30. Juni
Hl. Otto
Bischof, Glaubensbote
Otto, geboren um 1062, stammte
aus dem schwäbischen (oder fränkischen) Adel. Er wurde Hofkaplan und 1101
Kanzler Kaiser Heinrichs IV. 1102 wurde er zum Bischof von Bamberg ernannt,
1106 von Papst Paschalis II. geweiht. Im Streit zwischen Heinrich V. und Papst
(Investiturstreit) versuchte er zu vermitteln. Von 1124 an übernahm er es, in
Pommern zu missionieren; er soll mehr als 20 000 Menschen getauft haben. Seine
zweite Missionsreise (1128) konnte das Christentum in Pommern endgültig
sichern. Otto starb 1139 in Bamberg und wurde im Kloster Michelsberg, einer
seiner vielen Gründungen, begraben.
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Glaubensboten
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
in der Kraft deines Geistes
hat der heilige Bischof Otto
ungezählte Menschen
zum christlichen Glauben geführt
und ihnen die Sakramente des Lebens gespendet.
Hilf uns den Glauben dankbar zu bewahren,
den auch wir
durch deine Vorsehung empfangen haben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Hirten Israels, d. h. seine Könige und die Führungsschicht, haben
versagt. Sie haben ihre Macht missbraucht, für die Schwachen und Armen nicht
gesorgt und nur sich selbst gemästet (Ez 34,1-6). Darum (Vers 7) ist über sie
der Gerichtstag gekommen, „der dunkle, düstere Tag“ der Zerstörung Jerusalems
(587 v. Chr.). Jetzt aber will Gott selbst der Hirt seines Volkes sein, er will
das Volk wieder in sein Land zurückführen und vor allem für die Schwachen und
Verlorenen sorgen. In der Fortsetzung wird noch gesagt, dass Gott einen
einzigen Hirten für sein Volk bestellen und einen neuen Bund mit ihm schließen
wird (34,23-25). Das Wann und Wie dieses rettenden Eingreifens bleibt beim Propheten
unbestimmt; in der Person Jesu hat die Verheißung ihre letzte Deutung und
Erfüllung gefunden (vgl. Lk 15; Joh 10). - Jes 54,7-10; Jer 23,1-6; Mi 7,18-20; Sach 11,4-17; Lk 19,10.
ERSTE Lesung |
Ez 34, 11-16 |
Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es
recht ist
Lesung
aus dem Buch Ezechiel
11So spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich
selber um sie kümmern.
12Wie
ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten
unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine
Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen,
düsteren Tag zerstreut haben.
13Ich
führe sie aus den Völkern heraus, ich hole sie aus den Ländern zusammen und
bringe sie in ihr Land. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in
den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.
14Auf
gute Weide will ich sie führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze
sein. Dort sollen sie auf guten Weideplätzen lagern, auf den Bergen Israels
sollen sie fette Weide finden.
15Ich
werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen - Spruch
Gottes, des Herrn.
16Die
verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die
verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten.
Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 1) |
R Der Herr ist mein Hirte, |
(GL neu 37, 1) |
nichts wird mir fehlen. - R |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. |
VI. Ton |
2 Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am
Wasser.
3 Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen. - (R)
4 Muss ich auch wandern in finsterer
Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir
Zuversicht. - (R)
5 Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
6 Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der gute Hirt.
Ich
kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Zum Evangelium „Hirten“ nannten sich
in der alten Welt die Könige und Führer des Volkes (vgl. Ez 34). Jesus ist der
wahre, der „gute Hirt“, er hält den Seinen die Treue bis zum Opfer des Lebens.
Erst im Licht des Osterereignisses (Tod und Auferstehung) offenbart das
Bildwort vom guten Hirten seine tiefe Wahrheit, die Einheit zwischen Jesus und
dem Vater und die Gemeinschaft, die ihn mit seiner Jüngergemeinde verbindet.
Zwei ernste Mahnungen enthält das Wort vom guten Hirten: an alle die Mahnung
zur Einheit im Glauben und in der Liebe; an die Hirten, die Verantwortlichen in
der Gemeinde, die Mahnung, es dem guten Hirten nachzutun und der anvertrauten
„Herde“ zu dienen, nicht sie beherrschen zu wollen. Dienen heißt: für die
anderen da sein, arbeiten, leben, leiden. - Hebr 13,20-21; Jer 23,1-2; Ez 34,3-10; Joh 10,26-27; Eph 2,14-18.
Evangelium |
Joh 10, 11-16 |
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus:
11Ich
bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12Der
bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören,
lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der
Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht,
13weil
er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
14Ich
bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15wie
mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für
die Schafe.
16Ich
habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich
führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde
geben und einen Hirten.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der seinen Jüngern, die Frohbotschaft anvertraute:
Gib
allen die das Evangelium verkünden, Liebenswürdigkeit und Überzeugungskraft.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Fördere
die Zusammenarbeit der Völker Europas, und erhalte ihnen den Frieden.
Offenbare
dich allen, die nach dir verlangen.
Rüttle
uns aus unserer Trägheit auf, dass wir dir treuer dienen.
Allmächtiger Gott; auf die Fürbitte des heiligen Bischofs Otto von
Bamberg hilf auch uns, anderen Menschen den Glauben nahe zu bringen durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.