem Lager Israels gerettet.

4David sagte zu ihm: Wie stehen die Dinge? Berichte mir! Er erwiderte: Das Volk ist aus dem Kampf geflohen, viele von den Männern sind gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.

11Da fasste David sein Gewand und zerriss es, und ebenso machten es alle Männer, die bei ihm waren.

12Sie klagten, weinten und fasteten bis zum Abend wegen Saul, seines Sohnes Jonatan, des Volkes des Herrn und des Hauses Israel, die unter dem Schwert gefallen waren.

17Und David sang die folgende Totenklage auf Saul und seinen Sohn Jonatan;

19Israel, dein Stolz liegt erschlagen auf deinen Höhen. Ach, die Helden sind gefallen!

23Saul und Jonatan, die Geliebten und Teuren, im Leben und Tod sind sie nicht getrennt. Sie waren schneller als Adler, waren stärker als Löwen.

24Ihr Töchter Israels, um Saul müsst ihr weinen; er hat euch in köstlichen Purpur gekleidet, hat goldenen Schmuck auf eure Gewänder geheftet.

25Ach, die Helden sind gefallen mitten im Kampf. Jonatan liegt erschlagen auf deinen Höhen.

26Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonatan. Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich als die Liebe der Frauen.

27Ach, die Helden sind gefallen, die Waffen des Kampfes verloren.

 

 

Antwortpsalm

Ps 80 (79), 2 u. 3bc.4-5.6-7 (R: vgl. 4b)

          R Lass dein Angesicht leuchten, o Herr,

 (GL neu 46,1)

          und wir sind gerettet. - R
2        Du Hirte Israels, höre,

II. Ton

          der du Josef weidest wie eine Herde!

          Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!

3bc    Biete deine gewaltige Macht auf, und komm uns zu Hilfe! - (R)

4        Gott, richte uns wieder auf!

          Lass dein Angesicht leuchten, dann ist uns geholfen.

5        Herr, Gott der Heerscharen, wie lange noch zürnst du,

          während dein Volk zu dir betet? - (R)

6        Du hast sie gespeist mit Tränenbrot,

          sie überreich getränkt mit Tränen.

7        Du machst uns zum Spielball der Nachbarn,

          und unsere Feinde verspotten uns. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Apg 16, 14b

Halleluja. Halleluja.

Herr, öffne uns das Herz,

dass wir auf die Worte deines Sohnes hören.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Man muss fragen, wie dieser Abschnitt „Evangelium“ sein kann. Die Verse 20-21 müssten mit den Versen 31-34 zusammen gelesen werden (Dienstag der 3. Fastenwoche). „Seine Angehörigen“ in Vers 21 sind doch wohl dieselben wie „seine Mutter und seine Brüder“ in V. 31. Unverstand und Unglauben erfährt Jesus sogar von seinen nächsten Angehörigen (womit nicht gesagt ist, dass Maria diesen Unglauben geteilt hat). Dass für seine Verwandtschaft (Brüder = nächste Verwandte) das Auftreten Jesu peinlich war, braucht nicht zu verwundern; das Gegenteil wäre erstaunlicher. Auch dass man einen Menschen, der etwas Neues zu sagen hat, für verrückt erklärt, ist nichts Neues. Jesus muss, mehr als jeder andere Berufene, seinen Weg in größter Einsamkeit gehen. - Mk 2,2; 6,31; Joh 10,20.

 

 

Evangelium

Mk 3, 20-21

Seine Angehörigen sagten: Er ist von Sinnen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit

20ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten.

21Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

 

 

FÜRBITTEN

Durch Jesus Christus gehen Gottes Verheißungen in Erfüllung. Ihn bitten wir:

Stärke unsere Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Segne die Bemühungen, Schranken der Vorurteile und des Hasses zwischen den Menschen zu beseitigen. (Stille) Christus, höre uns.

Steh den Sterbenden in ihrer Todesstunde zur Seite. (Stille) Christus, höre uns.

Vertiefe die Liebe der Ehepartner, und festige ihre Einheit. (Stille) Christus, höre uns.

Barmherziger Gott, du hast deinen Sohn zum Mittler des Neuen Bundes gemacht. Erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

„Beten über den Glauben hinaus, gegen den Glauben, gegen den Unglauben, gegen sich selbst; einen jeden Tag den verstohlenen Gang des schlechten Gewissens zur Kirche - wider sich selbst und wider eigenes Wissen -: solange dieses Muss empfunden wird, ist Gnade da; es gibt einen Unglauben, der in der Gnadenordnung steht. Es ist der Eingang in Jesu Christi kosmische und geschichtliche Verlassenheit, vielleicht sogar ein Anteil an ihr: der Ort vor dem Unüberwindlichen in der unüberwindlichen Nacht. Ist diese Erfahrung aus der Verzweiflung an Kosmos Geschichte, die Verzweiflung vor dem Kreuz, das Christentum heute? (Ich habe nur Fragen, eine Ahnung des Leidens, des herrscherlichen, das alle Dimensionen übersteigt.) Und dieses Muss, dieses Dunkle, ohne Furcht vor dem Tod, eine Art ,kleiner Passion‘, könnte noch eine Verheißung sein“ (Reinhold Schneider).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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