27. April
Hl. Petrus Kanisius
Ordenspriester, Kirchenlehrer
Petrus Kanisius ist der erste
und bedeutendste deutsche Jesuit: Geboren am 8. Mai 1521 in Nijmegen, wuchs er
in den Jahren auf, als sich der Protestantismus in Norddeutschland ausbreitete.
Er studierte zwischen 1536 und 1546 in Köln; 1543 schloss er sich dem
Jesuitenorden an. Durch die Kartäuser in Köln war er auch mit den deutschen
Mystikern in Berührung gekommen, deren Einfluss in seinem Leben wirksam blieb.
1549 ließ Ignatius ihn als achten Jesuiten zur feierlichen Profess zu. Die nächsten
dreißig Jahre sind der Wiedergewinnung Deutschlands für den katholischen
Glauben geweiht. Er arbeitete in Ingolstadt, Wien, Prag, Augsburg, Innsbruck
und München. 1556-1569 war er erster Oberer der oberdeutschen Ordensprovinz. Er
nahm an Reichstagen und Religionsgesprächen teil. Wichtig sind seine drei
Katechismen: der Große Katechismus, für Geistliche und gebildete Laien (1555);
der Kleine Katechismus, mit 59 Fragen und „kurzen Gebeten für die Einfältigen“;
die weiteste Verbreitung fand der für die Lateinschulen bestimmte Mittlere Katechismus.
Kanisius schrieb auch ein „Manuale für Katholiken“, das Historiker Jedin
als der „Sonntags-Schott der deutschen Katholiken des 16. und 17. Jahrhunderts“
bezeichnet. 1580 wurde Kanisius nach Freiburg in die Schweiz geschickt; dort
starb er 1597.
Vertrauen
„Ich weiß oft nicht, was für
ein Wind mich vorantreibt, wohin mein Schifflein segelt, wo ich festsitze und
wie ich meinen Kurs richtig steuere.“ -
„Ich vertraue auf Gott, meinen
Herrn, der mir alles zum Besten schickt. Des Ewigen, nicht des Zeitlichen wegen
bin ich erschaffen und erlöst worden.“ (Petrus Kanisius)
Commune-Texte:
Messformulare für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast den heiligen Petrus Kanisius berufen,
in Wort und Schrift
den katholischen Glauben kraftvoll zu
verteidigen.
Höre auf seine Fürsprache.
Lass alle, die nach der Wahrheit suchen,
dich finden
und erhalte deine Gläubigen im Bekenntnis zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Evangelium ist die Botschaft vom Kreuz. Nicht in Macht und Glanz,
sondern in Schwachheit und Armut ist Jesus seinen Weg gegangen. Auch weiterhin
arbeitet Gott mit armen Mitteln. Nicht der technische Aufwand, nicht die
glänzende Begabung oder das eindrucksvolle Auftreten eines Predigers machen das
Evangelium glaubwürdig, sondern Gottes Geist und Gottes Kraft. Das gilt heute
ebenso wie einst in Korinth. Dem entspricht auch der Inhalt der Predigt. Da
gibt es allerdings Stufen der Erkenntnis und Erfahrung; sittliches Handeln und
geistige Einsicht bedingen sich gegenseitig. Im extrem negativen Fall wird
Christus ans Kreuz geschlagen, damals und immer; im positiven Fall wird das
Kreuz als Offenbarung der Weisheit und Macht Gottes erkannt und angenommen. -
Zu 2,1-5: 1 Kor 1,17; Ga1 6,14; Apg 18,9; 1 Thess 1,5; Röm 1,16. - Zu 2,7: Röm 16,25; Kol 1,26. - Zu 2,9-10: Dtn 29,28; Jes 64,3; 52,15; Mt 13,11.
ERSTE Lesung |
1 Kor 2, 1-10a |
Wir verkündigen das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
1Als
ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte
Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen.
2Denn
ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus,
und zwar als den Gekreuzigten.
3Zudem
kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.
4Meine
Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte,
sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,
5damit
sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft
Gottes.
6Und
doch verkündigen wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit
dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden.
7Vielmehr
verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor
allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
8Keiner
der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes
erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
9Nein,
wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein
Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das
Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
10aDenn
uns hat es Gott enthüllt durch den Geist.
Antwortpsalm |
Ps 37 (36), 3-4.5-6.30-31 (R: vgl. 30a) |
R Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit. - R |
(GL 487) |
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, |
IV. Ton |
bleib wohnen im Land und bewahre
Treue!
4
Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz
begehrt. - (R)
5 Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau
ihm;
er wird es fügen.
6 Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie
das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag.
- (R)
30
Der Mund des Gerechten bewegt Worte der
Weisheit,
und seine Zunge redet, was recht ist.
31 Er hat die Weisung seines Gottes im
Herzen,
seine Schritte wanken nicht. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 16 |
Halleluja.
Halleluja.
Euer
Licht soll vor den Menschen leuchten,
damit
sie eure guten Werke sehen
und
euren Vater im Himmel preisen.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Jünger Jesu leben
in dieser gegenwärtigen Welt, die - mag sie selbst auch das Gegenteil meinen -
eine fade und dunkle Welt ist, eine verlorene Welt, wäre Christus nicht gekommen.
Er will die Menschen durch Menschen retten: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr
seid das Licht der Welt“, sagt er zu seinen Jüngern. Das heißt: Ihr seid für
diese Welt verantwortlich. Das Salz erhält die Speise frisch und macht sie
schmackhaft; es kann seinen Geschmack nicht verlieren, oder es hat aufgehört
Salz zu sein. Der Jünger Jesu, der seine Aufgabe in der Welt nicht erfüllt, ist
wie das Salz, das seine Kraft verloren hat. Das Bildwort vom Licht (Mt 5,14-15) wird ausdrücklich in eine Mahnung umgesetzt (5,16): Euer Licht soll vor
den Menschen leuchten. Ob die Menschen wirklich den Vater im Himmel preisen
werden, wenn sie die guten Werke der Jünger Jesu sehen, das braucht nicht
unsere Sorge zu sein; in den vorausgehenden Versen 11-12 ist die andere
Möglichkeit genannt: Spott und Verfolgung. - Zu 5,13: Mk 9,50; Lk 14,34-35.
- Zu 5,14: Joh 8,12. - Zu 5,15: Mk 4,21; Lk 8,16; 11,33.
Evangelium |
Mt 5, 13-19 |
Ihr seid das Licht der Welt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
13Ihr
seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man
es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von
den Leuten zertreten.
14Ihr
seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht
verborgen bleiben.
15Man
zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt
es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
16So
soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und
euren Vater im Himmel preisen.
17Denkt
nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin
nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
18Amen,
das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste
Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
19Wer
auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend
lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten
lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Fürbitten
Zu
Christus, der durch seine Heiligen die Kirche wir beten:
Für
die Kirche in Deutschland: schenke ihr einen lebendigen Glauben. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für alle Religionslehrer: mache sie zu verlässlichen Vermittlern deiner
Botschaft. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle, die durch Irrtum und Schuld verblendet sind: erleuchte sie
durch deinen Geist. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
unsere Kinder und Jugendlichen: führe sie auf den Weg zu dir. (Stille) Herr, erbarme dich.
Heiliger Gott, auf die Fürbitte des heiligen Petrus Kanisius stärke
unsere Bereitschaft, aus dem Glauben zu handeln durch Christus, unseren
Herrn. A.:
Amen.