26. Juli

Hl. Joachim und hl. Anna

Eltern der Gottesmutter Maria

Gedenktag

 

Die Eltern Marias (die Großeltern Jesu) werden im Neuen Testament nicht erwähnt (auch nicht im Stammbaum Jesu: Mt 1; Lk 3). Die Namen Joachim und Anna werden zum ersten Mal gegen das Jahr 200 n. Chr. in einer Schrift genannt, die vor allem der Verehrung Marias dienen will. Der Name Anna (Hanna) erinnert an die Mutter Samuels (1 Sam 1), die von ihrem Mann geliebte und von Gott begnadete Frau. Die Verehrung der heiligen Mutter Anna hat sich in der abendländischen Kirche vor allem seit dem 10. Jahrhundert ausgebreitet, die des heiligen Joachim seit dem 16. Jahrhundert. Erst das neue Römische Missale feiert die Erinnerung an beide gemeinsam am 26. Juli (früher: Joachim am 16. August, Anna am 26. Juli).

 

 

Eröffnungsvers

Ps 119 (118), 46.51

Lasst uns Joachim und Anna ehren,

durch die der Herr alle Völker gesegnet hat.

 

 

Tagesgebet

Herr, du Gott unserer Väter,

du hast Joachim und Anna erwählt,

der Mutter deines menschgewordenen Sohnes

das Leben zu schenken.

Auf die Fürbitte dieser heiligen Eltern

gib uns das Heil,

das du deinem Volk versprochen hast.

Darum bitten wir dich durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Gottes Weisheit und Macht zeigen sich im Gang der Geschichte nicht weniger als in den Wundern der Natur. Von Gottes Offenbarung in der Natur handelt Sir 42,15 - 43,31; von seinem Eingreifen in die Geschichte erzählen rühmend die Kapitel 44-50, die man als „Lob der Väter Israels“ zu bezeichnen pflegt. Davon enthält die heutige Lesung den Anfang. Zum Unterschied von den „anderen“ haben die ehrwürdigen Männer der jüdischen Vergangenheit Hoffnung und ewige Zukunft. „Andere“ (44,9)  ist die nüchterne Bezeichnung für die großen Helden, von denen das Epos der Griechen und anderer Völker zu erzählen weiß. Dass sie „ohne Nachruhm“ sind, ist  übertrieben (44,9), denn Jahrhunderte lang hat man von ihnen gesagt und gesungen. Aber was sind Jahrhunderte? Das könnte man freilich auch bei den „ehrwürdigen Männern“ Israels (44,10) fragen; denn auch sie leben zunächst nur in der Erinnerung ihrer Nachkommen weiter. Ein eigentliches Fortleben (im Sinn von Unsterblichkeit oder Auferstehung) wird in dieser Lesung kaum angedeutet. Der christliche Leser weiß aber, auch abgesehen von der Lehre von der Unsterblichkeit, dass die Väter des Alten Bundes tatsächlich den „anderen“ etwas voraushaben: ihr Nachkomme ist Jesus, der Christus.

 

 

ERSTE Lesung

Sir 44, 1.10-15

Ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach

1Die ehrwürdigen Männer will ich preisen, unsere Väter, wie sie aufeinander folgten.

10Jene aber sind die ehrwürdigen Männer, deren Hoffnung nicht vergeht.

11Bei ihren Nachkommen bleibt ihr Gut, ihr Erbe bei ihren Enkeln.

12Ihre Nachkommen halten fest an ihrem Bund, und ebenso ihre Kinder, um der Väter willen.

13Ihre Nachkommen haben für immer Bestand, ihr Ruhm wird niemals ausgelöscht.

14Ihr Leib ist in Frieden bestattet, ihr Name lebt fort von Geschlecht zu Geschlecht.

15Von ihrer Weisheit erzählt die Gemeinde, ihr Lob verkündet das versammelte Volk.

 

Oder:

ERSTE Lesung

Spr 31, 10-13.19-20.30-31

Einführung  Am Ende des Buches der Sprichwörter steht das Idealbild der Frau; sie wird geradezu als menschliche Verwirklichung der Frau Weisheit dargestellt, von der in früheren Kapiteln die Rede war. Eine solche Frau ist liebende Gattin, sorgende Hausfrau, ein wirklicher Schatz, das Glück ihres Hauses. Sie besitzt die wahre Weisheit, wie sie im Buch der Sprichwörter verstanden wird: die Gottesfurcht, d. h. das ehrfürchtige Wissen um Gottes Größe und Nähe, bestimmt ihr ganzes Leben. Sie arbeitet nicht nur für sich und ihre Familie, sie hat auch eine offene Hand für die Armen. Ihr Glück besteht im Schenken und Helfen, darin ist sie Gott selbst ähnlich. - Spr 9,1-6; 12,4; Sir 26,1-18.

 

Eine tüchtige Frau, das Herz ihres Mannes vertraut auf sie

Lesung aus dem Buch der Sprichwörter

10Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert.

11Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und es fehlt ihm nicht an Gewinn.

12Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.

13Sie sorgt für Wolle und Flachs und schafft mit emsigen Händen.

19Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel.

20Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.

30Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, nur eine gottesfürchtige Frau verdient Lob.

31Preist sie für den Ertrag ihrer Hände, ihre Werke soll man am Stadttor loben.

 

 

Antwortpsalm

Ps 132 (131), 11.13-14.17-18 (R: Lk 1, 32b)

          R Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. - R

(GL neu 78, 1)

11      Der Herr hat David geschworen,

V. Ton

          einen Eid, den er niemals brechen wird:

          „Einen Spross aus deinem Geschlecht

          will ich setzen auf den Thron. - (R)

13      Der Herr hat den Zion erwählt,

          ihn zu seinem Wohnsitz erkoren:

14      „Das ist für immer der Ort meiner Ruhe;

          hier will ich wohnen, ich hab‘ ihn erkoren. - (R)

17      Dort lasse ich Davids Macht erstarken

          und stelle für meinen Gesalbten ein Licht auf.

18      Ich bedecke seine Feinde mit Schande;

          doch auf ihm erglänzt seine Krone. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Lk 2, 25c

Halleluja. Halleluja.

Sie warteten auf die Rettung Israels,

und der Heilige Geist ruhte auf ihnen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Die Jünger haben Jesus gefragt, warum er zum Volk nicht offen, sondern nur in Gleichnissen spreche (Mt 13,10). Die Antwort Jesu: Euch ist es gegeben ... den anderen ist es nicht gegeben. Es gibt ein Geheimnis der Berufung und Erwählung: Geheimnis Gottes und auch des Menschen selbst. Die Jünger Jesu sind erwählt und bevorzugt nicht nur ihren Zeitgenossen gegenüber, die hören und doch nicht hören, sehen und doch nicht verstehen; auch „viele Propheten und Gerechte“ des Alten Bundes haben, ohne eigene Schuld, das Geheimnis der Gottesherrschaft nicht so verstanden, wie es jetzt die Jünger verstehen können. Für die Jünger ist das Reich Gottes nicht mehr nur eine Hoffnung, ein Trost für die Zukunft, eine kaum verstandene Sehnsucht, sondern gegenwärtige Wirklichkeit. Hier und jetzt geschieht die große Wende vom Unheil zum Heil: in der Person Jesu, durch sein Wort und durch seine Tat. - Lk 10,23-24; 1 Petr 1,10.12; Sir 48,11; Mk 9,1.

 

 

Evangelium

Mt 13, 16-17

Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

16Ihr seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.

17Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

 

 

Fürbitten

Im fürbittenden Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der dem Haus und Geschlecht Davids angehört:

Für die christlichen Familien: dass in ihnen junge Menschen zum Glauben gelangen. (Stille) Herr, erbarme dich.

A.: Christus, erbarme dich.

Für alle Lehrer und Erzieher: dass sie sich in Wort und Beispiel zu deinen Geboten bekennen. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für die suchenden Menschen: dass sie zu dir finden. (Stille) Herr, erbarme dich.

Für unsere Großeltern: dass sie an ihren Enkeln Freude haben. (Stille) Herr, erbarme dich.

Allmächtiger Gott, du hast die selige Jungfrau Maria der sorgenden Liebe ihrer Eltern Joachim und Anna anvertraut. Auf ihre Fürsprache wende uns deine Vaterliebe zu durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Herr, unser Gott,

nimm in diesen Gaben uns selber an

und erfülle uns mit dem Segen,

den du Abraham uns seinen Nachkommen zugesagt hast.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

Vgl. Ps 24 (23), 5

Sie empfingen Segen vom Herrn und Heil von Gott, ihrem Helfer.

 

 

Schlussgebet

Gott und Vater,

dein ewiger Sohn

wurde als Mensch aus Davids Stamm geboren,

damit wir Menschen im Geheimnis der Taufe

aus dir wieder geboren werden.

Heilige uns durch den Geist,

der uns zu deinen Kindern macht,

und nähre uns stets an deinem Tisch.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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