FREITAG DER 7.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gütiger
Gott,
du
hast die Familie zur Grundlage
der
menschlichen Gemeinschaft gemacht.
Das
Beispiel der Heiligen Familie
stärke
in uns die Liebe und den Gehorsam,
auf
denen jede Gemeinschaft ruht,
damit
wir in der ewigen Freude
deine
Hausgenossen werden.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1085)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung „Wer den Herrn fürchtet, hält rechte
Freundschaft“ (V. 17); er ist weise, um einen guten Freund zu finden und selbst
ein guter Freund zu sein. Ben Sirach behandelt das Thema Freundschaft mit
sichtlichem Interesse. Er weiß darüber Bescheid aus Büchern und aus eigener
Erfahrung. Der erste Teil der heutigen Lesung (V. 5-13) gibt kluge Ratschläge
für die Wahl eines Freundes und schließt mit dem fein gespitzten Satz: „Von
deinen Feinden halte dich fern, vor deinen Freunden sei auf der Hut!“ Daran
schließt sich ein Lob der Freundschaft, das uns allerdings nüchtern vorkommen
mag. Das Leben eines Menschen ist bei seinem Freund so sicher geborgen wie ein
kostbares Kleinod im Beutel (vgl. 1 Sam 25,29). - Sir 37,1-15; 12,8-9; Spr
17,17; Ijob 19,19; Spr 19,4.7; 18,19.24; Koh 4,9-12.
ERSTE Lesung |
Sir 6, 5-17 |
Für
einen treuen Freund gibt es keinen Preis; nichts wiegt seinen Wert
auf
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
5Sanfte
Rede erwirbt viele Freunde, freundliche Lippen sind
willkommen.
6Viele
seien es, die dich grüßen, dein Vertrauter aber sei nur einer aus
tausend.
7Willst
du einen Freund gewinnen, gewinne ihn durch Erprobung, schenk ihm nicht zu
schnell dein Vertrauen!
8Mancher
ist Freund je nach der Zeit, am Tag der Not hält er nicht
stand.
9Mancher
Freund wird zum Feind, unter Schmähungen deckt er den Streit mit dir
auf.
10Mancher
ist Freund als Gast am Tisch, am Tag des Unheils ist er nicht zu
finden.
11In
deinem Glück ist er eins mit dir, in deinem Unglück trennt er sich von
dir.
12Trifft
dich ein Unglück, wendet er sich gegen dich und hält sich vor dir
verborgen.
13Von
deinen Feinden halte dich fern, vor deinen Freunden sei auf der
Hut!
14Ein
treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen findet, hat einen
Schatz gefunden.
15Für
einen treuen Freund gibt es keinen Preis, nichts wiegt seinen Wert
auf.
16Das
Leben ist geborgen bei einem treuen Freund, ihn findet, wer Gott
fürchtet.
17Wer
den Herrn fürchtet, hält rechte Freundschaft, wie er selbst, so ist auch sein
Freund.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 12 u. 16.18 u. 27.34-35 (R: 35a) |
R Führe mich auf dem Pfad deiner Gebote! - R |
(GL neu 312,7) |
12 Gepriesen seist du, Herr. |
II. Ton |
Lehre mich deine Gesetze!
16
Ich habe meine
Freude an deinen Gesetzen,
dein Wort will ich nicht vergessen. -
(R)
18 Öffne mir die
Augen
für das Wunderbare an deiner Weisung!
27 Lass mich den Weg
begreifen, den deine Befehle mir zeigen,
dann will ich nachsinnen über deine Wunder. -
(R)
34 Gib mir Einsicht,
damit ich deiner Weisung folge
und mich an sie halte aus ganzem Herzen.
35 Führe mich auf
dem Pfad deiner Gebote!
Ich habe an ihm Gefallen. -
R
Jahr II
Zur
Lesung Die Gegenwart ist Zeit vor dem Gericht,
kurze Zeit. Das sollen die Reichen (V. 1-6) und auf andere Weise die
Armen bedenken.
Für die Armen, die „Brüder“ in Christus, ergibt sich die Haltung der Hoffnung
(V. 7-8), der Leidensbereitschaft und Geduld (V. 9-11). Daran schließt Jakobus
unvermittelt eine Warnung vor dem Schwören und die Forderung unbedingter
Wahrhaftigkeit, die jedes Schwören überflüssig macht. Wie hängt das mit dem
kommenden Gericht zusammen? Das Schwören ist eine gefährliche Vorausnahme des
Gottesgerichts; es birgt zudem die Gefahr der Leichtfertigkeit und des Meineids
(vgl. Sir 23,11). - Mt 5,11-12; Jak 1,2-3.12; Ijob 42,10-17; Ps 103,8; Sir
5,10; 23,9; Mt 5,33-37.
ERSTE Lesung |
Jak 5, 9-12 |
Der
Richter steht schon vor der Tür
Lesung aus dem
Jakobusbrief
9Klagt nicht übereinander,
Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht, der Richter steht schon vor der
Tür.
10Brüder, im Leiden und in der
Geduld nehmt euch die Propheten zum Vorbild, die im Namen des Herrn gesprochen
haben.
11Wer geduldig alles ertragen
hat, den preisen wir glücklich. Ihr habt von der Ausdauer des Ijob gehört und
das Ende gesehen, das der Herr herbeigeführt hat. Denn der Herr ist voll
Erbarmen und Mitleid.
12Vor allem, meine Brüder,
schwört nicht, weder beim Himmel noch bei der Erde noch irgendeinen anderen Eid.
Euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht dem Gericht
verfallt.
Antwortpsalm |
Ps 103 (102), 1-2.3-4.8-9.11-12 (R: vgl. 8a) |
R Gnädig und barmherzig ist der Herr. - R |
(GL neu 401) |
1 Lobe den Herrn, meine Seele, |
VI. Ton |
und alles in mir seinen heiligen Namen!
2 Lobe
den Herrn, meine Seele
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: -
(R)
3
der
dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt,
4
der
dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt. -
(R)
8 Der
Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
9
Er
wird nicht immer zürnen,
nicht ewig im Groll verharren. -
(R)
11 Denn so hoch der
Himmel über der Erde ist
so hoch ist seine Huld über denen, die ihn
fürchten.
12
So weit der
Aufgang entfernt ist vom Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von uns.
R Gnädig und barmherzig ist der
Herr.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 17, 17b.a |
Halleluja.
Halleluja.
Dein
Wort, o Herr, ist Wahrheit;
heilige
uns in der Wahrheit!
Halleluja.
Zum
Evangelium Die Abschnitte von 10,1-31 gehören unter
sich enger zusammen; es geht darin 1. um die Nachfolge Jesu in der Ehe, 2. um
das Annehmen der Gottesherrschaft nach Art der Kinder, 3. um die Stellung zum
Reichtum. - Auch die Ehe gehört in die Nachfolge Jesu hinein. Im Alten Testament
ist die Möglichkeit der Ehescheidung vorgesehen, als Zugeständnis, nicht aber
als ursprünglicher Wille Gottes. Jesus fragt auch hier nach der ursprünglichen
Gottesordnung, ohne auf „Härtefälle“ einzugehen. - Lehrreich für die
Weiterentwicklung von Jesusworten in der Gemeinde sind die Verse 11-12: von
Jesus selbst kann, im Rahmen seiner Umwelt, nur V. 11 stammen; nur der Mann
hatte in Israel die Möglichkeit, die Frau zu entlassen. Für die nichtjüdische
Welt ist sinngemäß Vers 12 hinzugekommen; denn hier hat auch die Frau die
Möglichkeit, sich vom Mann zu trennen. - Mt 19,1-9; Gen 2,24; Dtn 24,1-4; Mt
5,32; Lk 16,18.
Evangelium |
Mk 10, 1-12 |
Was
Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit
1kam Jesus
nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan.
Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es
gewohnt war.
2Da
kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe
entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.
3Er
antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?
4Sie
sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus
der Ehe zu entlassen.
5Jesus
entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot
gegeben.
6Am
Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau
geschaffen.
7Darum
wird der Mann Vater und Mutter verlassen,
8und
die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern
eins.
9Was
aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht
trennen.
10Zu
Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber.
11Er
antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet,
begeht ihr gegenüber Ehebruch.
12Auch
eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen
anderen heiratet.
FÜRBITTEN
Wir
beten zu Christus, der gehorsam war bis zum Tod am Kreuz:
Lehre
deine Gläubigen, das Kreuz, das ihnen auferlegt wird, als dein Kreuz zu
erkennen.
A.:
Herr, erhöre unser Gebet.
Schenke
allen Völkern Wohlergehen und Frieden.
A.:
Herr, erhöre unser Gebet.
Sei
allen nahe, die aus ihrer Not keinen Ausweg finden.
Vertiefe
die Liebe der Ehepartner, und festige ihre Einheit.
Herr, unser Gott, in der Nachfolge deines Sohnes führst du uns zum Licht des Lebens. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Der
Mensch schenkt sich dem Menschen. Und er meint damit nicht nur Äußerliches. Er
meint den ganzen Menschen. Der ganze Mensch soll dem Anderen gehören ... Der
Vergleich der Ehe mit der Liebe zwischen Christus und der Kirche stimmt erst,
wenn in die Familie etwas von der Liebe einzieht, die Christus lehrte und in
Gang setzte: die Liebe, die so stark ist wie die Selbstliebe, die Liebe, in der
- und erst durch dieses Wort stehen wir ganz im Neuen Testament - das Kreuz
seinen Ort hat. Liebe also trotz Enttäuschung; Treue trotz der menschlichen
Ohnmacht, die sich darin erweist, dass man einander nicht ,einholt‘, dass die
Freude nicht voll wird, die Liebe nicht genug erfüllt. Treue schließlich, wo es
menschlich nicht mehr sinnvoll erscheint, wie auch das Kreuz Jesu menschlich
ohne Hoffnung war und doch Heil und Güte brachte. Erst dieser Glaube macht die
Ehe zu einer wirklichen Abbildung der Liebe Christi zu seiner Kirche. Erst dies
ist ,heiraten im Herrn‘ (1 Kor 7,39). Mit ihm ist die Ehe nicht ein
krampfhaftes Abenteuer zweier einsamer Menschen. Er ist bei ihnen“
(Holländischer Katechismus, S. 436.437.438).