Neunter Sonntag – im Jahreskreis

Jesus hat den Juden und seinen eigenen Jüngern einen Heiden als Vorbild hingestellt. Dieser Heide hat zum Glauben gefunden, weil er gut war und helfen wollte. Sein Glaube war Vertrauen und Ehrfurcht. So kann er uns Christen wirklich ein Vorbild sein.

EröffnungsversPs 25 (24), 16.18

Herr, wende dich mir zu und sei mir gnädig,
denn ich bin einsam und gebeugt.
Sieh meine Not und meine Plage an
und vergib mir all meine Sünden.

Ehre sei Gott

Tagesgebet

Gott, unser Vater,
deine Vorsehung geht niemals fehl.
Halte von uns fern, was uns schadet,
und gewähre uns alles, was zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur 1. Lesung   Bei der Weihe des Tempels in Jerusalem hat König Salomo nicht nur für das Königshaus und das Volk Israel gebetet, sondern auch für die „Fremden“: die Heiden, die hier zum Gott Israels und der ganzen Welt beten werden. Gott will für alle Menschen und für all ihre Nöte erreichbar sein. – Die Lesung ist im Hinblick auf das Evangelium gewählt (Lk 7, 1–10); auch dort zeigt sich eine Offenheit des Judentums gegenüber dem Vertreter des Heidentums. Der Ort aber, an dem Gott von jetzt an den Menschen helfend begegnen will, ist nicht mehr der Tempel aus Stein, sondern Jesus Christus, der Sohn.

Erste Lesung1 Kön 8, 41–43

Herr, höre an den Fremden, der zu dir betet

Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen betete Sálomo im Tempel zum Herrn:
41Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören,
werden wegen deines Namens aus fernen Ländern kommen;
42denn sie werden von deinem großen Namen,
deiner starken Hand und deinem hoch erhobenen Arm hören.
Sie werden kommen
und in diesem Haus beten.
43Höre sie dann im Himmel,
dem Ort, wo du wohnst,
und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft!
Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen.
Sie werden dich fürchten,
wie dein Volk Israel dich fürchtet,
und erfahren,
dass dein Name ausgerufen ist
über diesem Haus, das ich gebaut habe.

AntwortpsalmPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Kv Geht hinaus in die ganze WeltGL 454
und verkündet allen das Evangelium! – Kv

(Oder: Halleluja.)
1Lobet den Herrn, alle Völker, *
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, *
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv

Zur 2. Lesung   Am heutigen Sonntag beginnt die Lesung des Briefs an die Galater; sie wird bis zum 14. Sonntag fortgesetzt. In der Landschaft Galatien in Kleinasien hat Paulus ums Jahr 50 n. Chr. das Evangelium verkündet und christliche Gemeinden gegründet. Später kamen dorthin andere Missionare; sie bestritten die apostolische Autorität des Paulus und verlangten, dass auch die Heidenchristen sich an die Vorschriften des jüdischen Gesetzes halten müssen. Mit aller Kraft und Leidenschaft verteidigt Paulus die Reinheit seiner Lehre und die Echtheit seiner Berufung.

Zweite LesungWollte ich noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinden in Galátien.

1Paulus, zum Apostel berufen,
nicht von Menschen oder durch einen Menschen,
sondern durch Jesus Christus und durch Gott, den Vater,
der ihn von den Toten auferweckt hat,
2und alle Brüder, die bei mir sind,
an die Gemeinden in Galátien:
6Ich bin erstaunt,
dass ihr euch so schnell von dem abwendet,
der euch durch die Gnade Christi berufen hat,
und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet.
7Es gibt kein anderes Evangelium,
es gibt nur einige Leute, die euch verwirren
und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.
8Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel
euch ein anderes Evangelium verkündeten als das,
das wir verkündet haben –
er sei verflucht.
9Was ich gesagt habe,
das sage ich noch einmal:
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet
im Widerspruch zu dem,
das wir verkündet haben –
er sei verflucht.
10Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen
oder geht es mir um Gott?
Suche ich etwa Menschen zu gefallen?
Wollte ich noch den Menschen gefallen,
dann wäre ich kein Knecht Christi.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 3, 16a.15

Halleluja. Halleluja.
So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
Halleluja.

Zum Evangelium   Den Hauptmann von Kafarnaum zeichnet der Evangelist Lukas als einen gütigen und ehrfürchtigen Menschen, einen frommen Heiden, ein Vorbild auch für Juden. Lukas zeigt sich hier wie auch sonst als der ökumenische Evangelist; ihm liegt mehr daran, das Verbindende und Versöhnende als das Trennende zu betonen.

EvangeliumLk 7, 1–10

Einen solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit,
1 als Jesus alle seine Worte dem Volk zu Gehör gebracht hatte,
ging er nach Kafárnaum.
2Ein Hauptmann hatte einen Diener,
den er sehr schätzte, der war krank und lag im Sterben.
3Als der Hauptmann aber von Jesus hörte,
schickte er jüdische Älteste zu ihm
mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.
4Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig.
Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;
5denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.
6Da ging Jesus mit ihnen.
Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war,
schickte der Hauptmann Freunde
und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht!
Denn ich bin es nicht wert,
dass du unter mein Dach einkehrst.
7Deshalb habe ich mich selbst auch nicht für würdig gehalten,
zu dir zu kommen.
Aber sprich nur ein Wort,
dann wird mein Diener gesund.
8Denn auch ich muss Befehlen gehorchen
und ich habe selbst Soldaten unter mir;
sage ich nun zu einem: Geh!,
so geht er,
und zu einem andern: Komm!,
so kommt er,
und zu meinem Diener: Tu das!,
so tut er es.
9Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte.
Und er wandte sich um
und sagte zu den Leuten, die ihm folgten:
Ich sage euch:
Einen solchen Glauben habe ich
in Israel nicht gefunden.
10Und als jene, die der Hauptmann geschickt hatte,
in das Haus zurückkehrten,
stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Zur Eucharistiefeier   „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ So bete ich in jeder Eucharistiefeier. Und du, Herr, gibst mir meine Würde zurück und sprichst in mir nur Worte des Heiles. Ich danke dir, dass ich in deinen Augen wertvoll bin.

Gabengebet

Herr, unser Gott,
im Vertrauen auf deine Güte
kommen wir mit Gaben zu deinem Altar.
Tilge unsere Schuld
durch das Geheimnis des Glaubens,
das wir im Auftrag deines Sohnes feiern,
und schenke uns deine Gnade.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

KommunionversPs 17 (16), 6

Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich.
Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede.

Oder:Mk 11, 23.24

So spricht der Herr: Amen, ich sage euch:
Betet und bittet, um was ihr wollt;
glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.

Schlussgebet

Herr, wir haben den Leib
und das Blut deines Sohnes empfangen.
Führe uns durch deinen Geist,
damit wir uns nicht nur mit Worten zu dir bekennen,
sondern dich auch durch unser Tun bezeugen
und den ewigen Lohn erhalten in deinem Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Für den Tag und die Woche

Gottes Heilswille umfasst auch alle, die den Schöpfer anerkennen. Unter ihnen besonders die Muslim, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen und barmherzigen Gott anbeten, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird. Aber auch den anderen, die in Schatten und Bildern den unbekannten Gott suchen, ist dieser Gott nicht fern; er gibt ja allen Wesen Leben und Atem und alles, und er will, dass alle Menschen gerettet werden. (II. Vatikan. Konzil, Über die Kirche, 16)

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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