Schott Tagesliturgie
Freitag
19
April 2024
- Freitag der 3. Woche im Osterkreis
- Hl. Leo IX.
- Lesejahr: B II, StB: III. Woche
FREITAG DER 3. OSTERWOCHE
Eröffnungsvers |
Offb 5, 12 |
Würdig ist das
Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen,
Reichtum und
Weisheit, Kraft und Ehre. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
wir glauben und bekennen,
dass unser Herr Jesus Christus
für uns gestorben und auferstanden ist.
Erwecke auch uns
durch die Kraft des Heiligen Geistes zum neuen
Leben.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung Die Bekehrung des Saulus
ereignete sich wahrscheinlich im Jahr 36 nach Christus (vgl. Gal 2,1 und Apg
15); sie wird in der Apostelgeschichte dreimal erzählt (9,1-19; 22,4-21; 26,9-18). Schon dieser Umstand zeigt die große Bedeutung, die Lukas dem Ereignis beigemessen
hat. Es ist offenkundig, dass er darüber nicht nur einen protokollarischen
Bericht geben wollte; seine Erzählung ist zugleich Deutung des Geschehenen.
Christus ist dem Verfolger erschienen; die Lichterscheinung und die Stimme vom
Himmel haben dem Leben des Saulus eine andere Richtung gegeben und damit die
weitere Entwicklung des Christentums entscheidend beeinflusst. Dass die Kirche
zur Völkerkirche wurde, dankt sie dem Damaskusereignis. Die Aussendung des
Paulus zu den Heidenvölkern wird in den drei Berichten immer deutlicher
ausgesprochen, am deutlichsten im dritten Bericht (26,17-18; vgl. 9,15 und
22,14-15). - Gal 1,11-17; Mt 25,40; Apg 28,8; 1 Kor 9,1617; Apg 21,13;
1 Kor 4,9-13.
ERSTE Lesung |
Apg 9, 1-20 |
Dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor die Völker tragen
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
1wütete Saulus immer noch mit
Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester
2und erbat sich von ihm
Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer
und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.
3Unterwegs aber, als er sich
bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel
umstrahlte.
4Er stürzte zu Boden und
hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
5Er antwortete: Wer bist du,
Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
6Steh auf und geh in die
Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.
7Seine Begleiter standen
sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.
8Saulus erhob sich vom Boden.
Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und
führten ihn nach Damaskus hinein.
9Und er war drei Tage blind,
und er aß nicht und trank nicht.
10In Damaskus lebte ein Jünger
namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er
antwortete: Hier bin ich, Herr.
11Der Herr sagte zu ihm: Steh
auf und geh zur so genannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach
einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade
12und hat in einer Vision
gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt,
damit er wieder sieht.
13Hananias antwortete: Herr,
ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in
Jerusalem angetan hat.
14Auch hier hat er Vollmacht
von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.
15Der Herr aber sprach zu ihm:
Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen
vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.
16Ich werde ihm auch zeigen,
wie viel er für meinen Namen leiden muss.
17Da ging Hananias hin und
trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der
Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du
sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.
18Sofort fiel es wie Schuppen
von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.
19Und nachdem er etwas
gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern
in Damaskus;
20und sogleich verkündete er
Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes.
Antwortpsalm |
Ps 117 (116), 1.2 (R: vgl. Mk16, 15) |
R Geht hinaus in die ganze Welt, |
(GL neu 454) |
und verkündet allen das Evangelium! - R |
Oder: |
R Halleluja. - R |
1 Lobet den Herrn, alle Völker, |
VI. Ton |
preist ihn, alle Nationen! - (R)
2
Denn mächtig waltet über uns seine Huld,
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 6, 56 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer
mein Fleisch isst und mein Blut trinkt,
der
bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.
Halleluja.
Zum Evangelium In diesem Abschnitt erreicht
die eucharistische Rede Jesu ihren entscheidenden Höhepunkt. Jesus verlangt
nicht nur Glauben an seine Person, sondern wirkliches Essen des Brotes, das er
selbst ist. Er sagt es noch härter: Man soll sein Fleisch essen und sein Blut
trinken. Wie soll man das verstehen? „Der Geist ist es, der lebendig macht“ (V.
63). Soll man es also rein geistig verstehen, etwa so wie das Mahl, zu dem die
göttliche Weisheit einlädt (vgl. Spr 9,1-6)? Die Zuhörer Jesu spüren, dass er
mehr sagen will, deshalb ihre Erregung. Die ganze Tragweite des Gesagten werden
die Jünger erst beim Letzten Abendmahl zu begreifen anfangen. Und nach dem
Weggang Jesu werden sie zusammenkommen, um das Herrenmahl zu feiern, das
Sakrament des Todes und der Auferstehung Jesu, „bis er wiederkommt“. - Jes 25,6; Joh 15,4-5; 5,26; 14,19.
Evangelium |
Joh 6, 52-59 |
Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist
wirklich ein Trank
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
52stritten sich die Juden
und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?
53Jesus sagte zu ihnen: Amen,
amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und
sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
54Wer mein Fleisch isst und
mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten
Tag.
55Denn mein Fleisch ist
wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.
56Wer mein Fleisch isst und
mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.
57Wie mich der lebendige Vater
gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst,
durch mich leben.
58Dies ist das Brot, das vom
Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter
gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in
Ewigkeit.
59Diese Worte sprach Jesus,
als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist, wollen wir beten:
Für den Papst und alle Bischöfe: dass sie deine Botschaft glaubwürdig
auslegen. - (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für alle, die nicht glauben: dass du sie erleuchtest und ihnen sagst, was sie tun sollen. - (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle Kranken und Behinderten: dass sie deine tröstende Nähe erfahren.
- (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle, die in diesem Jahr zum ersten Mal zum Tisch des Herrn geladen
sind: dass du sie in deiner Freude erhältst. - (Stille)
Herr, erbarme dich.
Allmächtiger Gott, in deinem Sohn hast du uns deine Liebe geschenkt. Lass uns sie nie verlieren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
GABENGEBET
Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.
Nimm das Opfer an,
das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,
und mache uns selbst zu einer Gabe,
die für immer dir gehört.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Osterzeit
KOMMUNIONVERS
Christus ist für uns am Kreuz gestorben
und von den Toten auferstanden: er hat uns
erlöst. Halleluja.
SCHLUSSGEBET
Barmherziger Gott,
wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt
und sein Gedächtnis begangen.
Die heilige Gabe,
die wir in dieser Feier empfangen haben,
helfe uns, dass wir
in der Liebe zu dir und unseren Brüdern
Christus nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
„Wer dieser Jesus ist, das war die Erkenntnis, aus der hernach
Paulus seine ganze Theologie entfaltete. Die paulinische Theologie ist nicht zu
begründen und abzuleiten aus menschlicher Denkarbeit. Solche Denkarbeit hatte
einen Saulus nicht zum christlichen Theologen, sondern nur zum schriftgelehrten
Pharisäer gemacht. Was Saulus nicht wusste und nicht lernen konnte, das musste
ihm offenbart werden: Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes. Er ist es in
durchaus anderem Verständnis, als sich jeder Jude als 'Sohn Gottes' bezeichnen
konnte (Dtn 14,1). Er ist der unvergleichlich auf die Seite Gottes gehörende
Sohn, gesandt, um die, die unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen waren
(Gal 3,23), loszukaufen, dass sie die Kindschaft empfingen (Gal 4,5). Er ist
der Retter, in dessen Tod und Auferstehung nun die Gnade als ganze Errettung
zur Herrschaft kommt (Röm 5,20f).
Aus dieser überschwänglichen
Erkenntnis Jesu Christi, seines Herrn, zerbricht dem Paulus sein bisheriges
Verständnis des Gesetzes“ (Otto Rodenberg).