12. Mai
Hl. Nereus
und
Hl. Achilleus
Märtyrer
Über das Leben der beiden
Märtyrer wissen wir wenig. Wahrscheinlich haben sie in der diokletianischen
Verfolgung um 304 das Martyrium erlitten. Nach einer Grabinschrift, die von
Papst Damasus stammt, waren sie Soldaten, die sich zum Christentum bekehrten.
Papst Gregor d. Gr. hielt an ihrem Grab in Rom 592 eine Predigt (28. Homilie).
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
Schriftlesungen für Märtyrer
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
deine heiligen Märtyrer Nereus und Achilleus
haben dich bis in den Tod mutig bekannt.
Auf ihre Fürsprache hin
stärke unseren Glauben und unsere Treue,
damit auch wir ausharren bis ans Ende.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Welt ist nicht so dunkel, wie es dem Blick der Menschen oft
scheinen möchte. „Die Rettung kommt von unserem Gott ... und von dem Lamm“ (7,10). Zwischen einer Reihe von Visionen über die
Katastrophen der
Weltgeschichte steht die Vision von der glanzvollen Versammlung der Geretteten
vor dem Thron Gottes. Durch den Opfertod und die Erhöhung des Lammes ist der
Tod überwunden, das Leben ist in diese vergängliche Welt und ihre Ordnungen
eingedrungen. Zwar konnte der Drache die Märtyrer töten (7,14), noch ist der
leibliche Tod nicht aus der Welt geschafft aber für alle, die „ihre Gewänder
gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht haben“, ist der Tod das, was er
auch für das geopferte Lamm war: ein Hinübergehen aus Not und Verfolgung in die
Welt Gottes, wo es keine Not und keinen Tod mehr gibt. Vom Kreuz Jesu Christi
her empfängt der Glaubende die Kraft, in das Leben hineinzusterben. - Zu 7,10:
Jes 6,1. - Zu 7,14: Dan 12,1; Mk 13,19.
ERSTE Lesung |
Offb 7, 9-17 |
Das sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
9Ich,
Johannes, sah: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen;
niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und
vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.
10Sie
riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron
sitzt, und von dem Lamm.
11Und
alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen.
Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an
12und
sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und
Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen.
13Da
fragte mich einer der Ältesten: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und
woher sind sie gekommen?
14Ich
erwiderte ihm: Mein Herr, das musst du wissen. Und er sagte zu mir: Es sind
die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen
und im Blut des Lammes weiß gemacht.
15Deshalb
stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem
Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen.
16Sie
werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden, und weder Sonnenglut noch
irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten.
17Denn
das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen,
aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren
Augen abwischen.
Antwortpsalm |
Ps 124 (123), 2-3.4-5.7-8 (R: 7a) |
R Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen. - R |
(GL 528, 2) |
2 Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, |
IV. Ton |
als sich gegen uns Menschen erhoben,
3 dann hätten sie uns lebendig
verschlungen,
als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. - (R)
4 Dann hätten die Wasser uns weggespült,
hätte sich über uns ein Wildbach
ergossen.
5 Dann hätten sich über uns die Wasser
ergossen,
die wilden und wogenden Wasser. - (R)
7 Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz
des Jägers entkommen;
das Netz ist zerrissen, und wir sind
frei.
8
Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 5, 10 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Bereits in der
Bergpredigt steht der Hinweis auf Verfolgungen, mit denen der Jünger Jesu zu
rechnen hat (Mt 5,10-12). Die Ankündigung bei Mt 10,17-22 steht im
Zusammenhang mit der Jüngeraussendung; sie kehrt wieder in der Rede Jesu über
die Ereignisse der Endzeit (Mt 24,9-14). Wir werden also nachdrücklich darauf
aufmerksam gemacht, was wir von den „Menschen“ zu erwarten haben. „Menschen“
werden hier die genannt, die von Gottes Wegen nichts verstehen und nichts
wissen wollen und die es für nötig halten, diesen ganzen christlichen
„Aberglauben“ aus der Welt zu schaffen. Die Mittel, die dafür eingesetzt
werden, sind verschiedener Art: gleichgültige Duldung, Verächtlichmachung,
Verleumdung, Benachteiligung, brutale Gewalt - viele Formen und Möglichkeiten
hat der Hass. Aber die Verfolger sind schlechter daran als die Verfolgten. Die
Verfolger wissen nicht, was sie tun; der Jünger weiß, warum und wozu er leidet:
„Um meinetwillen ... damit ihr ... Zeugnis ablegt“ (10,18). Der Glaube der
Verfolgten ist für die Verfolger ein „Zeugnis“, das sie anklagt, beschämt,
beunruhigt. Gottes Kraft wird in der Treue und Liebe schwacher Menschen sichtbar.
- Mt 24,9-14; Mk 13,9-13; Lk 21,12-19. - Mt 16,23; Joh 16,1-4; Lk 12,11-12; 1 Tim 6,12-16; 2 Tim 4,16-17; Joh 15,18-25.
Evangelium |
Mt 10, 17-22 |
Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und
Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
17Nehmt
euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte
bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr
werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen
und den Heiden Zeugnis ablegt.
19Wenn
man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden
sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
20Nicht
ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Brüder
werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden
sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
22Und
ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum
Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der für uns sein Leben hingab, rufen wir:
Steh
allen Christen bei, dass sie auch in Bedrängnis dem Glauben treu bleiben.
A.: Herr, erhöre uns.
Gib
den Politikern Verständnis für die Aufgaben der Kirche.
Schütze
alle, die in ihrem Beruf Gefahren für Gesundheit und Leben auf sich nehmen.
Nimm
unsere Verstorbenen auf in dein Reich.
Herr, unser Gott, lass uns in allen Bedrängnissen standhalten, und
schenke uns die Krone des Lebens durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.